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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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wird allem Anschein nach eine dritte benötigen, weil sie keine Mitgift bekommt. Papa finanziert das alles. Das Stadthaus, Mirandas Kleider, die Pferde. Die Spielschulden, die mein Onkel macht, wenn er sich in der Stadt aufhält. Die Spielschulden meines Cousins Justin. Alles. Mir gegenüber hat er schon oft geäußert, er wäre sie alle gerne los, und sobald ich in den Adel eingeheiratet habe, würde es so weit sein. Er will sie ohne einen roten Heller einfach sich selbst überlassen, das sagt er zumindest. Sie sind dann nicht mehr … nützlich für ihn, verstehst du? Auch … auch meine Mutter nicht. Sie hat mir heute erzählt, er habe ihr mit der Einweisung ins Irrenhaus gedroht, sobald ich verheiratet bin.“
    Puck hatte rasch keine Gründe mehr zu der Annahme, Reginas Vater könnte in den Entführungsfällen unverdächtig sein. Von all seinen Verbrechen war sein Umgang mit seiner eigenen Familie das schlimmste.
    „Dein Vater besitzt ein Lagerhaus im Hafen?“
    „Ja. Ich erinnere mich an das Schild. Es war neu und frisch. Alles war neu und frisch. Hackett & Harley Handelsgesellschaft. Das Schild zeigte zwei ineinander verschlungene Buchstaben: H & H.“
    „Und es würde dich beruhigen, wenn ich morgen dorthin fahren und dieses Gebäude in Augenschein nehmen würde?“
    „Ich komme mir vor wie eine schreckliche, ungezogene Tochter. Aber, ja, es würde mich auch beruhigen. Solange ich mitkommen kann.“
    „Du weilst auf dem Lande, schon vergessen? Du und deine Mutter und deine Tante. Niemand, der dich erkennen könnte, darf dich sehen.“
    „Du hast mich heute Abend auch mitgenommen“, hielt sie durchaus logisch dagegen.
    „Im Dunkeln, und du bist in der Kutsche geblieben. Wenn dein Vater sich nun im Hafen aufhalten sollte?“
    „Falls er dort ist, wäre ich nicht die Einzige, die er erkennt. Er weiß von dir, Puck, auch schon vergessen? Er müsste sich fragen, warum du dort bist.“
    „Er wird mich nicht erkennen“, sagte Puck unüberlegt und bereute seine Worte sofort.
    „Ach? Und warum wird er dich nicht erkennen? Moment mal! Hast du nicht gesagt, dein Kammerdiener würde einen Kostümschneider aufsuchen? Du willst dich kostümieren? Ja, natürlich. Hat er mir auch eines schneidern lassen? Ich sehe es dir an! Ich lese es in deinen Augen. Hat er nicht, stimmt das?“
    „Es liegt am Feuer. Es hat mir vorübergehend die Sinne verwirrt, sodass ich die Zunge nicht im Zaum halten konnte“, meinte Puck und seufzte. „Ja, ja. Gaston hat auch ein paar Kostüme für dich besorgt. Herrgott, der Galgen wäre eine zu milde Strafe für mich. Nicht einmal Jack würde so weit gehen.“
    „Du gestattest also, dass ich dich begleite?“ Sie beugte sich vor und berührte sein Knie. „Sag es, Puck. Sag: Ja, ich nehme dich mit.“
    Er nahm ihre Hand und zog sie an die Lippen. „Du sollst wissen, dass ich weiß, wie du dich fühlst, Regina. Ich habe versucht, mir vorzustellen, dass einer meiner Brüder entführt worden wäre und wie ich alles riskieren würde, um ihn zu finden und sicher nach Hause zu holen. Wenn jemand es mir verbieten wollte, würde ich einfach auf eigene Faust handeln. Aber, verdammt noch mal, Regina, ich bin ein Mann, und du bist …“
    „Was denn? Hilflos? Hoffnungslos? Ich würde nur im Weg herumstehen?“
    Er lächelte und duckte sich spielerisch, als hätte er Angst, von ihr geschlagen zu werden. „Letzteres, ja.“
    Sie ließ die Schultern hängen. „Immerhin bist du ehrlich. Ich kann weder schießen noch fechten. Ich habe noch nie jemanden … geboxt. Aber auf irgendeine Art kann ich bestimmt nützlich sein.“
    Wieder lächelte Puck. „Nein, nein, mein Liebes, ich lache dich nicht aus. Ich dachte an etwas, was sich im letzten Jahr zugetragen hat, zwischen meinem Bruder und Chelsea. Sie wollte … in einer bestimmten Situation helfen. Jetzt endlich verstehe ich, warum Beau sich so sehr dagegen gesträubt hat. Ich schwöre, die ganze Zeit über hat er sich aufgeführt wie ein Bär mit Zahnschmerzen. Doch letztendlich hat sie sich ziemlich gut geschlagen.“
    „Musste sie schießen, fechten oder jemanden boxen?“
    „Ich weiß, was du sagen willst, Regina. Nein, das musste sie nicht. Aber die Tatsache, dass Beau, betört von Chelseas Charme, so etwas zugelassen hat, bedeutet nicht, dass ich … Verflixt, da bin ich dir wohl schön in die Falle gegangen, wie?“
    „Ach ja?“, fragte Regina, doch ihr Blick strafte ihre gespielte Arglosigkeit Lügen. Ihre Augen blitzten geradezu vor

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