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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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zweiten Hälfte vervollständigt zu werden. Als wären wir schon immer füreinander bestimmt. Als wir beide endlich wieder zu Atem kamen, fiel Ryan ein, dass die Bettwäsche neu war. „Du warst ja fleißig“, schmunzelte er, „eine richtige kleine Hausfrau!“
    „Ich habe sogar die Fenster geputzt!“, sagte ich stolz, lechzend nach seinem Lob und seiner Anerkennung.
    „Das musst du doch nicht, Schatz“, lächelte er zärtlich, „das macht die Frau des Försters. Sie kommt dreimal die Woche und hält das Haus sauber. Sie ist die beste Haushaltshilfe, die ich mir nur wünschen kann: Ihr Mann, der Förster, ist leicht zurückgeblieben, und seine Frau ist taubstumm“, erklärte er. „Die beiden sind überaus tüchtig und wunderbar verschwiegen, eine perfekte Kombination!“ Plötzlich schnupperte er aufgeregt: „Was ist das für ein herrlicher Duft, hast du etwa gekocht?“
    „Ich habe für dich gekocht und gebacken“, bestätigte ich glücklich.
    „Ich kann es nicht fassen!“, sagte er und schenkte mir einen Blick, der mich für all meine Mühe und für all die schlimmen, endlos langen Stunden voller Sorgen und Zweifel reichlich entschädigte. „Ich sterbe vor Hunger!“, verkündete er, und ich sprang augenblicklich vom Bett hoch. Er folgte mir in die Küche, und dann erstarb sein strahlendes Lächeln plötzlich. „Wieso hast du den Tisch nur für eine Person gedeckt?“, fragte er entgeistert. Ich senkte die Augen zu Boden. „Du vertraust mir nicht!“, stellte er enttäuscht fest. „Wieso vertraust du mir nicht, Liebling?“
    Ich zuckte unbeholfen die Schultern und kämpfte mit den Tränen, die bereits in meinen Augen brannten. Auf einmal kam alles hoch, meine Angst, meine Verzweiflung, meine Hoffnungslosigkeit, meine Unsicherheit. Mein brennender Schmerz.
    „Holly. Ich habe dir doch versprochen, dass ich zurückkomme. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, doch habe ich bis jetzt ein Versprechen nicht eingehalten?“
    Ich schüttelte stumm mit dem Kopf und spürte die heißen Tränen auf meinem perfekt geschminkten Gesicht, die ich nicht mehr zurückhalten konnte . Ich fühlte mich schäbig. Schon wieder. Wieso war ich nicht in der Lage, Ryan zu vertrauen?
    „Verzeih mir, Geb… Geliebter!“, kriegte ich im letzten Moment doch noch die Kurve, bevor ich beinahe das böse Wort aussprach, das Ryan auf die Palme brachte. Derweil machte ich mich daran, den Tisch richtig zu decken, mit allem drum und dran: Teller und Besteck für zwei Personen. Für zwei , dachte ich jubelnd. Für zwei! Kerzen und edle Stoffservietten und Kristallgläser. Ryan entkorkte eine Flasche Champagner, während ich den Truthahn tranchierte. Das Essen hatte genau die richtige Temperatur, nicht zu heiß und nicht zu kalt, stellte ich erfreut fest, als ich uns die leckere Kürbissuppe servierte. Ryan nahm den ersten Löffel davon uns schloss die Augen.
    „Ich würde wirklich gern wissen, wer dir das Kochen beigebracht hat, Holly“, sagte er anerkennend, bevor er die Suppe in Sekundenschnelle verschlang. Mein Teller war immer noch halbvoll, obwohl auch ich hungrig war. Doch es war viel wichtiger für mich, Ryan zufrieden zu stellen, also beeilte ich mich, den Hauptgang zu servieren. Dieses Mal ließ auch er sich Zeit. Wir stießen miteinander an. Auf die Zukunft, sagte Ryan, und ich trank mein Glas Champagner so bedächtig wie eine Art Lebenselixier. Eine Art Versicherung, dass es eine Zukunft für mich gab. Für uns. Denn Ryan Boyle war ein Mann, der seine Versprechen hielt. Ein richtiger Mann, der zu seinem Wort stand. Ja, so war Ryan Boyle! Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen.

7. Die Suche nach der Wahrheit Nr. 1

    Zum Frühstück aßen wir die Reste der Torte, die wir am Abend zuvor nicht ganz geschafft hatten. Die Portion war auch viel zu groß für zwei Personen.
    „So viel, wie du kochst, Holly, kann ich nur inständig hoffen, dass nicht irgendwo eine mehrköpfige Familie auf dich wartet“, witzelte Ryan, und ich verdrehte die Augen.
    „War das schon wieder dein berühmter schwarzer englischer Humor?“, fragte ich eingeschnappt.
    „Ja, Schatz, es tut mir l eid, irgendwie kann ich ihn nicht abstellen, er schein ein fester Teil von mir zu sein“, entschuldigte er sich grinsend.
    „Ich mag ihn nicht“, schmollte ich beleidigt. „Sehe ich etwa aus wie eine Familienmutter?“
    „Noch nicht, aber hoffentlich bald!“, lachte er amüsiert, anscheinend hatte er einen großen Spaß daran, mich zu

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