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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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Ich belegte mehrere Kampfsportkurse im Fitnessstudio und probierte meine neu erworbene Fähigkeiten voller Freude an jedem aus, der den Fehler machte, mir oder Ava dumm zu kommen. Mit sechzehn machte ich meine erste sexuelle Erfahrung mit einem zwei Jahre älteren Jungen. Nachdem ich zum Höhepunkt kam, prügelte ich ihn windelweich und drohte ihm damit, ihn zu töten, falls er davon, was zwischen uns passierte, jemandem erzählen sollte. Danach konzentrierte ich mich auf die älteren Männer, zu denen ich mich viel mehr hingezogen fühlte als zu den Gleichaltrigen. Ava war die Einzige, die über meine Liebschaften Bescheid wusste. Auch, wenn meine Mutter etwas davon ahnte, hätte sie sich nie getraut, mich darauf anzusprechen. Wir sprachen überhaupt nicht mehr miteinander, beziehungsweise nur das Nötigste. Eines Tages sprach sie Avas Mutter von allein an und fragte sie, ob sie mich immer noch bei sich aufnehmen wollte. Sollte es der Fall sein, hatte sie nichts dagegen einzuwenden. Sie würde ihr sogar eine Art Unterhalt für mich zahlen, um sie für die entstehenden Unkosten zu entschädigen. Ava und ich packten gemeinsam meine Sachen und feierten anschließend in ihrer Küche. Tante Abigail hatte für uns gekocht, und ich hatte den berühmten Apfelkuchen von meiner Tante Grace gebacken, ich erinnerte mich immer noch an das Rezept. Dieses wunderbare Ereignis fand kurz vor unserem achtzehnten Geburtstag statt. Wir machten gemeinsam unseren Schulabschluss, beide recht erfolgreich, doch es reichte leider nicht für ein Stipendium. Ava wollte sowieso nicht studieren, sie wollte schon immer Schauspielerin werden. Angesichts ihrer finanziellen Situation war an eine Schauspielschule nicht zu denken. Nicht einmal im Traum.
    „Die brauchst du auch nicht, Avie!“, beteuerte ich immer wieder, „dein Talent reicht vollkommen aus. Du wirst es schon schaffen, das weiß ich ganz genau, du musst nur am Ball bleiben!“ Mittlerweile war aus Ava eine richtige Schönheit geworden, doch die Jungs trauten sich nicht, sie anzubaggern, da alle davon ausgingen, dass Ava und ich ein Paar waren. Ich arbeitete als Barkeeper in einem Laden, der zu einer kleinen Kette gehörte und äußerst beliebt und gut besucht war. Sowohl Männer als auch Frauen gaben mir stets ein gutes Trinkgeld, mit dem ich Avas Reisetickets bezahlte, wenn sie zu einem Vorsprechen eingeladen wurde. Ava jobbte derweil hier und da, bis ich es endlich geschafft hatte, sie mit ans Bord zu holen.
    „Jetzt sind wir endlich Arbeitskollegen, Avie!“, jubelte ich, „wie findest du das?“
    „Gut“, antwortete sie, wenig begeistert.
    „Hör auf, Trübsinn zu blasen!“, baute ich sie auf, „es ist doch nur eine Übergangslösung. Nur, bis du es endlich geschafft hast, und bis ich…“ Dazu fiel mir nichts ein. Nun war Ava an der Reihe, mich zu trösten.
    „David, es ist ein toller Job, und ich bin dir wirklich sehr dankbar! Lass uns feiern gehen, ich zahle!“
    „Vergiss es, ich zahle!“, stellte ich klar.
    „Na gut, dann zahlst du eben“, gab sie lächelnd nach. „Es schenkt sich sowieso nicht viel, wir haben ja eine gemeinsame Kasse“, erinnerte sie mich liebevoll. „David, ich hab dich so lieb!“, umarmte sie mich plötzlich und küsste mich auf die Wange. „Du bist der Einzige, der mich versteht.“
    „Ich hab dich auch lieb, Süße“, erwiderte ich ihre Umarmung und sah auf die Uhr. „Deine Schicht ist zu Ende, geh nach Hause und wirf dich so richtig in Schale! Ich hole dich in einer Stunde ab.“
    Ich reservierte uns einen Tisch in dem edelsten und teuersten Loka l, das es in unserem Kaff gab. Wir saßen uns gegenüber, beide feierlich herausgeputzt und prusteten schließlich gleichzeitig laut los, als wir nicht wussten, wie wir mit dem vielen, komischen Besteck umgehen sollten. Plötzlich kam der Kellner und brachte und zwei Martinis.
    „Die haben wir nicht bestellt!“, sagte Ava ängstlich und strafte mich mit ihrem Blick, der mich vorwurfsvoll fragte, was mich geritten hatte, als ich ausgerechnet in so einem teuren Lokal einen Tisch reservierte.
    „Ich weiß, Miss“, erwiderte der Kellner amüsiert, „die kommen von den beiden Gentlemen an der Bar.“
    „Sieh ni cht hin!“, warnte Ava mich vor, „die kommen hierher!“
    Zwei große, gut aussehende und sehr teuer gekleidete Männer mittleren Alters näherten sich langsam unserem Tisch. „Guten Abend“, sagte der größere und der attraktivere von den beiden, und Ava hauchte leise und

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