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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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daran, dass er um sein Leben lief, was ein als Frau verkleideter Mann, dessen blonde Perücke bei seiner Gefangennahme verloren gegangen ist, wohl tun mag, wenn er sich in einer fremden Gegend wiederfindet. Ich hätte weiß Gott Probleme, eine Erklärung abzugeben, befände ich mich in einer solchen Situation.“
    „Wo hält sich dieser Mr Queen jetzt auf?“
    „Ich habe mich entschieden, ihn nicht zusammen mit unserem Freund Dickie zu adoptieren. Sicher findest du ihn in ein, zwei Wochen in seinen gewohnten Lokalen, falls du ihm Daumenschrauben ansetzen willst, aber ich glaube, er hat alles gesagt, was er weiß.“ Puck wandte sich, Mitgefühl im Blick, Regina zu. „Es ist ein Fortschritt, meine Liebe.“
    „Ich weiß. Ich … ich stelle mir nur vor, wie verängstigt sie gewesen sein muss. Eben noch auf dem Maskenball, befindet sie sich im nächsten Moment Gott weiß wo. Und wurde gezwungen, Laudanum zu nehmen? Das haben sie getan, oder? Die Entführer? Sie haben sie betäubt, in eine ihrer Kutschen geworfen, als wäre sie ein Ballen Stoff oder ein Mehlsack, und sind mit ihr davongefahren. Und dieser Mann, dieser Mr Queen, hat nichts unternommen, um ihr zu helfen. Er hat sie einfach alleingelassen.“
    „Ja. Das bedauert er. Zutiefst“, ließ Puck sie wissen.
    „Und du zeigst mit dem Finger auf meine Methoden?“, ereiferte sich Jack. „Gut gemacht, Bruder! Aber die Londoner Hafenanlagen? Mit Lagerhäusern, Kühlhäusern, all den vor Anker liegenden Schiffen? Ein ganzes Heer von Männern würde einen Monat benötigen, um zu finden, wonach wir suchen.“
    „Richtig. Doch es ist immer noch besser, als die Themse hinauf und hinunter zu schippern und jeden Anleger zu durchsuchen. Es sei denn, sie haben dort ein kleines Boot vertäut, und das Schiff liegt bereits mitten auf dem Fluss vor Anker. Es gibt zahllose Möglichkeiten.“
    Jack nickte zustimmend. „Ich lasse ein paar Runner und andere Helfer in den Hafenanlagen stationieren und Ausschau nach ungewöhnlichen Aktivitäten halten. Herrgott, das fällt zu sehr auf! Und ist außerdem zwecklos. Wir müssen die Sache von einer anderen Warte aus angehen.“
    Regina ließ den Blick von einem Mann zum anderen wandern. Hielten sie sich immer noch bedeckt und berichteten einander nicht alles, was sie wussten? Da sie selbst auch nicht mit allen Informationen herausrückte, erschien es ihr durchaus möglich.
    „Da wäre das Trojanische Pferd“, wagte sie sich schließlich vor.
    Die Brüder wandten sich ihr zu, Jack mit einem reichlich süffisanten Lächeln, Puck eher belustigt.
    „Entschuldige, Regina“, sagte Puck mit einigem Mitgefühl, wie sie vermutete. „Wir sollen uns geschlagen geben, indem wir den Sklavenhändlern ein hölzernes Pferd schenken? Es in die Hafenanlagen rollen und ihm eine Schleife um den Hals binden? Oder stattdessen vielleicht ein Schild an seiner Flanke anbringen? ‚Ihr habt gewonnen, wir geben uns geschlagen, und zum Beweis schenken wir euch dieses hübsche Pferdchen‘?“
    „Soll das ein Beispiel für den berühmten Charme des Robin Goodfellow sein? Dann wundere ich mich, dass du noch lebst“, sagte Jack und musterte Regina, als fürchtete er jeden Moment ihren tätlichen Angriff gegen Puck. „Verzeih ihm, Regina. Er hat so lange und so gut den Narren gespielt, dass ihm manchmal der Verstand abhanden kommt. Du meinst das Trojanische Pferd nicht im Wortsinn, stimmt’s?“
    „Danke, nein. Puck, das weißt du doch, oder?“
    „Ich weiß es. Und meine Antwort lautet Nein.“
    „Aber Puck …“
    „Nein, habe ich gesagt. Jack, du weißt, was sie vorschlagen will, nicht wahr?“
    „Ich denke schon, ahnte jedoch nicht, dass du es weißt. Dreißig Mann werden im Bauch des Holzpferdes durchs Stadttor gebracht, und sobald das Gelage vorüber ist, schleichen sie hinaus und öffnen dem Rest des Heeres die Zugänge. Regina, verzeih, aber ich glaube, du meintest einen Strohmann. Kein Trojanisches Pferd.“
    „Und wenn sie es Prinneys Zirkuspferd nennt, lautet meine Antwort immer noch Nein. Laut und deutlich: Nein.“
    Doch Regina hatte sich jetzt festgebissen. Schließlich erschien es ihr als eine so naheliegende Lösung. „Puck, du musst doch verstehen. Du hast es selbst gesagt. Oder Jack hat es gesagt. Die Londoner Hafenanlagen sind riesig. Ich war dort mit meinem Vater, ich habe sie gesehen. Wir würden sie niemals finden. Aber wenn wir den Entführern ein Geschenk anbieten?“
    „Du bist kein Geschenk, Regina.“ Er hob eine

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