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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Millimeter von der Stelle gerückt wurde. Da sie keine große Lust verspürten, für ein sinnloses Manöver auf dem Felde der Ehre zu fallen, ließen die Mitglieder der Rammtruppe endlich von ihrem Vorhaben ab und flohen in die Sicherheit des Waldes zurück, wobei Mudges tödliche Pfeile ihnen noch zusätzlich Beine machten.
    Während des Kampfes hatte sich niemand Jon-Toms Fenster genähert. Mudge und Roseroar hatten die ganze Arbeit geleistet, und er kam sich ziemlich nutzlos vor.
    »Was jetzt? Ich glaube kaum, daß sie das noch mal versuchen.«
    »Nein, aber dafür werden sie irgendwas anderes versuchen«, murmelte der Otter. »Sag mal, Kumpel, warum versuchst du nicht mal, sie mit deiner Duar zu erledigen?«
    Jon-Tom zuckte zusammen. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Na ja, eigentlich schon, aber es ist ziemlich schwer, im Laufen auch noch zu singen.«
    »Wozu Musik? Um sie wütend zu machen?« fragte Drom interessiert.
    »Nee, er ist 'n Bannsänger, ist er«, erklärte Mudge. »Und 'n verdammt guter dazu. Sofern er die Sache beherrscht«, fügte er hinzu.
    »Ein Bannsänger. Ich bin beeindruckt«, sagte Drom. Jetzt fühlte sich Jon-Tom schon etwas besser, obwohl er sich wünschte, daß der goldene Hengst doch damit aufhören würde, ihn so intensiv anzustarren.
    »Was werden sie denn deiner Meinung nach als nächstes versuchen?« fragte Jon-Tom den Otter.
    Mudge musterte die Bäume. »Da dieser 'aufen ungefähr so einfallsreich ist wie'n Stück Kuhmist, nehme ich an, daß sie versuchen werden, uns auszuräuchern. Aber wenn unser Vierbeiner recht hat mit den Ritzen in der Decke und der Frischluftzufuhr, würden sie damit nur ihre Zeit vergeuden.«
    »Biste sicher, daß es hia keinen Hintereingang gibt?«
    »Jedenfalls habe ich nie einen entdeckt«, antwortete Drom der Tigerin.
    »Ist ja nicht gerade so, als würdeste überall durchpassen, wo wir durchkämen«, bemerkte Mudge nachdenklich. Er reichte Jon-Tom seinen Bogen und den Köcher. »Ich glaub, ich se'e mir lieber mal die ganzen Winkel und Eckchen 'ier an, Kumpel. Wir wollen schließlich keine bösen Überraschungen von hinten erleben, wenn wir gerade nicht 'ingucken.« Er schritt zu der zerbröckelnden Hinterwand.
    Jon-Tom musterte verunsichert den Bogen. »Mudge, mit so was kann ich nicht besonders gut umgehen.«
    »Wenn sie wieder angreifen, brauchst du bloß 'n Schrei auszustoßen. Ist gar nicht schwer, Kumpel. Schieb einfach 'n Pfeil aus dem Fenster da. Die wissen ja nicht, daß du nicht schießen kannst.« Geduckt krabbelte er unter einen schief vornübergängenden Stein und war auch schon verschwunden.
    Jon-Tom legte ungeschickt einen Pfeil ein und stützte ihn auf einem Fenstersims ab, während Roseroar Mudges Stellung einnahm.
    »Das versteh ich nicht«, murmelte sie, während sie in den Wald hinausspähte. »Wia sind es doch gar nicht wert, daß dieser Hathcar sich die ganze Mühe macht. Dieser Otta hat mindestens fünf oder sechs von denen umgelegt. Wenn ich an seiner Stelle war, würde ich mir 'ne weniger tödliche Beute suchen.«
    »Das wäre wirklich vernünftiger.« Drom nickte. »Nur daß der Anführer vor seiner Bande bereits das Gesicht verloren hat. Er wird nicht aufgeben. Wenn er allerdings noch mehr Leute verlieren sollte, werden ihn seine eigenen Kämpfer möglicherweise dazu zwingen.« Das Einhorn erhob sich und schlenderte zu Roseroars Fenster hinüber, die ihm Platz machte.
    »Hathcar!« rief Drom.
    Schließlich erhielt er zögernde Antwort. »Wer ruft da? Bist du es, du Naseweis mit dem Horn im Gehirn?«
    »Ich bin es.« Drom ließ sich von dem Ton des Banditenführers nicht aus der Fassung bringen. »Hör zu! Diese Reisenden sind arm. Sie haben kein Geld.«
    Kuskusgelächter hallte durch den Wald. »Denkst du etwa, das würd ich glauben?«
    »Es stimmt aber. Und außerdem kannst du sie sowieso nicht erledigen.«
    »Darauf solltest du mal lieber nicht wetten.«
    »Hier kommt ihr nicht rein.«
    »Vielleicht nicht, aber wir werden euch zwingen rauszukommen. Es mag zwar eine Weile dauern, aber wir schaffen es schon.«
    »Dann werde ich sie höchstens an einen anderen sicheren Ort führen, der noch schwerer zu stürzen ist als dieser. Ich kenne diese Wälder, und du weißt, daß ich die Wahrheit sage. Warum zieht ihr euch da nicht lieber sofort zurück, bevor es noch mehr sinnlose Opfer gibt? Nur ein dummer Führer opfert seine Leute ohne Gewinn.«
    An verschiedenen Stellen im Wald erhob sich Gemurmel. Beweis dafür, daß Droms

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