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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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im Konversationston und hob die Pistole ein wenig an.
    Puck wünschte, Reginald Hacketts Tod anordnen zu können. Doch der Mann war Reginas Vater. Trotzdem war die Versuchung groß, sie war drin in ihm, der sich selbst für einen zivilisierten Menschen hielt.
    Reginald Hackett streckte beide Arme aus. „Moment! Moment! Ich sehe, dass ich Sie unterschätzt habe. Sie beide. Männer wie Sie könnte ich an den richtigen Stellen gut gebrauchen. Lassen Sie uns alles besprechen. Sagen Sie mir, was Sie verlangen. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns nicht verständigen sollten.“
    Puck breitete die Arme aus und fragte: „Aber warum sollten wir das tun? Meiner Ansicht nach, Reginald, halten mein Bruder und ich, zusammen mit unserem neuen Freund Benjamin, alle Trümpfe in der Hand. Apropos, unser Jack hat einige Spielschulden, ziemlich hohe sogar. Sie dürften wissen, wie Verwandte sind – ständig greifen sie einem in die Brieftasche. Ach ja, richtig, dafür haben Sie einen Earl, stimmt’s? Und dazu noch Ihren Schwager, den Viscount, vermute ich? Wir sollten mal zusammen einen trinken, Reginald, und uns gegenseitig bemitleiden. Nicht? Wie auch immer, wir sollten jetzt in erster Linie über die Schulden meines Bruders sprechen.“
    „Schon gut, schon gut“, murrte Hackett. Sein schwerer Kopf hüpfte auf und nieder, als wäre er mit einer Feder an seinem Körper befestigt. Er war ein kräftiger Mann, ein imposanter Mann, und im Grunde nichts weiter als ein brutaler Kerl. Zum Glück wurde er, wie die meisten brutalen Kerle, beim ersten Anzeichen einer Niederlage zum Feigling, wenn auch zu einem Feigling mit einem Plan. Er glaubte wahrhaftig, sich aus seiner derzeitigen unverhofften Zwangslage herausreden zu können, um sich später dann wieder aufzurappeln und einen Gegenangriff auf den wichtigtuerischen Bastard zu starten, der ihn jetzt verhöhnte. „Wie viel brauchen Sie? Fünfhundert Pfund? Tausend? Natürlich zusätzlich zu unserer anderen Vereinbarung. Wir können doch eine Vereinbarung treffen, oder?“
    „Es kommt darauf an“, erwiderte Puck und streckte den linken Arm aus, als wollte er Jack an der beabsichtigten Exekutierung des Mannes hindern. (Horch, was war das? Ein enttäuschtes Seufzen aus der blutrünstigen Menge auf den obersten Rängen?) „Ich muss zugeben, dass meine Neugier mich wieder einmal beinahe überwältigt, wie auch mein Interesse an unserem Anteil an der – nennen Sklavenhändler es Beute oder ist dieser Begriff anständigen Piraten vorbehalten? Ha, anständige Piraten! Gibt es so etwas? Im Gegensatz zu denjenigen, die Mädchenhandel betreiben, stelle ich die These auf, dass manche Piraten nicht so tief sinken würden, Sie auch nur mit einer Zange anzufassen. Aber vergessen Sie es, Sie brauchen nicht zu antworten. Wie bald können wir mit einem Gewinn aus dem Verkauf dieser unglückseligen Frauen rechnen? Wie Sie sicher schon vermutet haben, war ich heute im Hafen und habe mir Ihre Gepflogenheiten angesehen. Wenn Sie die Damen weiterhin als Fischfutter verwenden, frage ich mich, ob überhaupt ein Gewinn abfällt. Schlamperei, Reginald. Verdammte Schlamperei! Ich verabscheue Verschwendung.“
    „Nein, nein, die sind kein großer Verlust. Sie sind bereits ersetzt worden. Und außerdem haben wir zwei, die fünfmal mehr einbringen als alle anderen zusammen. Und … eine dritte, die noch mehr wert ist. Ich garantiere persönlich für ihre Unberührtheit. Mit dieser Frau habe ich besondere Pläne, eine gewisse Person, von der nicht einmal Ben etwas weiß. Ja, ein ganz besonders wählerischer Kunde. Sie brauchen mich! Und ich kann findige junge Männer wie Sie und Ihren Bruder gebrauchen. Wirklich! Ein paar von meinen Kunden sind wie Sie, reden geschwollen, als wären sie etwas Besseres als ich. Meine Sprache ist zu schlicht für sie, und Ben denkt, er würde sich die Hände nicht schmutzig machen, wenn er nur an den Büchern arbeitet. Es ist mehr als genug für alle da. Ich könnte Sie beide zu reichen Männern machen! Ich bin großzügig. Zwanzig Prozent. Ich beteilige Sie mit zwanzig Prozent.“
    „Du liebe Zeit, jetzt bin ich aber beleidigt“, sagte Puck und schüttelte den Kopf. „Jack? Bist du beleidigt? Ich für meinen Teil bin beleidigt.“
    Jack gab einen leisen Ton von sich. Etwas wie ein Grollen. Eine Sternstunde seiner Schauspielkunst, fand Puck.
    „Na gut. Dreißig.“
    Puck tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippe, als zöge er Hacketts Vorschlag in Erwägung. Der Anblick

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