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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nach dem anderen hochgearbeitet, bis ihr schließlich die Finanzausschüsse offenstanden. Die Parteihierarchie fürchtete sich schlicht und einfach davor, wozu sie imstande wäre, wenn man sie nicht hineinwählte. Samantha bekam den Sitz im gewünschten Ausschuß.
    Die Jordan überprüfte die Ziffern auf der Bürotür, vor der sie stehengeblieben waren, und ging dann hinein, ohne anzuklopfen oder die Vorzimmerdame zu bitten, sie anzumelden.
    »Senatorin Samantha Jordan, Colonel«, stellte sie sich, nachdem sie die Tür hinter sich wieder geschlossen hatte, einer uniformierten Gestalt hinter dem Schreibtisch vor. »Und das ist meine Bürochefin, Kristen Kurcell.«
    Colonel Haynes erhob sich und sah auf seine Uhr. »Es tut mir leid, Frau Senator, aber ich dachte, unsere Verabredung wäre erst …«
    »Ich bin etwas zu früh dran. Jetzt lassen wir den Quatsch und kommen direkt zur Sache, wenn Ihnen das recht ist, Colonel Haynes.«
    »Natürlich«, sagte Haynes und hätte sich dabei fast verschluckt. »Natürlich, Frau Senator.« Er blieb stehen.
    »Ich möchte mit Ihnen über die Air-Force-Basis Miravo in Colorado sprechen.«
    »Über Miravo?«
    Die Senatorin drehte sich zu Kristen um und nickte.
    »Mein Bruder hat Donnerstag abend dort etwas beobachtet«, begann Kristen und erzählte dann die Geschichte, wobei sie die Tränen unterdrücken mußte, als sie berichtete, wie sie Davids Leiche identifiziert hatte.
    Colonel Haynes lauschte aufmerksam, und sein Gesichtsausdruck wurde dabei immer verblüffter. Als Kristen geendet hatte, trat er nachdenklich hinter seinem Schreibtisch hervor und schloß die Tür zum Vorzimmer.
    »Senator Jordan«, sagte er, während er stocksteif dastand, »wie sieht Ihre Sicherheitsfreigabe aus?«
    »Ich bin Mitglied zweier Unterausschüsse des Streitkräfteausschusses des Senats, Colonel. Meine Freigabe ist G-5, und eine höhere gibt es wohl nicht.«
    »Dann will ich für den Augenblick davon ausgehen, daß Miss Kurcell dieselbe Freigabe hat. Ich glaube, Sie beide sollten sich setzen.«
    »Wir stehen lieber.«
    »Wie Sie wünschen. Frau Senator, Ihre Assistentin …«
    »Bürochefin.«
    »… Ihre Bürochefin behauptet, daß Miravo aufgegeben wurde und menschenleer ist.«
    »Ja«, warf Kristen ein. »Gestern war es jedenfalls so.«
    »Das ist unmöglich. Die Basis wurde vor einem halben Jahr wieder eröffnet und ist seitdem wieder normal in Betrieb.«
    »Nicht den Logbüchern zufolge, über die mein Unterausschuß verfügt, Colonel«, sagte die Jordan mit ziemlich scharfer Stimme.
    Haynes zögerte. »Vielleicht sollten meine Vorgesetzten sich in dieser Angelegenheit mit Ihnen besprechen.«
    »Sie sind direkt den Kommandierenden der Streitkräfte verantwortlich, Colonel. Das wissen wir beide. Sie sind dieser schwierigen Aufgabe doch bestimmt gewachsen.«
    Haynes nickte langsam. »Die Wiedereröffnung Miravos erfolgte gemäß den Blankovorschriften, die Ihr Ausschuß gebilligt hat, Frau Senator.«
    »Moment mal. Haben Sie Wiedereröffnung gesagt?«
    »Ja. Miravo wurde eingemottet, wie zahlreiche andere Basen an strategischen Punkten im ganzen Land ebenfalls.«
    »Warum? Und was genau hat mein Ausschuß angeblich gebilligt?«
    »Die Demontage und Zerstörung nuklearer Sprengköpfe in Übereinstimmung mit den jüngsten Abrüstungsverträgen. Miravo und andere ähnlich isolierte Basen wurden wiedereröffnet und dementsprechend ausgestattet.«
    »Ich sage Ihnen, die Basis war verlassen«, beharrte Kristen.
    »Dann waren Sie nicht in Miravo.«
    »Ich bin sicher, daß es Miravo war. Mein Gott, ich bin in den benachbarten Hügeln fast umgebracht worden!«
    »Ich habe die Basis erst vor einem Monat persönlich besucht, Madam.«
    »Mein Bruder wurde getötet, weil er gesehen hat, was dort vor sich ging. Ich wurde beinahe getötet, weil ich seiner Spur zur Basis gefolgt bin!«
    »Ich bedaure, daß Ihr Bruder tot ist, aber er kann nicht in Miravo gewesen sein.«
    »Sie behaupten, die Basis sei Donnerstag abend aktiv gewesen«, setzte Kristen ihm zu.
    »Ja.«
    »Und gestern ebenfalls?«
    »Ja, Madam.« Haynes entspannte sich etwas. »Frau Senator, ich werde eine ausführliche Untersuchung anordnen. Ich werde …«
    »Nein«, unterbrach Samantha Jordan. »Keine Untersuchung. Ich fliege persönlich hin, um mich zu überzeugen, und ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie das Personal der Basis nicht vorab von meiner Ankunft unterrichten würden.«
    »Das ist höchst ungewöhnlich, Frau

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