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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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brummte Murdoch. »Ich halte nichts von Alkohol. Ich bin immer noch stolz auf mein Geschick mit dem Skalpell und möchte nicht, daß sich daran etwas ändert. Ich beabsichtige nämlich, mich eines Tages damit näher mit einem Donald A. Channing zu beschäftigen.«
    Kingman drehte sich der Magen um. Manchmal war auch ihm der Gedanke gekommen, Channing umzubringen. Aber die schreckliche Idee, einen Feind lebendigen Leibes zu sezieren, ging über Kingmans Rachevorstellung hinaus. Daran, daß es ebenfalls grausam und unmenschlich war, einen Menschen finanziell so zu ruinieren, daß er völlig von anderen abhängig war, nachdem er sein Leben lang selbständig gewesen war, dachte er nicht.
     
    Der Mann, über den die Verschwörer sich Gedanken machten, ahnte nichts von deren Plänen für seine Zukunft. Er stand vor einer komplizierten Apparatur aus Glasbehältern und einem Drahtgewirr. Stirnrunzelnd betrachtete er sie, sehr zur Enttäuschung Wes Farrells, der von der Begeisterung seines Chefs über die Früchte seiner Arbeit überzeugt gewesen war.
    »Zweifellos großartig«, sagte Don lächelnd. »Aber was ist es denn?«
    »Ich habe an einer Legierung gearbeitet, die einen Lichtbogen verhindert.«
    »Nur weiter. Es interessiert mich sehr.«
    »Ölgefüllte Leistungsschalter sind unpraktisch, und alle anderen Möglichkeiten, einen Kontakt zu unterbrechen, sind es auch, sobald größere Leistung im Spiel ist. Meine Legierung unterhält keinen Lichtbogen, selbst wenn die größeren Spannungen und höchsten Ströme abgeschaltet werden.«
    »Jetzt interessiert mich das wirklich«, gab Channing zu. »Ölgefüllte Schalter sind in einem Raumschiff wirklich ein Ärgernis.«
    »Allerdings. Deshalb das hier!«
    »Was ist der Rest des Zeugs?« fragte Channing und streckte die Hand nach der Gläseranordnung aus.
    »Vorsicht!« rief Farrell erschrocken. »Das beißt!«
    »Oh?«
    »Um mit wirklich heftigen Spannungen und Strömen arbeiten zu können, ohne die Hauptschiene vom Stationskraftwerk hier durchleiten zu müssen, habe ich diese Anordnung da ausgedacht. Diese Gitterbleche in den großen Röhren sind ein Kondensator, der im Vakuum einen Wert von einem Mikrofarad hat, oder genaugenommen null Komma neunundachtzig Mikrofarad. Aber für diese spezielle Gelegenheit habe ich eine besondere Flüssigkeit gemixt, die eine Dielektrizitätskonstante von dreizehn mal zehn hoch sechs hat und …«
    »Große Raketen!« Channing staunte. »Dann wird ja die Kapazität dreizehn Farad! «
    »So in etwa. Ich habe nun den Kondensator auf drei Kilovolt aufgeladen und werde ihn über den Schalter aus lichtbogenlöschendem Material entladen. Schauen Sie zu! Nein, Don, von hier hinten bitte, hinter dem Sicherheitsglas.«
    Channing stellte einige beunruhigende Rechnungen über dreizehn Farad bei dreitausend Volt an und kam zu dem Schluß, daß dreizehn wirklich eine Unglückszahl war.
    »Der Schalter«, fuhr Farrell fort, als ob dreizehn Farad nur ein Tropfen auf einem heißen Stein wäre, »wird vier Millisekunden nach dem Schließen wieder geöffnet. Die Zeitkonstante des Entladungswiderstands ist so, daß die Spannung beim Öffnen dreiundachtzig Prozent ihres Spitzenwerts von dreitausend Volt beträgt. Das sollte einen guten Test für die Legierung darstellen.«
    »Das kann man wohl sagen«, röchelte Channing. »Dreiundachtzig Prozent von dreitausend Volt gibt fast zweitausendfünfhundert Volt. Der Entladestrom, der nötig ist, um die Ladung eines Kondensators von dreizehn Farad in vier Millisekunden auf dreiundachtzig Prozent zu verringern, ist schon verdammt heftig.«
    »Deshalb benutze ich ja auch die schweren Schienen von der Kondensatoranordnung zum Schalter.«
    »Na schön. Fangen Sie an, Wes. Ich möchte sehen, wie Ihr lichtbogenloser Schalter arbeitet.«
    Farrell überprüfte die Meßgeräte und sagte dann: »Jetzt!«
    Auf der anderen Seite des Raumes stieß ein Elektromagnet eine Stange aus der besonderen Legierung zwischen zwei Klammern aus dem gleichen Material. Fast im selben Augenblick, genaugenommen viertausendstel Sekunden später, reagierte der Magnet wieder und zog die Stange zurück. Zwischen den Kontakten blitzte für einen kurzen Moment ein winziger Funke.
    »Toll«, sagte Channing beeindruckt. »Aber, Wes, kann ich Sie um einen Gefallen bitten? Entladen Sie diese Höllenmaschine, und füllen Sie diesen Elektrolyten ab. Dann bauen Sie den Kondensator in ein Gehäuse aus Werkzeugstahl ein und versiegeln Sie es. Die Stromschienen

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