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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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Vergangenheit warst. Deine Vergangenheit interessiert mich nicht, ich will nur deine Zukunft!“ Derweil lagen wir schon wieder im Bett, und ehe ich mich versah, war er in mir und brachte mich zu einem heftigen Höhepunkt. Es war sogar noch viel besser als gestern, was ich nie für möglich gehalten hätte. Wahrscheinlich war es so, weil die Gefühle dabei eine große Rolle spielten. Wir verbrachten den ganzen Vormittag im Bett. Als ich damit aufgehört hatte, meine Höhepunkte zu zählen und mich erschöpft und glücklich in Roberts Arme einkuschelte, machte Greg die Schlafzimmertür auf und zielte mit seiner Pistole direkt auf Roberts Kopf.
    „Steh auf, Bastard!“, sagte er kalt und bedrohlich. „Raus aus meinem Bett, raus aus meinem Haus!“
    „Greg!“, rief ich voller Panik. „Es ist nicht so, wie du denkst! Bitte, Greg, nicht schießen! Er ist es nicht wert!“
    „Das weiß ich“, erwiderte er eisig. Robert schnappte sich seine Klamotten und bewegte sich langsam auf die Tür zu, während er aus seinen ängstlich aufgerissenen Augen Greg fixierte. „Verschwinde schon!“, schrie Greg ihn an und feuerte einen Schuss in die Decke. Der Stuck rieselte wie Schnee auf ihn herunter. Nun sah er noch blasser aus als sonst, wie ein gruseliges Gespenst. „Verdammt, Gail“, sagte er leise. „Ich lasse dich für zwei Tage allein. Für zwei Tage! Und du musst mich gleich betrügen. Ich fasse es nicht!“ Er setzte sich aufs Bett und hielt seinen Kopf zwischen den Händen, wiegte sich vor und zurück und starrte den Fußboden an. „Ich habe alles falsch gemacht“, murmelte er nachdenklich, und es lief mir kalt den Rücken runter. „Nun ist es zu spät“, sagte er mit einer Zuversicht, die mich nach Luft schnappen ließ. „Gail, steh auf!“, verlangte er und zielte auf mich mit seiner Pistole. Ich tat wie mir geheißen, wimmerte leise und bedeckte meinen nackten Körper mit dem Bettlacken. „Lass es fallen, Gail!“, befahl Greg, „ich habe dich bereits nackt gesehen. Und, falls es dir entfallen sein sollte, habe ich diesen perfekten Körper erschaffen. Nicht der liebe Gott, zu dem du immer noch betest, du dummes Ding, sondern einzig und allein ich!“
    „ Du bist mein Gott, Greg!“, stammelte ich mit dem Blick auf seine Pistole, die er immer noch in der Hand hielt. „Du wirst mich doch nicht töten, Gebieter?“
    „Nein, Gail“, an twortete er. Er wird mich am Leben lassen. Wieso fühlte ich mich nicht erleichtert? Wie immer las er meine Gedanken. „Ich habe dich erschaffen“, sagte er traurig, „doch meine Schöpfung, die ich für mein Lebenswerk hielt, erwies sich als fehlerhaft. Du verdienst es nicht, meine Galatea zu sein, David!“ Ich zuckte zusammen, als er mich bei meinem richtigen Namen nannte. „Also, bleibt mir nichts Anderes übrig, als dich aufzugeben. Ich werde dich zurückverwandeln. Natürlich muss ich dich für deinen Verrat und für deine Undankbarkeit bestrafen. Ich werde dir eine lange Hackennase verpassen, deine Lippen schmal, und deine Wangenknochen schief machen. Du bekommst auch ein paar tiefe Narben. Und dann werde ich dich in der Gosse absetzten, damit du ganz von vorne anfängst.“ Ich sank auf die Knie und kroch vor ihm auf dem Boden. Küsste seine Schuhe, schluchzte und flehte. Wo war mein Mut von vorhin nur geblieben? Er hatte sich in demselben Moment verflüchtigt, in dem ich die Pistole in seiner Hand sah.
    „ Bitte, Greg, mein Geliebter, tue es nicht, verzeih mir, Gebieter!“
    „Es hat sich ausgebietert“, erwiderte er kalt. Meine Liebesbeteuerungen und Schwüre ließen ihn vollkommen gleichgültig, also versuchte ich es anders.
    „Greg, du bist ein Gott. Ein Gott verzeiht seinen Untertanen. Er bestraft sie zwar, doch am Ende räumt er ihnen eine zweite Chance ein. Ein wahrer Gott, wie du einer bist, Gebieter, ist barmherzig“, redete ich auf ihn ein. Er widersprach mir nicht, zeigte keine Reaktion. Sein Gesicht blieb wie versteinert. „Greg, Liebling“, flüsterte ich beschwörend. „Bestraf mich, bestraf mich hart! Doch lass mich bitte so wie ich bin. Denn, wenn du mich veränderst, veränderst du auch dich selbst . Ich bin ein Teil von dir! Ich kann alles ertragen, jede Strafe, nur nicht, getrennt von dir zu sein. Du hast nichts falsch gemacht, mein Liebling“, sagte ich unterwürfig und klammerte mich an seine Beine, „es ist einzig und allein meine Schuld, die ich meinem lasterhaften Wesen verdanke. Und einem kurzen Moment der Verwirrung. Ich war

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