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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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sollten direkt an den Platten angeschlossen sein, und es sollte eine Überspannungssicherung dran hängen, die bei mehr als dreitausend Volt öffnet. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Sicher. Aber dieser Kondensator ist nicht das wirklich Interessante.«
    »Ich weiß«, sagte Channing und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Es geht um den Lichtbogenstopper. Aber diese zerbrechlichen Gläser geben mir eine Gänsehaut.«
    »Wieso denn?«
    »Wes, wenn diese Gläser irgendwo einen Sprung bekommen und der Elektrolyt ausläuft, haben Sie einen Kondensator von einem Mikrofarad, der auf dreizehn Millionen mal dreitausend Volt aufgeladen ist – oder rund vierzig Milliarden Volt! Soweit wird es natürlich nicht kommen. Es wird Funkenüberschläge zwischen den Kontakten geben, bevor die Spannung so hoch wird, aber auf dem Weg in die Freiheit kann die Hölle los sein. Seien Sie lieber vorsichtig, Wes. Wir sind mehr als hundertzehn Millionen Kilometer vom nächsten größeren Dreckklumpen entfernt, alle zusammengepfercht in einer kleinen Stahlflasche, die nicht ganz fünf Kilometer lang und etwas mehr als eineinhalb Kilometer dick ist. Ich würde ungern alle interplanetaren Nachrichtenverbindungen unterbrechen, während wir uns gegenseitig von den Wänden kratzen und gegen Elektroschock behandeln. Also, seien Sie vorsichtig. Es gibt bestimmte Versuche, die wir uns nicht erlauben können, wegen der langsamen Neutronen, die hier relativ häufig sind.«
    »Oh«, murmelte Wes sichtlich niedergeschmettert.
    »Nehmen Sie es nicht so schwer, Junge«, tröstete ihn Channing. »Gefährliche Experimente unternehmen wir immer nur zu zweit – und in einem der Kuppellabors. Wenn Sie sich für dieses zerbrechliche Glaszeug etwas anderes einfallen lassen, hat Ihre Erfindung schon einen Abnehmer.«
    Walt Franks trat ein und erkundigte sich, was hier vorging.
    »Wes demonstrierte soeben seine neueste Höllenmaschine.«
    »Für so was bin doch ich zuständig«, protestierte Walt grinsend.
    »So schlimm wie dein Zeug ist es nicht«, versicherte ihm Channing. »Wes hat hier eine Legierung, die einige Millionen Watt abschalten kann, ohne daß es einen Lichtbogen gibt. Ein tolles Zeug, Walt.«
    »Ja, hört sich wirklich toll an«, pflichtete ihm Franks bei. »Zeichnen Sie alles auf, damit wir das Patent anmelden können.«
    »Es wird zu einer Menge Veränderungen führen«, meinte Don. »Eine großartige Erfindung, Wes.«
    »Danke. Mich haben eigentlich lediglich die Ölschalter hier gestört, und ich wollte sie durch etwas Handlicheres und Leistungsfähigeres ersetzen.«
    »Das haben Sie auch geschafft, Wes. Und das ist nicht alles. Wie sind Sie eigentlich auf dieses Zeug mit der hohen Dielektrizitätskonstante gekommen?«
    »Ich habe mehrere bekannte physikalische Effekte angewendet.«
    »Dann könnten wir also mehrere Flüssigkeiten mit verschiedenen Dielektrizitätskonstanten haben. Können Sie auch mit festen Körpern Effekt erzielen?«
    »Dürfte nicht so einfach sein. Aber darf ich es versuchen?«
    »Nur zu, und notieren Sie alles, was besser ist als die derzeit bekannten Materialien.«
    »Ich werde eine komplette Liste aufstellen.«
    »Ausgezeichnet! Doch zuerst dosen Sie dieses Zeug in einem Stahlkasten ein.«
    »Ich muß hochfestes Plastikmaterial nehmen.«
    »Das ist genauso stark wie Stahl und dazu noch nichtleitend. Machen Sie nur.«
    Channing verließ mit Franks das Labor. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wurden ihm die Knie erst so richtig weich. »Warte doch auf mich«, rief er Walt mit fast zitternder Stimme nach. »Stütze mich und bring mich zu Joe. Ich brauche dringend eine Stärkung.«
    »So schlimm ist es?«
    »Hast du diesen Glasbläseralptraum denn nicht gesehen?«
    »Du meinst die ungewöhnliche Zusammensetzung geschliffenen Glases?« fragte Walt grinsend. »Das Ganze sah so aus, als würde es jeden Moment unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen!«
    »Darin war ein Elektrolyt, der die Kapazität auf dreizehn Farad brachte, und das hat er dann auf dreitausend Volt aufgeladen! Und als er es entladen hat, haben die verdammten Leitungen durch die Glaswände zu den Kondensatorplatten kirschrot geglüht. Ich schwöre es!«
    »Er ist halt so«, sagte Walt. »Du solltest dir seinetwegen keine übertriebenen Sorgen machen. Er wird diesen Kondensator schon aus gutem Material gebaut haben. Die Leitungen werden aus der Legierung sein, die wir in den größeren Röhren benutzen. Die macht das Glas nicht

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