Der süße Hauch von Gefahr
meinem geliebten Claxton verheiratet, das weiß ich.«
»Und ich auch nicht mit Beckley«, pflichtete ihr Martha bei.
»Du hast zugelassen, dass Papa den ganzen Ruhm geerntet hat, aber wir wissen, dass du es warst, der dafür gesorgt hat, dass wir eine Mitgift hatten, die ausreichend groß war, sodass wir beide unserem Herzen folgen konnten.« Sie küsste ihn auf die andere Wange.
»Danke.«
Verlegen und tief gerührt hörte Asher ihnen zu und war zum ersten Mal seit Langem um Worte verlegen. Da zwei funkelnde Augenpaare erwartungsvoll auf sein Gesicht gerichtet waren, wusste er, dass er irgendetwas sagen musste; er räusperte sich und sagte:
»Ah, ich bin dem Oberst vielleicht ein wenig beigesprungen.«
Seine Schwestern warfen ihm einen wissenden Blick zu; und Martha sagte, als sie wieder zu den anderen aufschlossen:
»Natürlich hast du das. So wie du auch ein wenig ausgeholfen hast, Apple Hill für John zu sichern, und wie du ein wenig dazu beigetragen hast, dass Robert sich ein Offizierspatent kaufen konnte.« Sie lächelte auf eine Weise, die ihn so an seine Mutter erinnerte, dass er schlucken musste.
»Du denkst, du wärest so schlau … Aber sei gewarnt, wir sind dir auf die Schliche gekommen.«
Asher war leicht verlegen und noch nie so froh gewesen, dass ein Gespräch zu Ende war, wie jetzt, als sie endlich bei den anderen ankamen.
Julianas und Ashers Trauung im Garten von Rosevale am Sonntagnachmittag lief so reibungslos und in so gelöster Stimmung ab, wie eine Hochzeit, die seit Monaten geplant worden war, statt nur ein paar Tagen. Der Julinachmittag war warm, die Luft duftete nach Rosen, Lilien und Vanilleblumen, Bienen summten und sorgten so für eine dezente Untermalung des Momentes. Die Hochzeitsgesellschaft war klein, bis auf Mrs Rivers, den Vikar und Mrs Birrel sowie ihren beiden Töchter waren nur Familienmitglieder versammelt, um der Zeremonie beizuwohnen, in der Asher Juliana zu seiner Frau nahm.
Unter dem in Eile errichteten Bogen, der mit grünen Zweigen und weißen Lilien verziert war, stand Asher und wirkte groß und eindrucksvoll, als er darauf wartete, dass seine Braut zu ihm trat. In seinem eng sitzenden Rock aus dunkelblauer Wolle mit hellen Messingknöpfen und den hellen Pantalons war er das Bild eines elegant gekleideten Mannes, und das makellose Weiß seines Halstuches und seines Hemdes betonten seine dunklen, gut geschnittenen Züge. Juliana trug ein grünes Kleid, eine kleine Krone aus gelben Rosen in ihren dunklen Locken und einen zarten Schleier aus feinster Mechelner Spitze. Ihr Brautstrauß bestand aus gelben Rosen.
Als er sie erblickte, wie sie langsam am Arm ihres Vaters auf ihn zuschritt, wusste Asher, wenn er sie nicht bereits liebte, hätte er sich in diesem Moment rettungslos in sie verliebt.
Der Ausdruck in Ashers Augen, als Mr Kirkwood ihre Hand in Ashers legte, sandte eine Welle des Glücks durch Juliana. Darin lag solche Hitze und Leidenschaft – und durfte sie das glauben? Liebe? – blitzte in den Tiefen seiner leuchtend blauen Augen auf, dass ihr das Herz in der Brust einen Satz machte und sie mit einem Mal sehr froh darüber war, dass sie sich von ihm so zum Altar hatte drängen lassen.
Die Trauungsfeier selbst war schlicht und binnen Minuten vorüber, Juliana und Asher waren verheiratet, Mann und Frau. Als sie Ashers tiefer Stimme lauschte, wie er sein Gelöbnis wiederholte, wusste sie ohne jeden Zweifel, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie liebte ihn. Und, wichtiger noch, sie vertraute ihm.
Der restliche Nachmittag verging wie im Flug. Sie wusste, dass sie von einer Woge guter Wünsche begleitet wurden, sie war häufiger umarmt und geküsst worden, als sie sich erinnern konnte, und hatte so viel gelächelt, dass die Muskeln in ihrem Gesicht schmerzten. Es war nicht wichtig, sie konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. Die gemischte Dienerschaft aus Fox Hollow und Rosevale war umhergegangen und hatte den Gästen Erfrischungen und verschiedene Köstlichkeiten angeboten, die Mrs Lawrence erschaffen hatte.
Schließlich brachen sie und Asher unter dem Gelächter und den frohen Rufen der anderen zu einem reizenden Häuschen auf, das abgelegen an einem kleinen See auf Burnham stand, um ihr gemeinsames Leben ungestört zu beginnen.
»Ich bestehe darauf«, hatte Mrs Manley gesagt, als sie Asher die Idee das erste Mal vorgeschlagen hatte.
»Es ist einfach wie dafür gemacht, die erste gemeinsame Nacht nach der Hochzeit dort zu
Weitere Kostenlose Bücher