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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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das?«
    »Er hat es mir höchstpersönlich gesagt! Der Mann fand das urkomisch.«
    »Was genau hat er gesagt?«
    »Nicht allzu lange, nachdem er hierher verlegt wurde, kam er in die Zelle neben mir. Er ist nicht ganz dicht, wissen Sie. Lacht, wenn niemand einen Witz gemacht hat. Flennt ohne Grund. Führt Selbstgespräche. Redet mit Gott, Mann, der Kerl spricht in so einem Flüsterton, klingt wie das Zischen einer Schlange oder so. Das ist der verrückteste Wichser, der mir je untergekommen ist. Aber zugleich schlau wie ein Fuchs.
    Na, jedenfalls kommen wir nach ein, zwei Wochen so ins Gespräch, und natürlich fragt er mich, wieso ich hier bin. Also sag ich ihm die Wahrheit, dass ich für eine Sache auf den Henker warte, die ich nicht begangen habe. Er grinst und kichert und fragt mich, was für eine Sache. Also sag ich ihm: kleines blondes Mädchen in Pachoula. Kleines blondes Mädchen, fragt er, mit Zahnspange? Ja, sag ich. Und dann lacht er los und hört nicht mehr auf. Anfang Mai?, will er wissen. Ja, sag ich. Kleines Mädchen, mit dem Messer aufgeschlitzt? Leiche in den Sumpf geworfen?, hakt er nach. Genau, sag ich. Aber woher weißt du das alles? Und der Kerl kriegt sich überhaupt nicht mehr ein, hört überhaupt nicht mehr auf zu kichern, zu prusten und zu schnauben, bekommt kaum noch Luft, weil er das Ganze für einen Riesenspaß hält. Mann, sagt er schließlich, ich weiß, dass du die Kleine nicht umgelegt hast, denn das war ich. Und die war erste Sahne. Mann, sagt er, du bist der erbärmlichste Arsch hier im Trakt, und dann lacht er weiter. Ich hätte den Kerl auf der Stelle umbringen können, wissen Sie, auf der Stelle, und ich brülle und schreie und tobe und rüttle am Gitter. Schließlich kommt so ’n Schlägertrupp mit Schutzwesten und Schlagstöcken, mit Helmen und diesen Plastikdingern vor den Augen. Die klopfen mir erst mal den Arsch weich und schleifen mich in eine Isolationszelle. Man kommt in einen kleinen Raum ohne Fenster, mit einem Eimer und einem Zementblock zum Schlafen. Da schmeißen sie einen splitternackt rein, bis man wieder einigermaßen bei Verstand ist.
    Als ich da wieder raus war, hatten sie ihn auf eine andere Etage verlegt. Wir haben nicht zur gleichen Zeit Hofgang, daher bekomme ich ihn nicht zu sehen, hab mir nur sagen lassen, er sei inzwischen völlig übergeschnappt. Manchmal höre ich nachts, wie er nach mir ruft. Bobby Earl, schreit er in diesem schrillen, schadenfrohen Ton. Bobbbbby Earrrrll! Wieso antwortest du niiiiicht? Und wenn ich mich nicht melde, lacht er nur. Hört gar nicht mehr auf.«
    Cowart zitterte. Er hatte das Bedürfnis, einen Moment Abstand zu bekommen, das Ungeheuerliche, das er gehört hatte, zu verdauen und einzuordnen, doch er hatte keine Zeit. Er stand unter dem Bann der unfassbaren Geschichte.
    »Wie soll ich das beweisen?«
    »Keine Ahnung, Mann! Ist nicht meine Aufgabe, was zu beweisen!«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Verdammt! Fragen Sie den Sergeant, ob es stimmt, dass sie Sullivan verlegt haben, damit er nicht in meiner Nähe ist. Allerdings weiß er nicht, wieso. Außer Ihnen, mir und ihm weiß niemand, wieso.«
    »Aber ich kann …«
    »Ich will nicht hören, was Sie können und nicht können, Mr. Reporter. Mein ganzes Leben lang habe ich mir immer wieder angehört, was ich nicht kann und darf. Du kannst dies nicht sein, das nicht tun, jenes nicht bekommen, du darfst es dir nicht mal wünschen. Immer wieder dasselbe Wort, fasst sozusagen mein Leben zusammen. Ich kann das nicht mehr hören.«
    Cowart schwieg. »Na schön«, sagte er, »ich gehe der Sache nach …«
    Ferguson wandte sich blitzschnell zu ihm um und streckte ihm wütend das Gesicht hin. »Tun Sie das. Gehen Sie der Sache nach … «, imitierte ihn der Häftling höhnisch. »Fragen Sie den Bastard. Sie werden schon sehen, verdammt, Sie werden schon sehen.«
    Ferguson stand mit einer abrupten Bewegung auf und trat vom Tisch zurück. »Jetzt wissen Sie Bescheid. Was beabsichtigen Sie zu unternehmen? Was können Sie unternehmen? Nur zu, stellen Sie noch ein paar verdammte Fragen, aber passen Sie auf, dass ich nicht schon tot bin, bevor Sie damit durch sind.«
    Der Häftling ging zur Tür und klopfte mehrmals hintereinander daran, so dass es in dem kleinen Raum wie Schüsse von den Wänden widerhallte. »Wir sind hier drinnen fertig!«, rief er. »Sergeant Rogers! Verdammt!« Die Tür schien unter dem Ansturm zu beben, und als der Officer sie aufriss, warf Ferguson einen

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