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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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glückliches Schluchzen, „das ist das Netteste, was du je zu mir gesagt hast! “
    „Und ich meine es auch so. Du bist ein Prachtweib, Star, und he ute Nacht werde ich dich im Bett der alten Schabracke so richtig vernaschen, so wahr ich Sky heiße! Ich werde es dir sogar mit der Zunge machen, bis du kommst“, versprach er feierlich.
    „Das hast du scho n seit Jahren nicht mehr getan!“, wunderte ich mich. „Du hast doch nicht etwa schlechtes Gewissen, Sky?“, schielte ich misstrauisch zu ihm, und er lachte schallend.
    „Typisch Weiber! Immer, wenn man euch was Gutes tun will, verdächtigt ihr einen sofort. Du weißt doch, dass ich dich nie betrügen würde!“
    „Weiß ich das?“, fragte ich unsicher.
    „Na klar, weißt du es, Weib!“, rollte er genervt mit den Augen, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Denk doch mal logisch nach!“ Ehe er den Satz zu Ende sprach, lachte er darüber. „Als ob ihr Weiber logisch denken könntet! Aber was soll’ s, Star, versuch’ s wenigstens. Würde ich dich nach so vielen Jahren immer noch jede Nacht knallen, wenn ich auch andere Weiber knallen würde?“
    „Nein, wahrscheinlich nicht“, gab ich versöhnlich zu.
    „Ich knalle dich doch gut, oder nicht?“, erkundigte er sich selbstzufrieden.
    „Kann mich nicht beklagen, Sir“, erwiderte ich mit einem mädchenhaften Kichern.
    „Wer hat den besten Schwanz, Star?“
    „Du, Baby“, sagte ich inbrünstig, „dein Schwanz ist toll, ich liebe deinen Schwanz!“
    „Gleich kommt eine Raststätte, sollen wir einen Halt machen?“, schlug er vor, „mir ist ganz stark danach, dir eine wei tere Kostprobe von ihm zu geben.“
    „Fahr weiter, Ryan!“, schalt ich ihn streng, „übertreib es nicht!“
    „Spielverderber“, schmollte er, bevor er wieder in seine Rolle schlüpfte. „Wer ist Ryan? Bist du doch eine Hure, Star?“
    „Das ist nicht mehr neu, Ryan“, sagte ich, „das hatte auch Pedro Maria damals gefragt. Es ist nicht mehr lustig.“
    „Ist ja gut!“, hob er abwehrend die Arme, und ich schrie ihn entsetzt an, er solle sie wieder aufs Lenkrad legen. „Wir sind da“, verkündete er. „Ich kann natürlich nicht vor seinem Haus parken, wir müssen noch ein gutes Stück laufen. Nimm deinen Rucksack, Gail, darin befindet sich eine volle Wasserflasche. Bist du bereit?“
    Es gestaltete sich nicht ganz so einfach, wie ich gedacht hatte, da ich dank meiner Maskierung nun mindestens zwanzig Pfund mehr mit mir herumschleppen musste. Ich keuchte und schwitzte und schwor mir, ab jet zt akribisch auf meine Figur zu achten, denn auf Dauer würde ich es nicht ertragen. Als wir endlich vor seinem Haus standen, raste mein Herz so wild, dass ich befürchtete, gleich einen Herzinfarkt zu bekommen. „Es liegt nur an dem überschüssigen Gewicht“, beruhigte mich Ryan, der, wie immer, meine Gedanken gelesen hatte. „Atme tief ein und aus!“, forderte er mich auf, ich tat, wie mir geheißen und fühlte mich sofort besser. „Es ist alles gut, Gail, ich habe alles unter Kontrolle!“
    „Aber was ist, wenn die Polizei…“ Bevor ich den Satz beenden konnte, legte er mir seine Hand auf den Mund und zwang mich so zum Schweigen. Diese Geste kam mir unangenehm vertraut vor.
    „Die Polizei ist bereits anderweitig beschäftigt. Kein Schwein kümmert sich mehr um diesen Fall, er gilt inoffiziell als abgeschlossen. Der Hauptverdächtigte ist tot, und sein Motiv steht fest. Niemand kümmert sich um die arme Frau, die anfänglich verdächtigt wurde und plötzlich spurlos verschwand. Außer Mills, der im Moment einzig und allein damit beschäftigt ist, seiner Herzensdame den Hof zu machen. Also, entspann dich. Wir nehmen den Hintereingang“, bestimmte er, und ich folgte ihm wie ein Schaaf. Und dann waren wir drin. In Gregs Haus. In unserem Haus.
    „Was meins ist, ist auch deins, Prinzessin!“, hörte ich Gregs einschmeichelnde Stimme. „Es gehört alles dir, meine schöne Galatea! Gefällt es dir?“
    „Ich liebe es, Greg!“, hörte ich mich sagen, bevor ich in Ryans verstörtes Gesicht blickte. Was sagte ich da, verdammt noch mal? Doch es war bereits zu spät, er hatte es gehört. Ich merkte ganz genau, welche Überwindung es ihn kostete, eine berufliche Distanz zu bewahren. Dennoch schaffte er es: Er war wieder Doktor Boyle, mein Psychologe.
    „Erinnerst du dich daran, wie er dir das Haus zum ersten Mal gezeigt hatte?“, fragte er mich vorsichtig, als mein Blick immer glasiger wurde. „Weißt du

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