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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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des berüchtigten Maskenballs sehr nahe liegt. Nach den Worten unseres neuen Freundes Davy ist er ein schwächlich gebauter Bursche, aber sehr geschickt mit dem Messer, wenn er gezwungen ist, es einzusetzen. Um das Gefolge des Zuhälters zu schützen, ist der Mann als Frau von zweifelhafter Tugend verkleidet und verbringt seine Zeit an den entsprechenden Straßenecken, für den Fall, dass eine der Damen seines Herrn Probleme mit einem Kunden hat. Während der Anblick eines kräftigen Mannes die Kunden verschrecken würde, erscheint La Reina ihnen nicht als Bedrohung. Schließlich muss jeder sein Geld verdienen, ohne Rücksicht auf potenzielle Gefahren.“
    „Das … das ist ziemlich raffiniert. La Reina gibt dann wohl eine ganz passable Frau ab?“
    „Falls wir ihn finden, kannst du dir selbst ein Urteil bilden. Seine Erscheinung war auf jeden Fall so verlockend, dass ein paar Männer ihn sehr spät am Freitagabend zu schnappen versuchten, als er allein durch die Straßen ging, wozu ein Mann eher neigt als eine Frau ohne Begleitung. Sie ließen ihn in Ruhe, als sie ihren Irrtum bemerkten und Bekanntschaft mit der flinken Klinge des Mannes gemacht hatten.“
    Reginas Augen wurden rund.
    „Am Freitagabend? In derselben Nacht, in der Miranda entführt wurde? Aber das ist ja großartig – das heißt, Mr La Reina fand es bestimmt nicht großartig, aber für uns könnte es doch ein außergewöhnlicher Glücksfall sein. Du hoffst, dass er uns Näheres über Mirandas Entführer berichten kann, nicht wahr?“
    „Das ist der Zweck unseres kleinen Ausflugs, ja“, sagte Puck, hocherfreut darüber, dass Regina den Grund ihrer Mission so rasch verstanden hatte, und gerade zu ekstatisch, weil sie in ihrer Aufregung beide Hände auf seinen Unterarm gelegt hatte und ihn ansah, als hätte er gerade den Mond für sie aufgehen lassen. „Du darfst mich jetzt küssen“, grinste er.
    „Du liebe Zeit, bist du heute Abend aber eingebildet! Ich möchte mir lieber eine etwaige Belohnung bis zu dem Zeitpunkt aufsparen, wenn wir Mr La Reina gefunden haben“, sagte sie in leichtem, neckendem Ton. „Doch falls du darauf bestehen solltest …“
    Er legte die Hand an ihre Wange. „Ja, das tue ich.“
    Sie lächelte, als er ihre Lippen berührte, und das machte er sich rasch zunutze; er zog Regina fest in seine Arme und vertiefte den Kuss.
    Sie war nicht schüchtern, und sie war eindeutig eine sehr gelehrige Schülerin. Dieser Kuss war völlig anders als ihr erster und zugleich noch aufregender, weil Puck inzwischen nicht nur ihren Körper kannte, sondern auch einiges von ihr als Frau wusste. Sie war so viel mehr als nur eine ansehnliche äußere Hülle, ein attraktives Ziel für seine fleischlichen Gelüste. Sie war Verstand und Herz und Humor und noch viel mehr.
    Zum Teufel mit den ehrgeizigen Zielen ihres Vaters! Zum Teufel mit der Gesellschaft! Zum Teufel mit der ganzen heuchlerischen Welt! Regina gehörte ihm. Er wusste nicht, wie er das Unmögliche erreichen würde, doch er würde einen Weg finden. Sie waren füreinander bestimmt; das Schicksal hatte eingegriffen und die Wahl für sie beide getroffen.
    Schließlich beendete er den Kuss und zog Regina noch näher an sich, um ihr ins Ohr flüstern zu können. „Weißt du, ich bin verrückt nach dir. Womöglich bin ich wahnsinnig.“
    „Ich weiß“, flüsterte sie und rieb ihre Wange an seiner.
    Puck hätte um ein Haar laut gelacht. Er legte die Hände auf ihre Schultern und schob sie ein wenig von sich fort. „Wie bitte? Du weißt es? Du bist mir ja ein freches Ding.“
    Ihr helles Lachen tat seinem Herzen wohl. „Puck, du hast mich gerade geküsst. Ziemlich heiß, wie ich finde. Du hast dir … gewisse Freiheiten herausgenommen und mir alle möglichen Freiheiten erlaubt, die du mir hättest verweigern müssen, und das könnte dich sehr wohl in Schwierigkeiten stürzen, die kein Mann leichten Herzens auf sich nimmt. Mein Vater ist ein furchterregender Mann. Er würde sich deine Leber am Spieß braten lassen, wenn er nur die Hälfte von dem wüsste, was du und ich seit dem Tag unseres Kennenlernens getrieben haben, einschließlich der Tatsache, dass du die Tollkühnheit besessen hast, seine Frau gewissermaßen zu entführen. Dementsprechend ist es mir entschieden lieber, wenn du verrückt nach mir bist und nicht einfach nur verrückt. Ach, und wenn ich mich täusche, dann sag es mir bitte nicht, denn ich bin anscheinend ja ganz allein mit dir in dieser Kutsche.“
    Er sah sie

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