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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Armee in die Flucht schlagen.“
    „Um des brüderlichen Friedens willen will ich das nicht gehört haben. Wenn ich habe, was wir brauchen, gebe ich dir ein Zeichen, sobald ich wieder bei dir bin. Am besten ganz unauffällig. Aber du wirst es erkennen.“
    „Du wirst ja hoffentlich nicht gerade aus vollem Halse schreien: Ich weiß, wo sie sind. In Ordnung.“ Und damit machte Puck sich auf den Weg ins Arbeitszimmer im rückwärtigen Teil des Hauses, um auf Reginald Hacketts Besuch zu warten.
    Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und zupfte an seinen Hosen. Der Stoff reizte die Schürfwunden, die er sich halb kriechend, halb zerrend auf seinem Weg durch den Tunnel auf dem rauen Boden zugezogen hatte. Der Tunnel führte fast zwei Meter in den Schuppen hinein, bevor er sich hinter einer Mauer mit einer weiteren Geheimtür öffnete. Puck hatte keine Zeit für mehr als eine Katzenwäsche und einen raschen Kleiderwechsel gehabt, doch noch bevor die Nacht vorüber war, wollte er sich mindestens eine Stunde lang in der Badewanne durchweichen lassen.
    Es war bis jetzt eine höllische Nacht gewesen, und sie war noch nicht vorüber, noch lange nicht. Seine Visitenkarte zu hinterlegen, hätte er wahrscheinlich auch lassen können, denn, noch einmal, Hackett war nicht dumm. Er wusste längst, wer Puck war und dass dieser sich auf dem Maskenball aufgehalten hatte an dem Abend, als Miranda verschleppt wurde, und dort mit Regina zusammen war. Er musste wissen, dass der höchst unpassende Puck sich für seine Tochter … interessierte.
    Dieser Umstand, verbunden mit der Tatsache, dass Puck ein Bastard war und dass Bastarde im Hinblick auf ihren Charakter von Natur aus als fragwürdig galten, musste Hackett zu der Vermutung führen, dass Puck, nachdem er Hacketts Geschäften auf die Schliche gekommen war, am Gewinn beteiligt sein wollte.
    Jetzt lag es an Puck, Hackett nicht nur davon zu überzeugen, dass seine Annahme richtig war, sondern ihn außerdem noch in Sicherheit zu wiegen. Ansonsten würde die „Pride and the Prize“ womöglich nicht in See stechen, um ihren Besitzer zu schützen … Und das würde bedeuten, dass die derzeitige Fracht über Bord geworfen und versenkt werden musste.
    Mindestens zwei Dutzend Frauen, unter ihnen Reginas geliebte Cousine, mussten sterben, wenn Puck auch nur ein einziger Fehler unterlief, wenn er sich irgendwie verraten sollte. Falls er ein würdiger Sohn seiner Mutter war, dann konnte er dies in dieser Nacht unter Beweis stellen.
    Puck zuckte unwillkürlich zusammen, als er das laute Geräusch des Türklopfers hörte, eindeutig von jemandem betätigt, der wollte, dass das Klopfen durchs ganze Haus hallte.
    Puck zählte langsam bis zehn, stand auf und zitierte leise: „‚Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Frauen und Männer bloße Spieler. Sie treten auf und gehen wieder ab. Sein Leben lang spielt mancher manche Rollen‘ … Ja, Wadsworth, danke, ich habe das Klopfen gehört. Wie viele?“
    „Zwei, Sir. Ein Mr Reginald Hackett und ein Mr Benjamin Harley. Drei weitere geheime Adjutanten draußen, wo sie auch bleiben, wenn ich sie nicht mit den Köpfen zusammenschlagen soll, Sir.“
    „Sehr schön. Darf ich anmerken, wie sehr ich deine wilde Entschlossenheit zu schätzen weiß? Und du hast jemanden geschickt, um …“
    „Ich habe es ihm bereits gesagt, ja, Sir, mit Ihren besten Grüßen. Und er lässt ausrichten, dass er das hat, was Sie haben wollen, und er lässt ebenfalls grüßen. Ziemlich übermütig, angesichts der Umstände.“
    Pucks Schritt wurde auf Anhieb beschwingter. Allmählich verstand er, zumindest einigermaßen, den Nervenkitzel, den Jacks Tätigkeit ihm bereitete. In höchster Gefahr fühlt ein Mann sich am lebendigsten. Ihm wurde sogar fast schwindlig, und Puck reagierte ungewöhnlich stark auf solche Situationen, was ihn nicht überraschte. Und entsprach das, was er empfand, vielleicht irgendwie den Gefühlen seiner Mutter, kurz bevor sie auf die Bühne trat? Wenn dem so war, wunderte es ihn nicht, dass sie so hartnäckig an ihrem Beruf festhielt. Es stieg einem zu Kopfe.
    „Das sind ja gute Nachrichten, Wadsworth. Noch einmal herzlichen Dank. Vergewissere dich bitte, dass meine Habseligkeiten auf dem Weg zur Half Moon Street sind, und für den Fall, dass ich eine Weile keine Zeit finde, mit dir zu sprechen, sorge bitte dafür, dass die Köchin für übermorgen Abend ihr spezielles Trifle zum Nachtisch vorbereitet. Ach ja, und bitte keine Rote

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