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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Wilcox Galerie, Boston, und von Anderson-Billings Fine Arts, Carmel, bzgl. Ausstel ungen von Harvey-Prescott-Gemälden.
    • Karton mit Latexhandschuhen Marke Safe-Hand; Gummimischung entspricht den Partikeln am primären Tatort (Garage).
    »Was meinst du?«, fragte Rhyme.
    »Tja, die Hälfte der Beweise gegen deinen Cousin wurde im Wagen oder in der Garage gefunden. Dort hätte man sie wesentlich einfacher deponieren können als im Haus.«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht.«
    Es klingelte erneut an der Tür. Wenig später hörte Rhyme die Schritte seines Betreuers allein zurückkehren. Er fragte sich, ob jemand wohl ein Paket abgeliefert hatte. Doch dann fiel ihm ein: Es war Sonntag. Der Besucher trug womöglich legere Kleidung 50
    und Joggingschuhe, die auf dem Boden des Flurs kein Geräusch hervorrufen würden.
    Bestimmt.
    Der junge Ron Pulaski bog um die Ecke und nickte schüchtern. Er war schon seit mehreren Jahren Streifenpolizist und somit kein Neuling mehr, aber er sah weiterhin wie einer aus, und deswegen nannte Rhyme ihn insgeheim so. Das würde sich wahrscheinlich nie ändern.
    Pulaskis Schuhe waren in der Tat leise Nikes, aber die Farben des Hawaiihemds über seiner Jeans schrien dafür umso lauter. Er trug sein blondes Haar in einer modischen Igelfrisur und hatte eine große Narbe auf der Stirn - das Andenken an einen fast tödlichen Angriff während seines ersten Falls mit Rhyme und Sachs. Der Überfall war so brutal gewesen, dass Pulaski eine Hirnverletzung erlitten hatte und beinahe aus dem Polizeidienst hätte ausscheiden müssen. Letzten Endes hatte der junge Mann jedoch beschlossen, sich durch die Rehabilitationsphase zu kämpfen und beim NYPD zu bleiben. Rhymes eigenes Durchhaltevermögen war Pulaski dabei ein großer Ansporn gewesen (aber das hatte er natürlich nur Sachs erzählt, nicht dem Kriminalisten persönlich; dank ihr wusste auch Rhyme mittlerweile darüber Bescheid).
    Pulaski nahm erstaunt Coopers Smoking zur Kenntnis und nickte den beiden Männern grüßend zu.
    »Ist Ihr Geschirr blitzblank, Pulaski? Die Blumen gegossen? Das übrig gebliebene Essen sorgfältig in Gefrierbeutel verpackt?«
    »Ich bin sofort aufgebrochen, Sir.«
    Die Männer gingen die Einzelheiten des Falls durch, als Sachs' Stimme aus Richtung der Tür ertönte. »Eine Kostümparty.« Sie wies auf Coopers Anzug und Pulaskis grelles Hemd. »Sie sehen ziemlich smart aus«, sagte sie zu dem Techniker. »Das ist doch der richtige Ausdruck für jemanden mit Smoking, oder? >Smart    »Leider fällt mir dazu nur >Halbfinalist< ein.«
    »Hat Gretta es gut verkraftet?«

    Seine bildhübsche skandinavische Freundin, so berichtete er, »treibt sich mit ihrer Clique herum und ertränkt ihren Kummer mit Aquavit. Das Zeug kommt aus ihrer Heimat. Aber wenn ihr mich fragt, es schmeckt furchtbar.«
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    »Was macht Ihre Mom?«
    Cooper wohnte bei seiner Mutter, einer forschen älteren Dame, die schon seit Langem in Queens lebte.
    »Der geht es gut. Sie ist zum Brunch im Boat House.«
    Sachs erkundigte sich auch nach Pulaskis Frau und den beiden kleinen Kindern. »Und danke, dass Sie am Sonntag hergekommen sind«, fügte sie hinzu und sah Rhyme an.
    »Du hast ihm doch bestimmt versichert, wie sehr wir das zu schätzen wissen, nicht wahr?«
    »Aber sicher«, murmelte er. »Könnten wir uns nun bitte an die Arbeit machen? .. Also, was hast du mitgebracht?« Er beäugte den großen braunen Umschlag, den sie bei sich trug.
    »Das Verzeichnis der Beweismittel und Fotos von dem Münzdiebstahl und der Vergewaltigung.«
    »Wo befindet sich das ganze Material?«
    »Das wurde in unserem Spurenlagerhaus auf Long Island archiviert.«
    »Nun, dann lass uns mal einen Blick darauf werfen.« Sachs nahm einen Filzstift und legte auf einer freien Tafel eine Tabelle an wie zuvor für den Fall seines Cousins.
    27. März.
    Verbrechen: Mord; Diebstahl von sechs Etuis mit seltenen Münzen.
    Todesursache: Blutverlust & Schock infolge mehrfacher Stichverletzungen. Ort: Bay Ridge, Brooklyn. Opfer: Howard Schwartz. Tatverdächtiger: Randall Pemberton.
    Beweismittel aus Haus des Opfers
    • Schmierfett.
    • Partikel von getrocknetem Haarspray.
    • Polyesterfasern.
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    • Wollfasern.
    • Abdruck von Halbschuh Marke Bass, Größe 9!4.
    Zeuge hat Mann in gelbbrauner Weste gemeldet, der zu einem schwarzen Honda Accord geflohen sein soll.
    Beweismittel aus Haus und Wagen des Tarverdächtigen
    • Schmierfett an Sonnenschirm auf der Veranda; passt zur

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