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Der Sturz aus dem Fenster

Der Sturz aus dem Fenster

Titel: Der Sturz aus dem Fenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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sowohl über die Schlüsse, die die Polizei bisher zog, wie auch über die Tatsache, daß die Sache noch nicht befriedigend aufgeklärt wurde. Sie bat mich, nach besten Kräften in dem Fall zu ermitteln.« Hier machte Kate eine Pause und holte tief Luft.
    »Nun, soweit meine vorbereitete Rede«, sagte sie und legte das Papier aus der Hand, von dem sie abgelesen hatte. »Ich möchte noch einige Dinge hinzufügen, weiß aber nicht recht, wie ich mich am besten ausdrücke. Zuerst möchte ich Sie bitten, das nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren, denn es würde mir kaum weiterhelfen und die Chance – sollte sie überhaupt bestehen –, den Mörder zu finden, verringern. Meine nächste Bitte steht nun in völligem Widerspruch dazu: Ich bitte Sie, mir zu helfen, indem Sie alles in Erfahrung bringen und sich in Erinnerung rufen, das mir bei meiner schwierigen und unangenehmen Aufgabe helfen könnte. Alles, was Sie über Adams gehört haben – oder über diejenigen, die mit ihm zusammenarbeiteten oder in sonst einer Weise mit ihm zu tun hatten.
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    Jeder Fakt oder Klatsch, jede Anekdote, egal, wie wichtig oder unwichtig sie Ihnen erscheinen mögen. Vielleicht wissen Sie von Zwi-schenfällen, die Sie nicht nur für bedauerlich halten, sondern auch für unwichtig. Trotzdem, ich würde gern davon erfahren. Außerdem würde ich gern alle Geschichten hören, die Sie Ihren Kollegen, Studenten, den Sekretärinnen oder anderen, die Adams kannten oder mit ihm zu tun hatten, entlocken können. Alles, gleichgültig, wie gering-fügig es auch erscheinen mag, könnte hilfreich sein. Viele kleine Steinchen ergeben zum Schluß ein ganzes Bild. Ich versichere Ihnen, daß ich die Quellen aller Informationen, die ich benutze, nicht preisgeben werde und alles, das nicht zur Aufklärung des Falles beiträgt, für mich behalte.«
    Inzwischen machte sich Unruhe im Raum breit, und Kate hob die Hand. »Nur noch einen Moment, bitte. Lassen Sie mich eines hinzufügen: Ich würde Sie nicht um Hilfe bitten, wenn ich nicht darauf angewiesen wäre. Auch wenn ich diese Aufgabe höchst ungern ü-
    bernommen habe, so bin ich doch davon überzeugt, daß es sehr ge-fährlich wäre, nichts zu tun und Polizei und Bezirksstaatsanwalt weitermachen zu lassen wie bisher. Unschuldige Menschen würden leiden, und bedauerliche Dinge würden geschehen. Ich brauche dringend Hilfe und suche sie bei einer Gruppe von Menschen, deren Fähigkeit, einander zu helfen, ich seit langem kenne und bewundere.
    Diejenigen unter Ihnen, die vielleicht keine konkreten Informationen haben, mir aber trotzdem helfen wollen, bitte ich, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Ich werde versuchen, Ihre Fragen zu beantworten; aber wie Sie bald feststellen werden, weiß ich bisher so gut wie nichts.«
    »Hat die Verwaltung Sie gebeten, diesen Job zu machen?« rief jemand.
    »Ja«, sagte Kate. »Und ich war alles andere als erfreut darüber.
    Inzwischen bin ich aber davon überzeugt, daß die Verwaltung dieses Verbrechen wirklich aufklären will und keine sonderlich unlauteren Motive hat. Dekanin Edna Hoskins war bei den Gesprächen mit der Verwaltung anwesend und hat mich gedrängt, den Auftrag zu über-nehmen. Sie weiß, wie widerwillig ich zugesagt habe.«
    Miriam Rubin stand auf: »Können Sie uns die Fakten geben, die Sie haben?«
    »Gern«, sagte Kate. »Aber wahrscheinlich kennen Sie sie alle schon; außerdem sind es sehr wenige. Professor Adams wurde am frühen Sonntagmorgen nach Thanksgiving von einem der Wach-48

    männer gefunden. Die Leiche lag auf dem Gehweg vor der Levy Hall. Adams war aus dem Fenster seines Büros im siebten Stock gefallen oder gestoßen worden. Man fand keine Spuren von Verletzungen, außer eben denen, die durch den Sturz auf den Betonpfad verursacht waren; diese allerdings waren so schwer, daß sie eine möglicherweise vor dem Sturz zugefügte – tödliche – Wunde ver-deckten oder schwer nachweisbar machten. Niemand ist gesehen worden, der mit Adams die Levy Hall betreten oder später verlassen hätte. Adams könnte hinausgesprungen sein; oder er hatte vielleicht einen Schwindelanfall, öffnete das Fenster, um Luft zu schnappen, und fiel hinaus. Der äußere Fenstersims ist allerdings so breit, daß ein Unfall so gut wie ausgeschlossen ist. Ebenso wird es für sehr unwahrscheinlich gehalten, daß Adams Selbstmord beging. Seine Witwe und ich sind die einzigen in seinem Umfeld mit einem hieb-und stichfesten Alibi: Sie war in Kalifornien, und ich war

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