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Der Strand von Falesa

Der Strand von Falesa

Titel: Der Strand von Falesa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Louis Stevenson
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mich auch an und reckten die Hälse und drängten sich heran. Ich dachte daran, wie die Menge um mein Haus herumgelungert hatte und wie der Pastor auf seiner Kanzel herumgesprungen war, als er mich bloß gesehen hatte; und die ganze Geschichte schien mir so ungewöhnlich zu sein, daß ich aufstand und Case nachging. Die Menge machte uns wieder Platz, und zwar noch mehr als zuvor bei unserm Kommen, und die Kinder liefen davon und schrien, und als wir beiden Weißen fortgingen, standen alle da und sahen uns nach.
    »Und nun?« sagte ich. »Was hat dies alles zu bedeuten?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ich kann selber nicht recht klug daraus werden. Sie haben was gegen Sie«, sagte Case.
    »Einen Menschen unter Tabu stellen, weil sie was gegen ihn haben!« rief ich. »So was hab' ich nie gehört!«
    »Es ist noch schlimmer als das, wissen Sie«, sagte Case. Unter Tabu sind Sie nicht – ich sagte Ihnen ja, das sei unmöglich. Aber die Leute wollen nichts mit Ihnen zu tun haben, Wiltshire, und so steht die Sache.«
    »Sie wollen nichts mit mir zu tun haben? Was meinen Sie damit? Warum wollen sie nichts mit mir zu tun haben?« rief ich.
    Case zögerte einen Augenblick und sagte dann leise:
    »Es scheint, als ob sie Angst hätten.«
    Ich blieb stehen und rief: »Angst hätten? Sind Sie verrückt geworden, Case? Wovor haben sie Angst?«
    »Ich wollte, ich könnte daraus klug werden«, antwortete Case kopfschüttelnd. »Sieht aus, wie wenn da so ein alberner Aberglaube der Leute im Spiel wäre. Und das gefällt mir nicht; 's ist ganz ähnlich wie damals die Geschichte mit Vigours.«
    »Ich möchte wissen, was Sie damit sagen wollen, und ich ersuche Sie dringend, mir das zu erklären!«
    »Na, Sie wissen ja: Vigours rückte aus und ließ alles liegen und stehen, wie es war. Es war irgend so ein Aberglaube im Spiel; was es eigentlich war, habe ich nie begriffen; aber es begann schon schlimm auszusehen, bevor es zum Ende kam.«
    »Darüber habe ich eine andere Geschichte erzählen hören, und es ist besser, wenn ich Ihnen das sage. Ich habe gehört, er lief Ihretwegen weg!«
    »Ach so! Na, ich denke mir, er schämte sich wohl, die Wahrheit zu sagen; er hätte wohl eine alberne Rolle dabei gespielt. Allerdings ist es Tatsache, daß ich ihm davongeholfen habe. ›Was würden Sie tun, alter Freund?‹ fragte er. – ›Raus!‹ sage ich. ›Machen Sie, daß Sie fortkommen, und besinnen Sie sich nicht lange!‹ Ich war heilfroh, als ich ihn absegeln sah. Es ist nicht meine Art, einen Kameraden im Stich zu lassen, wenn er in Nöten ist; aber es war eine solche Unruhe im Dorf, daß ich nicht wußte, wozu es schließlich noch führen könnte. Ich war ein Dummkopf, daß ich so viel mit Vigours verkehrte. Sie werfen es mir bis auf den heutigen Tag noch vor. Hörten Sie nicht, wie Maea – das ist der junge Häuptling, der Große –fortwährend von ›Vika‹ redete? Das betraf Vigours und meinen Verkehr mit ihm. Sie scheinen mir das immer noch nachzutragen, warum, weiß ich nicht.«
    »Das ist alles recht schön und gut; aber das alles sagt mir nicht, was denn eigentlich los ist; es sagt mir nicht, wovor sie Angst haben – was sie sich dabei denken.«
    »Ja, das möchte ich auch wohl wissen. Mehr können Sie von mir nicht verlangen.«
    »Mich dünkt, Sie hätten danach fragen können!«
    »Hab' ich auch getan! Aber Sie müssen ja selber gesehen haben, wenn Sie nicht blind sind: Das Fragen kam von der anderen Seite! Ich will für einen anderen Weißen so weit gehen, wie ich es wagen darf; aber wenn ich finde, daß ich selber in der Klemme sitze, dann denke ich zuerst an meine eigene Haut. Mein Fehler ist, daß ich zu gutmütig bin. Und ich gestatte mir, Ihnen zu sagen, Sie zeigen eine sonderbare Dankbarkeit einem Mann gegenüber, der sich wegen Ihrer Angelegenheiten in diese unangenehme Lage gebracht hat.«
    »Ich will Ihnen mal was sagen: Sie waren ein Dummkopf, sagen Sie, daß Sie so viel mit Vigours verkehrten. Ein Trost, daß Sie mit mir nicht viel verkehrt haben! Es fällt mir jetzt auf, daß Sie niemals mein Haus betreten haben. Sagen Sie es grade heraus: Sie wußten schon vorher von dieser Geschichte?«
    »Nein! Es war nur eine Unachtsamkeit, daß ich nicht kam, und die tut mir leid, Wiltshire, was aber von jetzt an einen Besuch bei Ihnen betrifft, da will ich ganz offen sein.«
    »Sie meinen: Sie werden nicht kommen?«
    »Tut mir riesig leid, mein Alter, aber so ist es.«
    »Kurz gesagt, Sie haben Furcht?«
    »Kurz gesagt, ich

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