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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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ein Gebet für den Toten sprechen, bevor der Sarg den …“
    „Ja, ja, danke, Silas. Sie sind ein guter Christenmensch“, sagte Puck, klopfte ihm den Rücken und ging um den Leichenwagen herum nach vorn. „Kutscher, schaff meine Schwester so schnell wie möglich fort von hier.“
    Er sprang auf und setzte sich auf die Bank neben Regina, die aus irgendeinem Grund ziemlich verärgert wirkte. „Auftrag ausgeführt, Liebling. Warum das lange Gesicht?“
    „Du hast mich nicht einmal vorgestellt“, beschwerte sie sich. „Ich hatte eine hübsche kleine Rede vorbereitet. Ich wollte ihm von dem Sommer erzählen, in dem Yorick und ich segeln gegangen waren und er mich gerettet hatte, als das Boot kenterte. Ich wollte ein bisschen weinen. Ich habe den Ring, aber du hast die Warze. Ich darf dabei sein, aber du allein hast den Spaß. Findest du das gerecht?“
    Herrgott, er hätte sie küssen mögen. Sie war fantastisch! Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
    „Gaston, wende den verdammten Wagen und fahre nach Süden, an den Docks entlang. Zwei Lagerhäuser weiter, dann halte an. Zu den Docks gehen wir zu Fuß.“
    „Was ist los, Puck? Was ist passiert? Was ist dort geschehen?“
    „Nichts ist dort geschehen“, sagte er, ergriff ihre Hand und drückte sie fest. „Du musst tapfer sein, meine Liebe. Jack hat gerade von einer Entdeckung erfahren.“
    „Jack? Aber wie? Ich habe dich beobachtet, und niemand hat dich angesprochen, abgesehen von diesem schmutzigen alten … Ach, du meine Güte! Ihr seid alle Schauspieler, nicht wahr? Was hat er entdeckt?“
    Puck riskierte einen Blick über die Schulter und sah, dass sein kleines, bunt gemischtes Heer dem Leichenwagen folgte. Es war eine Schande, dass er in der kurzen Zeit, die ihm zum Aufstellen seiner Truppen geblieben war, keine Möglichkeit für die eine oder andere Lektion zum Thema Diskretion gefunden hatte. Denn dort gingen sie: Grobiane, Huren, Hutmacher und als Nachhut der unglückselige Dickie Carstairs in seinem rot-weiß gestreiften Hemd. Eine Parade von ganz eigener Beschaffenheit.
    „Du musst tapfer sein, Regina. Du musst hier sitzen und zuhören und darfst keine Reaktion zeigen. Du musst stark sein und Jack beweisen, dass du uns eine Hilfe bist, kein Hindernis. Verstehst du?“
    „Was haben sie entdeckt, Puck?“, fragte sie mit dünner Stimme. „Hat Jack Miranda gefunden? Ist es das, was du mir sagen willst? Hat er sie gefunden? Ist … ist sie tot?“
    „Es handelt sich um drei Leichen. Wir wissen nicht, ob Miranda dabei ist. Wir wissen gar nichts. Ich kann dich zurück zum Grosvenor Square bringen, Regina. Du musst das nicht tun.“
    Ihre Augen glänzten von ungeweinten Tränen. „Aber ich muss es tun. Ich muss dir sagen, ob Miranda eine von diesen armen toten Frauen ist. Oh Gott, Puck, können wir nicht schneller fahren?“

12. KAPITEL
    F rüher hatte Regina sich als Opfer widriger Umstände gesehen. Als Opfer des väterlichen Ehrgeizes, sich in der Gesellschaft zu etablieren. Als Opfer der großväterlichen Habgier mütterlicherseits und der Bereitwilligkeit ihres Opas, seine einzige Tochter zu verkaufen. Sogar ihre Geburt betrachtete sie nur als Teil eines größeren Plans. Und sie hatte es verabscheut; all das hatte sie angeekelt.
    Miranda war in ähnliche Verhältnisse hineingeboren worden. Ihr Vater hatte seinen Adelstitel zu einem Preis verkauft, der die Enkelin eines Hutmachers mit einschloss; ihre Aufgabe sollte es sein, Kinder zu gebären, um diese gegen weitere Geldströme einzutauschen. Und Miranda hatte auf ihre eigene Art gegen diese Umstände rebelliert.
    Weder Regina noch Miranda hatten sich jemals als Verkaufsobjekt betrachten lassen wollen, das in Reginas Fall als Gegenleistung für ein Vermögen einen Adelstitel einbringen sollte, während es bei Miranda genau umgekehrt war: Mit ihrem Adelstitel sollte viel Geld ins Haus kommen.
    Beide waren in den Augen ihrer Väter kaum mehr als lebendige Handelsware.
    Und machtlos zudem.
    Sie wussten beide, dass eines nicht allzu fernen Tages die Menschen, die über ihr Leben bestimmten, ihnen den Weg weisen und sagen würden: „Da wollen wir euch haben, und ihr habt unsere Entscheidung nicht anzufechten.“
    Regina hatte sich hinter ihren Büchern und ihrem Zorn versteckt, um dem Unvermeidlichen ein Schnippchen zu schlagen. Miranda hatte versucht, sich offen dagegen zu wehren; sie hatte sich dumme Streiche erlaubt, um ihre Eltern zu quälen.
    Aber ganz sicher hatten beide nie im

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