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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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und deine Großmutter mit hineinzuziehen.« Sie schaute sich im Raum um.
    »Ich hätte dem Squire schreiben sollen und ihn mit seiner Frau und der Familie einladen sollen – irgendwen, nur dich nicht.«
    »Nun, ich denke, das weist mich sehr unmissverständlich in meine Schranken.« Das belustigte Funkeln in seinen Augen stand im Widerspruch zu seinem betrübten Tonfall, während er hinzufügte:
    »Und ich dachte schon, ich würde einer schönen Jungfer in Nöten zu Hilfe eilen. Wie habe ich mich nur so täuschen können?«
    Sie starrte ihn empört an.
    »Ach, hör doch auf! Ich bin nicht in der Stimmung für deine Späßchen. Ich habe gerade einen entsetzlichen Abend hinter mir, ständig in Sorge, dass das, was beinahe geschehen wäre, wirklich passiert, und du machst dich darüber lustig.«
    Sie senkte den Blick und sagte leiser:
    »Mein armer Vater ist so verzweifelt, dass ich dauernd fürchten muss, dass er einen Herzanfall erleidet, und er lebt in Angst vor dem, was Ormsby als Nächstes tun könnte. Und Thalia …« Ihre Stimme brach, dann schluchzte sie halb:
    »Ach, Asher, Thalia hat angeboten, sich und ihr Glück zu opfern und Ormsby zu heiraten.«
    Er bemächtigte sich einer ihrer Hände und versuchte sie zu beruhigen:
    »Du hast wirklich eine schlimme Zeit gehabt, was, Liebste?«
    Ihre Finger schlossen sich um seine, und sie sagte bitter:
    »Vielleicht, aber was mit mir geschieht, ist nichts im Vergleich zu dem, wie es Thalia ergehen wird, wenn ich keinen Weg finde, sie vor Ormsby zu retten.« Sie holte tief Luft, kämpfte gegen die hilflose Verzweiflung, die sie zu überwältigen drohte. Sie hob den Kopf und sah ihn an.
    »Wir müssen diese Briefe bekommen! So kann es nicht weitergehen.« Mit entschuldigendem Unterton fuhr sie fort:
    »Ich weiß, dass ich dich mit hineingezogen habe in etwas, das dich eigentlich nicht betrifft, und es tut mir aufrichtig leid, aber mir wollte einfach nichts anderes einfallen. Es ist unverschämt von mir, mehr von dir zu verlangen, aber es muss baldmöglichst etwas unternommen werden. Wenn nicht, wird mein Vater sich vermutlich mit seinem ständigen Sorgen und der Scham darüber umbringen, dass er Thalia nicht wirksam vor Ormsbys Machenschaften beschützen kann. Aber meine größte Angst ist, dass Thalia etwas entsetzlich Dummes tun könnte.«
    »Noch dümmer, als die Briefe überhaupt erst zu schreiben?«, fragte Asher wenig hilfreich.
    Sie entriss ihm ihre Hand, und ihre Augen schleuderten wütende Blitze.
    »Mir ist gerade wieder eingefallen, was für ein grässlicher Junge du immer warst.«
    Er grinste, war sich aber des Ernstes der Lage bewusst und sagte langsam:
    »Ormsby wird bei meinem Stiefvater speisen« – er schaute zur Uhr auf dem Kaminsims und stellte fest, dass es nach Mitternacht war – »in weniger als zwanzig Stunden. Dort wird er bis in die frühen Morgenstunden beschäftigt sein, und seine Abwesenheit wird mir eine ausgezeichnete Gelegenheit verschaffen, die Briefe zu stehlen – vorausgesetzt, sie sind auch dort, wo ich vermute. Wenn alles gut geht, wirst du Thalias Briefe in den Händen halten, noch bevor weitere vierundzwanzig Stunden vergangen sind.«
    Seine Worte machten ihr neuen Mut, bis sie innehielt und an die Gefahren für ihn dachte. Bis zu diesem Moment war sie so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass sie nicht wirklich die Ungeheuerlichkeit dessen bedacht hatte, was sie da von ihm verlangte; Schuldgefühle erfassten sie. Er ging für sie und ihre Familie ein gewaltiges Wagnis ein, indem er in Ormsbys Haus einbrach, um Thalias Briefe zu stehlen – falls er sie fand. Wenn er entdeckt wurde, würde nicht nur sein Ruf Schaden nehmen, sondern auch seine Großmutter am Boden zerstört sein. Siedend heiß fiel ihr ein, dass es die sehr reale Möglichkeit gab, dass er nach Australien gebracht wurde oder gar als gemeiner Dieb hingerichtet würde. Die Vorstellung, dass Asher sterben oder deportiert werden könnte, dass sie ihn dann nicht wiedersehen würde, sie nie wieder in diese spöttischen mitternachtsblauen Augen schauen könnte oder seine gedehnte Stimme hören, erfüllte sie mit Entsetzen und Schrecken, wie sie es nie zuvor in ihrem Leben gekannt hatte.
    Ihr Gesicht wurde ganz weiß, ihre Augen waren riesig, als sie flüsterte:
    »Nein. Nein, das darfst du nicht.«
    Asher hob die linke Braue.
    »Was darf ich nicht?«
    Aufgeregt antwortete sie:
    »Du darfst das Risiko nicht eingehen. Wenn du erwischt wirst …« Sie

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