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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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vor ein gewisses Problem gestellt, Madam«, führte Riddick aus. »Miravo und weitere Basen dieser Art werden aus nicht zweckgebundenen Fonds finanziert. Sie sollten eigentlich gar nicht wissen, daß es unsere Einrichtung gibt. Niemand von Ihrem Ausschuß sollte es wissen. So hat der Präsident es gewünscht, und so sollte es gehandhabt werden.«
    »Ich wette, nicht einmal die Bewohner der Städte in der näheren Umgebung wissen davon, nicht wahr, Colonel? Wenn Ihre zivilen Nachbarn herausfinden, was hier vor sich geht, werden sie schreiend nach Washington laufen.« Senatorin Jordan legte eine kleine rhetorische Pause ein. »Hören Sie, die nicht zweckgebundenen Fonds können Sie vergessen. Bevor ich genehmige, daß Milliarden Dollar ausgegeben werden, will ich, verdammt noch mal, wissen, wohin das Geld geht. In diesem Fall glaube ich zufällig an das, was Sie hier machen. Bei anderen Ausschußmitgliedern wird das nicht der Fall sein, sobald die Wahrheit erst einmal herausgekommen ist, und sie kommt immer heraus. Wenn der Aufruhr losgeht, will ich mit ein paar Argumenten gewappnet sein. Deshalb bin ich hier, Colonel.«
    Riddick dachte eine Weile darüber nach. Dann nickte er, anscheinend zufriedengestellt.
    »Dann erlauben Sie mir, Sie persönlich herumzuführen. Wir haben zahlreiche Kontrollteams in der Basis, und jede Phase des Demontageprozesses wird ein halbes Dutzend Male überprüft. All unsere Systeme haben redundante Sicherheitsvorkehrungen. Sie können sich darauf verlassen, wir gehen nicht das geringste Risiko ein.«
    »Sie sprechen von der Demontage«, wandte die Jordan ein. »Was ist mit der Zerstörung der Sprengköpfe?«
    »Das fällt nicht in unseren Aufgabenbereich, Frau Senator. Miravo wurde zu einem Zwischenlager für die in den Bundesstaaten stationierten Atomraketen umgebaut. Die Waffen, die hierher gebracht werden, sind weder jemals in Übersee stationiert noch einsatzbereit gemacht worden.«
    »Einsatzbereit?«
    »Zum Öffnen der Zündmechanismen der Sprengköpfe sind spezielle Kodes nötig, die nur der Präsident freigeben kann. Jedes Übersee-Bataillon hat seinen eigenen Freigabe-Kode.«
    »Sie wollen damit doch nicht sagen, daß hier offene Sprengköpfe auseinandergebaut werden?«
    »Keineswegs, Madam. Sie werden gesichert angeliefert, und wir bekommen die Kodes, mit denen man sie öffnen kann. Unmittelbar darauf werden die Sprengköpfe aus den Flugkörpern entfernt. Wir zerlegen jede Einheit in ihre Bestandteile und leiten diese Bestandteile dann an Basen weiter, die eigens dafür ausgestattet wurden, sich mit ihnen zu befassen.« Riddick hielt inne. »Sie werden alles verstehen, sobald Sie das Innere der Basis gesehen haben, Frau Senator.«
    »Worauf warten wir dann?«
    Riddick ging voran, und Kristen und Samantha Jordan schritten neben ihm aus. Er erwiderte den militärischen Gruß der Wachtposten und führte sie in die Anlage.
    »Seit wann ist die Basis wieder in Betrieb?« fragte die Senatorin, nachdem sie durch das Tor getreten waren.
    »Seit einem halben Jahr«, erwiderte Riddick und bestätigte damit, was Colonel Haynes im Pentagon ebenfalls behauptet hatte.
    »Und Sie haben seitdem immer gut zu tun?«
    »Nun ja, manchmal kommt es zwischen eintreffenden Lieferungen zu gewissen Unterbrechungen.«
    »Wie lange dauern diese Unterbrechungen normalerweise?«
    »Die bislang längste knapp eine Woche.«
    »Und das Personal bleibt dann in der Basis?«
    »Nur der unbedingt nötige Stammkader.«
    Frag ihn, ob es in dieser Woche so eine Unterbrechung gegeben hat, bat Kristen sie mit den Blicken. Frag ihn, ob Donnerstag abend jemand hier war, als David umgebracht wurde.
    Doch die Senatorin ignorierte sie.
    »Wachen?« fragte sie statt dessen.
    »Natürlich rund um die Uhr. Sie werden unsere Sicherheitsvorkehrungen gleich selbst kennenlernen.« Riddick ging weiter. »Wie vertraut sind Sie mit der Entsorgung von Atomwaffen, Frau Senator?«
    »Ich weiß nur, daß wir beträchtliche Anstrengungen unternommen haben, um sie herbeizuführen.«
    »Und mit der eigentlichen Prozedur?«
    »Darüber weiß ich kaum etwas.«
    »Dann möchte ich Ihnen ein paar Hintergrundinformationen geben, Madam. Zuerst eine Frage: Was glauben Sie wohl, welche Atomwaffen zuerst in Anlagen wie diesen entsorgt wurden?«
    »Die großen?«
    »Strategische Marschflugkörper?«
    »Ja.«
    »Nein, Frau Senator«, berichtigte Riddick sie. »Die großen Raketen mit extremer Reichweite und enormer Sprengkraft, die Rhode Island in

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