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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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müßten das Eis eigentlich unter ›E‹ aufbewahren, aber aus dem Kühlschrank hat es erst die richtige Konsistenz. Arden, sei so lieb und hol die Gläser aus ›G‹.«
    Als jeder ein Glas in der Hand hielt, fragte Christine: »Haben wir Sie bei etwas Wichtigem gestört? Sie sprachen gerade von etwas, das Sie zu erreichen hofften.«
    »Oh. Ich erklärte Don, daß ich mit der Relay Girl herumspielte. Wir haben sie mit dem Sonnenenergieantrieb ausgestattet. Ich erwähnte das Problem der Winkelabweichung, die je nach Beschleunigung immer bemerkbarer wird. Nach einigen Messungen kam ich schließlich auf einen Murphyfaktor …«
    »Hoppla! Was ist ein Murphyfaktor?« fragte Christine lachend.
    »Sie werden noch feststellen, daß die Jungs hier ihre eigene Sprache haben. Der Murphyfaktor ist etwas, womit man multipliziert oder dividiert oder den man auch dazuzählt oder abzieht. Man setzt den Murphyfaktor ein, und die ursprünglich falsche Antwort wird richtig.«
    »Wird das denn akzeptiert?«
    »Aber sicher«, antwortete Arden. »Kaum jemand merkt beispielsweise, daß diese Reihe von Vierern in der Abteilung des Booleschen Gesetzes ein Murphyfaktor ist.«
    »Irgendwann werden Sie mir auch erklären müssen, um was es beim Bodeschen Gesetz geht«, sagte Christine zu Walt. »Aber nicht jetzt.«
    »In Ordnung«, grinste Walt. »Auf alle Fälle gab mir der Murphyfaktor zu denken. Der verdammte Strahl zeigt genau auf die Stelle, wo die Sonne tatsächlich steht!«
    »Donnerwetter!« rief Channing aus. »Glaubst du, daß wir mit dem Träger des Gravitationsfelds herumspielen?«
    »Ich weiß nicht. Wie soll ich das ahnen? Hat schon mal irgend jemand versucht, die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schwerkraft zu messen?«
    »Nein, das wird auch niemand, ehe wir nicht eine Möglichkeit finden, sie zu modulieren.«
    Jim Baler lächelte. »Jetzt verstehe ich, weshalb Barney einen so irren Blick hatte, als er zurückkam. Ich bin hierhergeflogen, um Ihnen meine Hilfe mit der Übertragungsröhre anzubieten – und platze regelrecht in eine Überlegung, wie sich das Gesetz der Schwerkraft modulieren ließe!«
    »Nicht das Gesetz, Jim, nur die Schwerkraft als solche!«
    »Er nimmt es genau! Sie wollten doch vor ein paar Monaten einen Weg finden, die Antriebsstrahlung zu orten, dabei erfanden Sie die Möglichkeit, die Sonne anzuzapfen. Glauben Sie, daß es Ihnen je gelingen wird, die Antriebsstrahlung zu orten?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Ja«, sagte Arden gedehnt. »Und wenn sie ein Gerät dafür erfunden haben, brauchen sie es nicht mehr. Das wäre nicht das erstemal.«
    »Da fällt mir gerade was ein«, sagte Channing plötzlich. »Walt, hast du die Ausbereitungsgeschwindigkeit des Sonnenenergiestrahls der Relay Girl gemessen?«
    »Wie denn?«
    »Indem wir die Steuerung auf ein g stellen und dann erst die Sonnenenergieröhre in Betrieb setzen.«
    »Und was sagt uns das?«
    »Unser Zapfstrahl muß doch erst zur Sonne laufen und die Energie von dort zum Schiff ziehen. Wir brauchen also nur die Laufzeit zu messen.«
    »Gute Idee. Ich habe im Labor eine Uhr, mit der man noch Hundertmillionstelsekunden messen kann. Wer läßt sich gern durchschütteln?«
    »Wie?« fragte Jim.
    »Plötzlich von Null auf ein g zu kommen, ist nicht besonders sanft. Da kann es einem schon die Augen aus den Höhlen treiben.«
    »Könnte Spaß machen. Ich bin dabei«, erklärte Baler.
    »Ich auch!« rief Christine.
    »Nein!« protestierte Jim. »Ich weiß, wovon er spricht.«
    »Genau wie ich«, warf Arden ein. »Halten Sie sich da lieber raus.«
    »Wissen Sie was Besseres?«
    »Und ob! Wir machen in der Ladenstraße einen Einkaufsbummel. Da gibt es das Beste von drei Welten. Sie werden begeistert sein!«
    »Das heißt also, daß ihr mich allein lassen wollt! Na schön, ich werde schmollend Wes Farrell aufsuchen«, erklärte Don.
     
    Don fand Wes im Labor über eine komplizierte Schaltung gebeugt. Wes brummte etwas vor sich hin und fummelte in dem Wirrwarr von Drähten auf der Werkbank herum.
    »Wes, wenn Sie anfangen, Selbstgespräche zu führen, ist es höchste Zeit für einen kurzen Besuch bei Joe.«
    »Nicht im Augenblick«, wehrte Farrell ab. »Ich hab’ noch nicht die trockene Kehle, die ihr Burschen euch hier offenbar angeschafft habt. Außerdem bin ich auf einer heißen Spur.«
    »Tatsächlich?« Channing horchte interessiert auf.
    »Vor ein paar Minuten hat das Meßinstrument dort gezuckt. Jetzt warte ich, ob es noch einmal passiert.«
    »Wie verlief die

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