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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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ellenlange Beine huschte. Als wären sie nicht schon lang genug, trug sie auch noch schwindelerregend hohe, korallenrote High Hills. Ihre eindrucksvolle Oberweite war durch ein korallenrotes Top adrett betont, ihre vollen Lippen mit einem dazu passenden korallenroten Lippenstift geschminkt. Ihre dunkle Jeanshose war so eng, dass ich mich wunderte, dass sie nicht platzte, als Alice ein Bein anmutig über das andere schlug. Wo blieb nur ihre Vorliebe für Schwarzweiß? Wir saßen im Wohnzimmer, Avas Haushälterin hatte uns gerade Kaffee und Kuchen serviert. Der wunderbare Stanley machte eine Flasche Wasser auf und schenkte mir ein Glas ein, bevor er aufmunternd meine Schulter tätschelte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ryan wollte mich wieder haben! Ich konnte es noch gar nicht glauben. Hatte Angst, das Ganze nur zu träumen.
    „Er ist momentan sehr beschäftigt“, erklärte Alice und nahm entspannt einen Schluck Kaffee. Den Kuchen ließ sie liegen, anscheinend achtete sie penibel auf ihre Linie. „Nachdem er…“ Sie verstummte kurz. „Ihr wisst schon… Da war er eine ganze Weile recht verstört.“
    „Du weißt Bescheid?“, rief ich überrascht. Sie nickte knapp und schenkte mir ein freundliches Lächeln.
    „Du kannst mir vertrauen, Gail“, sagte sie ernst. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher aufgehoben. Ryan musste sich einfach jemandem anvertrauen.“
    „Und da hat er sich ausgerechnet Sie ausgesucht?“, fragte Ava bissig. Alice funkelte sie böse an, bevor sie sie süßlich anlächelte. Avas Antipathie schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
    „Ich bin nun mal seine beste und älteste Freundin“, erwiderte sie und wandte sich wieder an mich, wobei sich ihr Lächeln veränderte. Es wurde wieder warm und herzlich. „Du siehst übrigens toll aus, Gail!“, sagte sie voller aufrichtiger Bewunderung, „jetzt verstehe ich, wieso Ryan so verrückt nach dir ist. Welcher Mann wäre es nicht? Du bist eine richtige Schönheit!“
    „Das Kompliment kann ich dir ehrlich zurückgeben“, lachte ich glücklich, „du siehst noch viel besser aus als auf den Fotos.“
    „Ich glaube, ich muss mich gleich übergeben“, murmelte Ava angepisst. Ich merkte, wie Stanley ihr ein diskretes Zeichen gab, sich zurückzuhalten, woraufhin sie genervt die Augen verdrehte.
    „Also, nachdem er hier wegging“, fuhr Alice fort, „hatte er sich voll und ganz in die Arbeit gestürzt, um sich abzulenken. Aber vorher hat er sich darum gekümmert, deinen Namen reinzuwaschen. Er stattete Mills einen Besuch ab.“ Als sie diesen Namen aussprach, verzog sich ihr hübsches Gesicht zu einer Ekelgrimasse. Ich musste unwillkürlich lachen, entschuldigte mich hastig und bedankte mich bei Alice für alles, was sie für mich getan hatte. Schließlich stimmte sie in mein Lachen ein. „Zum Glück ist es vorbei, und ich kann wieder darüber lachen“, sagte sie. „Wie auch immer, hatte Ryan ihn über meine Rolle in dieser Geschichte aufgeklärt, genau wie über meinen wahren Beruf.“
    „Was machen Sie denn beruflich?“, fragte Ava verbissen und funkelte Alice voller Verachtung an.
    „Ich bin in der Unterhaltungsbranche tätig, genau wie Sie, meine Liebe“, gab Alice genauso bissig zurück.
    „ Avie“, sagte ich sanft zu meiner besten Freundin, „beruhige dich. Ich verdanke Alice wirklich sehr viel, ohne ihre Hilfe säße ich womöglich im Knast!“ Alice sah Ava arrogant an und nickte zustimmend.
    „Wenn es so ist“, zischte Ava widerwillig, „dann muss ich mich wohl bei Ihnen bedanken.“
    „Keine Ursache, Schätzchen“, schnurrte Alice. Stanley konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, erst, als Ava ihn empört anfunkelte, räusperte er sich und bemühte sich um eine todernste Miene.
    „Also, hat Ryan Mills erpresst?“, fragte ich gespannt, und Alice nickte wieder, dieses Mal kicherte sie dabei schadenfroh.
    „Um es kurz zu fassen, Gail: Mills’ Herz ist gebrochen, alle Indizien deuten auf den verstorbenen Robert Harrington, der Fall ist offiziell abgeschlossen, du bist eine freie Frau. Und hier..“ Sie klopfte auf ihre korallenrote Gucci Tasche. „Hier sind deine Papiere, Liebes!“ Sie kramte angestrengt in ihrer Tasche und breitete deren Inhalt auf dem Tisch aus. Als sie mehrere Kondome auf den Tisch warf, konnten Stanley und ich unser Kichern nicht mehr unterdrücken, während die wutentbrannte Ava scharf die Luft einsog. „Deine Geburtsurkunde, dein Pass, deine Schulzeugnisse“, murmelte Alice, als

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