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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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der Schweißtropfen, die über das rote Gesicht des Mannes liefen, befriedigte ihn. „Vierzig. Und verzeihen Sie meine Offenheit, aber ich muss Ihnen sagen, dass ich ungern mit Kaufleuten feilsche. Selbst der Bastard eines Marquess hat gewisse Ansprüche.“
    Da Hackett wusste, dass er die Brüder bei der ersten Gelegenheit mit nichts weiter als einem Messer zwischen den Rippen bezahlen würde, nickte er zustimmend. „Sie sind ein zäher Verhandlungspartner.“
    „Derzeit mit einer großen Pistole als Rückendeckung, ja. Und Sie sagen, ich soll mit der Fracht auf Fahrt gehen?“, fragte Puck, bemüht, alles herauszuholen, was er nur konnte. „Das hört sich köstlich an. Ich reise für mein Leben gern. Es ist so erbaulich für den Geist. Wohin geht die Reise?“
    Hackett entspannte sich sichtlich. „Hierhin, dorthin. Und an Bord ist nicht ein einziges Täubchen, das nicht alles tun würde, was Sie wollen, wenn Sie versprechen, Sie würden es nicht verkaufen. Alles! Nur die Jungfrauen nicht.“
    „Wie abscheulich von Ihnen, Reginald! Eine Hure würde ich nicht anrühren“, ließ Puck ihn wissen und brachte ein Lachen zustande. Das Ungeheuer sprach von seiner eigenen Nichte und bezeichnete sie als seine gewinnträchtigste Ware! „Aber jetzt müssen wir uns weniger erfreulichen Themen zuwenden, fürchte ich. Ich bin ein verzweifelter Mann, leider ohne jegliche Aussichten. Wann können wir die Ware in Augenschein nehmen? Die Qualität der drei, die ich heute gesehen habe, ließ sich schwer einschätzen.“
    „Das ist nicht nötig. Sie befinden sich an einem sicheren Ort, was ich nicht Ihnen verdanke. Es reicht, wenn … wenn Sie beide sich am Mittwoch um Mitternacht bei der ‚Pride and the Prize‘ einfinden. Dann nehmen wir die Ladung an Bord, bevor wir in den Fluss hinaussegeln und vor dem Morgengrauen mit der Flut auslaufen. Einverstanden?“
    Der eine wird erstochen, sobald wir den Hafen verlassen, der andere wird in Ketten über Bord geworfen, wenn der Fluss hinter uns liegt. Problem gelöst. Puck glaubte, den Plan Wort für Wort in Hacketts dunklen Augen lesen zu können.
    „Wie Sie es schildern, klingt alles so ansprechend. In Ordnung, einverstanden“, stimmte Puck zu und sah dann zu seinem Bruder hinüber, der sich geräuspert hatte. „Ach ja, und die fünftausend Pfund?“
    „Fünftausend? Ich dachte, wir hätten uns auf eintausend geeinigt.“
    „Leider nicht, Reginald. Sie sprachen von eintausend. Da wir aber bis zum Verkauf der Ware ohne Einkommen sind, brauchen wir jetzt gleich gewisse Mittel, um sozusagen über die Runden zu kommen. Ich kann doch meinen eigenen Bruder nicht bis zu meiner Rückkehr allein in der Gosse verhungern lassen, oder? Ich erwarte gleich morgen früh einen Wechsel Ihrer Bank. Und nun Gute Nacht. Ich danke Ihnen herzlich für Ihren Besuch, doch ich glaube, wir kommen bis zu unserem nächsten Treffen ohne Sie zurecht. Zunächst einmal muss ich mich um meine Garderobe kümmern.“
    „Soll der Wechsel hierher zugestellt werden? Werden Sie hier sein?“
    „Wohin um alles in der Welt sollten wir gehen?“, erwiderte Puck einigermaßen gereizt und strebte der Eingangshalle zu, überzeugt, dass Hackett und Harley ihm folgen würden. „Sorgen Sie einfach dafür, dass der Wechsel vor Mittag hier ist, denn ich muss um ein Uhr meine Bank aufsuchen.“
    Die Tür hatte sich kaum hinter den Rücken der Besucher geschlossen, als Jack eine Reihe vernichtender Flüche ausstieß, von denen jeder einzelne einem Kesselflicker alle Ehre gemacht hätte.
    „Ich selbst hätte es nicht besser ausdrücken können“, sagte Puck voller Bewunderung zu ihm, als sie zurück in den Salon gingen. „Das ist mein voller Ernst. Dieses groteske Theater war ja teilweise geradezu vergnüglich, was mich an meinem eigenen Verstand zweifeln lässt. Die Frau, die er für etwas so Besonderes, für seine wertvollste Fracht hält, ist seine eigene Nichte. Das weißt du doch, oder? Der Mann ist ein Ungeheuer, und ich brauche einen Drink. Nein, lieber gleich mehrere. Herrgott, dass Regina ihn so lange hat ertragen müssen! Der Mann ist schlimmer als die Pest.“
    „Du bist sehr gut, weißt du das? Viel besser, als ich gedacht hätte. Wenngleich ich durchaus damit leben könnte, nicht als der Mann mit der Muskelkraft als Ergänzung zu dem Verstand seines Bruders bezeichnet zu werden.“
    Puck lächelte, allerdings nur halbherzig. „Hättest du deinen neuen Partner Reginald Hackett erschossen, wenn ich es von

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