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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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Dann hätte ich diesen Ausflug ans Meer um jeden Preis verhindert. Ich hätte Greg im Schlaf an unser Bett festgebunden, wenn es nötig gewesen wäre, und der Mörder, der sein und beinahe auch mein Leben auslöschte und mir das Gedächtnis raubte, hätte womöglich nie unseren Weg gekreuzt. Wer war diese Bestie? Immerhin hatte er für seine Verbrechen mit dem eigenen Leben bezahlt, doch es änderte nichts an der Tatsache, wie viel er zerstört hatte. „Oh, Greg, Greg, wie konnte es nur geschehen?“, schluchzte ich laut und ließ meinem unerträglichen Schmerz endlich freien Lauf, als mir zum ersten Mal seit dem Tag, an dem ich erwachte, bewusst wurde, was ich verlor. „Greg, wer war dieses Monster?“, fragte ich meinen toten Ehemann und erhielt die Antwort von dem neuen Mann an meiner Seite, als er am Abend wieder nach Hause kam. Derweil war mein Gesicht wieder abgeschwollen, nachdem ich es mit den Eiswürfeln aus Ryans Eisfach gekühlt und eine entspannende Gesichtsmaske aufgelegt hatte. Trotzdem hatte er sofort gemerkt, dass ich geweint hatte.
    „Mein armer Schatz“, nahm er mich in die Arme und küsste mich zärtlich. „Du hattest wohl einen harten Tag?“, fragte er voller Mitgefühl.
    „Du aber auch“, stellte ich besorgt fest, während ich versuchte, die tiefe Falte, die sich zwischen seinen Augenbrauen fest abzeichnete, mit meinen Fingern wieder glatt zu bügeln. Doch sie blieb stur an Ort und Stelle sitzen und verunstaltete Ryans schöne, glatte Stirn. Erst, als ich meine Hände in Ryans weiche Haarmähne vergrub, seine Kopfhaut darunter sanft massierte und gleichzeitig seinen Mund mit meiner flinken Zunge spielerisch reizte, glättete sie sich langsam. Seine Mundwinkel bogen sich kaum merklich nach oben, und als ich meinen Körper fest an seinen drückte, spürte ich eine Wölbung unterhalb seiner Hüfte und atmete erleichtert auf. Er war mir mach wie vor treu ergeben.
    „Entspann dich, Liebling!“, forderte ich ihn auf, während ich ihm sein Aperitif eingoss, ihm seine Zigarette anzündete, sie ihm fürsorglich in den Mund steckte und ihm derweil sein Abendessen servierte. Wir speisten gemeinsam und schwiegen dabei die meiste Zeit. Die einzigen Bemerkungen, die wir miteinander austauschten, galten dem vorzüglichen Essen . Hin und wieder schoben wir uns das Salz und den Pfeffer zu und gossen uns gegenseitig Wein ein. Erst, als wir mit dem Essen fertig waren, fand Ryan seine Sprache wieder.
    „Das Essen war fantastisch, Holly, du hast dich schon wieder selbst übertroffen!“, lobte er mich überschwänglich.
    „Es freut mich, dass es dir geschmeckt hat, Liebling“, erwiderte ich glücklich, „aber ich heiße Gail. Gail, nicht Holly!“
    „Es tut mir leid, Gail“, sagte Ryan schuldbewusst. „Ich muss mich an deinen richtigen Namen erst gewöhnen. Es kann eine Zeit dauern, sei mir bitte nicht böse, wenn mir hi n und wieder „Holly“ ausrutscht.“
    „Als ob ich dir je böse sein könnte!“, antwortete ich zärtlich und bemühte mich, die ganze Liebe und Dankbarkeit, die ich für ihn hegte, in meine Stimme zu legen. Es schien mir gelungen zu sein, denn sein Blick sprach Bände.
    „Wie auch immer du heißen magst, meine Liebste, hoffe ich, dass dieser Alptraum, den wir beide gerade durchmachen, bald vorbei sein wird! Denn es gibt Neuigkeiten.“
    Ich hing ihm förmlich an den Lippen und traute mich nicht, ihn zu unterbrechen, während er weiter sprach: „Mills, dieser Bastard, lässt nicht locker. Er versucht, mich zu erpressen, er ahnt, dass ich weiß, wo du dich befindest. Dass ich mit deinem Verschwinden etwas zu tun habe.“
    „Ich habe Angst, Ryan!“, sagte ich mit einer hellen, zittrigen Stimme, die eher an ein kleines Kind als an eine erwachsene Frau erinnerte. Sofort schämte ich mich für meine Feigheit.
    „Das brauchst du nicht“, erwiderte er ruhig, „ich hab ihn im Griff.“ Ein herrlich böses Lächeln zauberte sich auf seine Lippen. „Und ich habe mir etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um ihn von uns abzulenken, Holly“, fügte er voller Schadenfreude zu und kicherte so gehässig, dass ich großzügig davon absah, ihn erneut zu korrigieren, denn meine Neugierde war geweckt.
    „Was?“, hauchte ich kaum hörbar, und sein teuflisches Grinsen wurde breiter.
    „Nun, sag schon, spann mich nicht auf die Folter!“, flehte ich, doch er blieb mir die Antwort schuldig und grinste weiter.
    „Ryan, sag es mir!“, stampfte ich wütend mit dem Fuß. Er brach in einem

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