Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
Feuer versammeln, während sie doch im Bett liegen und fest schlafen müssten. Doch du hast ja gesagt, dass du nicht schlafen würdest. Erzähl mir von den Gedanken, die dich nicht schlafen lassen wollen.“
    „Dein Bruder hat heute Abend, kurz bevor du kamst, etwas gesagt.“ Sie senkte den Blick auf ihre gefalteten Hände, während sie sprach. „Er sagte, die Person, nach der wir suchen, sei ein Mann ohne Herz. Ein Mann, der in anderen Menschen nur Mittel für seine Bereicherung sieht. Ohne Skrupel, ohne Moral. Ein Mann, dem die Schmerzen anderer Menschen gleichgültig sind. Ein Mann, der sich ausschließlich für seinen Profit interessiert.“
    Puck nickte. „Ich stimme ihm zu. Menschen, die so etwas tun, müssen schon Ungeheuer sein. Die Verkäufer wie die Käufer.“
    „Und wenn dieser Mensch … wenn dieser Mensch ein Schifffahrtsunternehmen besäße?“ Sie blickte zu Puck auf. Ihre Augen schwammen in Tränen.
    Es schockierte Puck, dass sie zu dem gleichen Schluss gekommen war wie er, und er gab sich keine Mühe, seine Gefühle zu verbergen. „Du bezichtigst deinen eigenen Vater?“
    „Verstehst du jetzt, warum ich heute Nacht niemals würde schlafen können? In dem Moment, als Jack die Worte aussprach, sah ich das Gesicht meines Vaters so deutlich vor mir, als stünde er plötzlich vor uns im Zimmer. Jack hatte mir meinen Vater beschrieben.“
    „Der Besitz von Schiffen macht nicht zwangsläufig einen Verdächtigen aus dem Mann …“
    „Er hat einen Geschäftspartner“, fügte Regina rasch hinzu, und sie hörte die verzweifelte Hoffnung in ihrem Tonfall. „Mr Harley. Benjamin Harley. Ich bin ihm nur ein einziges Mal begegnet, als Papa mich in die Hafenanlagen mitgenommen hatte, um mir seine neueste Errungenschaft zu zeigen: ein riesiges Handelsschiff, das, wie er sagte, die Aktionäre der Ostindischen Handelsgesellschaft vor Neid erblassen ließe.“
    „Und deine Meinung über Mr Harley?“ Puck tat sein Bestes, um keine Reaktion oder gar Überreaktion zu zeigen.
    Sie ließ die Schultern hängen. „Ein Nichts, ein Niemand“, sagte sie traurig. „Aber bedeutend gebildeter als Papa. Er verhandelt mit den … den Kunden, so nennt man sie wohl. Ach ja, und er führt die Bücher. Niemand außer Papa und Mr Harley dürfen sie einsehen. Niemand darf die Ladung, die Zielhäfen kennen. Papa sagt, das sei so, weil er keinem traut. Piraten, verstehst du? Er ist sehr misstrauisch wegen der Piraten.“
    „Aus irgendeinem Grunde ist er misstrauisch“, sagte Puck nachdenklich. „Als er dir sein neues Schiff gezeigt hat, lag es da in den Londoner Hafenanlagen?“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Nickte. „Aber, nein, an mehr erinnere ich mich nicht. Ich war noch viel jünger, und der Londoner Hafen war gerade erst eröffnet. Da war so viel Lärm, ein solches Gewimmel von Menschen …“
    Er nahm ihre Hände in seine. Sie waren kalt und zitterten. „Regina, hör mir zu. Zwischen einem Vater, der dich gut verheiraten will, bis zu einem, der deiner Meinung nach … Mädchenhandel betreibt, liegen Welten.“
    „Ich weiß. Ich möchte überzeugt werden, dass ich mich irre, dass ich eine einfache Antwort sehe, weil wir eine einfache Antwort brauchen. Was nicht heißt, es wäre einfach, den eigenen Vater in so schlechtem Licht zu sehen. Und es geht um Miranda, Puck. So etwas Schreckliches würde er bestimmt nicht dulden. Aber …“
    Puck neigte sich ihr zu. „Aber …“
    „Er hat die Runner nach Norden geschickt. Weißt du noch? Er hat zu mir gesagt, er wäre überzeugt, dass Miranda entführt worden sei, hat sogar gesagt, sie sei wahrscheinlich von … von Mädchenhändlern verschleppt worden. Er hat mir ziemlich … drastisch beschrieben, was mit ihr geschehen würde. Trotzdem hat er meinem Onkel befohlen, die Runner nach Norden zu schicken, weil Miranda seiner Meinung nach durchgebrannt wäre. Warum hat er das getan? Mir gegenüber hat er behauptet, er wolle meiner Tante und meinem Onkel Kummer ersparen, doch … Nun ja, das klang in meinen Ohren nicht ehrlich und klingt auch jetzt nicht aufrichtig.“
    „Ich möchte annehmen, dass er, falls du recht hast und dein Vater in irgendeiner Form beteiligt ist, um seiner Familie willen Mittel und Wege gefunden hätte, um Miranda zu befreien, sobald er gewusst hat, dass sie entführt worden ist. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann seine Nichte wissentlich einem solch grausamen Schicksal aussetzt.“
    „Sie hat schon ihre zweite Saison und

Weitere Kostenlose Bücher