Der Tag an dem ich erwachte
nicht ich selbst, als ich es getan hatte. Oh, Greg, was habe ich nur getan?“, schrie ich verzweifelt, „es ist unaussprechlich… Ich ekele mich vor mir selbst. Doch ich kann mich ändern, Geliebter, ich werde mich ändern, das schwöre ich! Du bist mein Leben, ohne dich existiere ich nicht. Und, wenn du tief in dich hinein hörst, willst du dich auch nicht wirklich von mir trennen, das weiß ich ganz genau! Ich fühle dich, mein Herz. Du würdest es bitter bereuen. Bitte lass mich bei dir bleiben, lass mich deine Frau bleiben, lass mich für dich sorgen, dir dienen. Lass mich für meine Schuld büßen, aber gib mir eine Chance, sie wieder gut zu machen. Gib mich nicht auf, Greg!“ Sein Gesicht zeigte nach wie vor keine Regung, aber ich wusste instinktiv, dass ich auf die richtigen Knöpfe gedrückt hatte. Schließlich verpasste er mir einen brutalen Stoß mit seinem Schuh, der mich mitten ins Gesicht traf. Ich empfand ihn als eine Art Liebkosung, es war mir gelungen, zu ihm durchzudringen!
„Ich muss eine Nacht drüber schlafen“, sagte er nachdenklich. „Oder mehrere Nächte. Derweil wirst du in dem Keller warten, bis ich mich entschieden habe.“
„Ich danke dir, Gebieter!“, schluchzte ich glücklich, „ich weiß, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst!“ Dabei wusste ich es natürlich nicht, ich konnte es nur hoffen. Greg war alles zuzutrauen. Plötzlich erschien mir die Zukunftsvariante, die ich noch einige Stunden zuvor als einen Alptraum empfand, wie das Paradies auf Erden angesichts der Alternative, mit der Greg mich konfrontiert hatte. Was fiel mir nur ein, mich ihm zu widersetzen, dachte ich bitter. Ich wusste doch, dass ich nicht die geringste Chance gegen ihn hatte, sie nie haben würde, egal wie alt und zerbrechlich er war.
„Nun setz dich endlich in Bewegung!“, verlangte er und bekräftigte seine Aufforderung mit einem weiteren energischen Stoß, der mich zwischen die Rippen traf. Ich rang um Luft, während mein ganzer Körper vor Sch merz explodierte, ich war die Schmerzen nicht mehr gewöhnt. Ich meinte, einen Knochen bedrohlich knacksen zu hören und fragte mich, ob eine meiner Rippen schon wieder gebrochen war. Doch es schien nicht der Fall zu sein, denn ich schaffte es irgendwie, mich mühsam aufzurappeln. Als ich ihm hinterher trottete und er die Kellertür hinter mir schloss, fühlte ich mich eigenartig geborgen. Es war wie nach Hause kommen. Auf einmal war ich mir sicher, dass er nichts von alldem tun würde, was er mir angedroht hatte. Dafür hing er viel zu sehr daran, was er bei mir alles vollbracht hatte. Würde ein Künstler sein bedeutendstes Kunstwerk freiwillig zerstören? Nein, niemals! Abgesehen davon hatte Greg niemanden außer mir. Und egal, wie stolz, stark und unverwundbar er sich zeigte, war ihm bewusst, dass er immer älter und sein Körper immer schwächer wurde. Und es machte ihm Angst. Nein, er würde mich nicht verstoßen, er brauchte mich. Er brauchte mich wie die Luft zum Atmen! Diese Erkenntnis machte mir die nächsten Tage, die in meinem alten Verlies verbrachte, erträglich, wenngleich Greg nichts unversucht ließ, um mir eine Heidenangst einzujagen. Er kam immer wieder hinein und schlug mich, dabei achtete er jedoch darauf, mir nichts zu brechen, um keine bleibenden Schäden an meinem Körper, seinem Meisterwerk, zu hinterlassen. Er verweigerte mir Wasser und Nahrung, folterte mich schon wieder durch den Schlafentzug, und ich dachte nur: „Alter Mann, lass dir etwas Neues einfallen, gegen das alles bin ich schon längst immun.“ Natürlich zeigte ich mich so ängstlich und hilflos, wie er es von mir erwartete. Na ja, hilflos war ich allemal, doch ängstlich? Keineswegs! Er ließ sich genüsslich Zeit damit und machte sich einen Spaß daraus, mir Angst einzujagen. Jeden Tag zeigte er mir neue Fotos von gefolterten und missgebildeten Menschen.
„Was meinst du dazu, Gail?“, fragte er gut gelaunt, während er demonstrativ eine Wasserflasche vor meinen Augen aufmachte und genüsslich daraus trank. „Mmhhh, schön kühl!“, sagte er schadenfroh. „Ich habe mir überlegt, dass du es nicht einmal verdienst, wieder ein Mann zu werden. Ich glaube, ich werde deine Vagina einfach zunähen. Ich lasse dir nur ein kleines Loch, damit du pinkeln kannst, aber es wird so klein sein, dass nur winzige Tropfen herauskommen werden. Tja, Gail, du wirst wohl bis an dein Lebensende Windeln tragen müssen. Guck doch nicht so deprimiert drein, Liebling, das
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