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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gespürt.«
    »Ich auch nicht«, sagte Roseroar und warf einen kurzen Blick auf die Armbrust.
    »Ich verstehe das nicht«, murmelte ]on-Tom. »Wir haben ihnen so viel zu essen angeboten, wie sie nur vertilgen konnten.«
    »Die waren nicht nur hinter Nahrung her.« Drom schleuderte die Reste der Armbrust mit einem Tritt beiseite. »Ich kenne diesen Haufen vom Hörensagen. Die waren auf eure Waffen und Rüstungen scharf, auf eure schöne Kleidung und euer Geld.«
    Mudge stieß ein bellendes Lachen aus. »Auf unser Geld! Das ist aber wirklich lustig! Wo wir nicht mal 'n winziges Kupferstückchen unser eigen nennen«, log er.
    »Na ja, aber sie dachten eben, ihr hättet welches.« Das Einhorn zeigte mit einem Nicken in den Wald. »Es wäre euch wenig Trost gewesen, wenn sie es erst nachher herausgefunden hätten.«
    »Da ‘ast du recht.«
    Roseroar ging langsam im Kreis herum, wobei sie den röstenden Kadaver möglichst im Rücken hielt. »Die sind imma noch da draußen. Wahrscheinlich denkense, wir könnten se nicht höan, aber ich kann es trotzdem.« Sie knurrte tiefkehlig - ein furchteinflößendes Geräusch. »Unser Freund hier hat recht. Die bereiten einen Hinterhalt vor.«
    »Und zwar einen überraschenden. Hathcar hat seine volle Stärke nicht offenbart. Ein Großteil seiner Bande hat sich weiterhin im Wald versteckt, während er mit euch sprach.«
    Beunruhigt musterte Jon-Tom die stummen Bäume. »Wie viele sind es denn noch?«
    »Ziemlich viele. Allerdings kann ich nur von dem ausgehen, was ich unterwegs gesehen habe.«
    »Wir wissen deine Hilfe zu schätzen. Du solltest dich jetzt lieber wieder verziehen. Schließlich sind unsere Probleme nicht auch die deinen.«
    »Jetzt schon«, erwiderte das Einhorn. »Das sind kaltblütige Mörder, voll falschem Stolz. Ich habe ihren Anführer vor versammelter Mannschaft lächerlich gemacht. Jetzt muß er mich entweder umbringen, oder er verliert sein Gesicht und möglicherweise auch seinen Anführerstatus.«
    Roseroar schritt an den Rand der Lichtung. »Kommt hiaher, wo's 'n bißchen Deckung gibt.«
    Das Einhorn schüttelte den Kopf, und seine goldene Mähne waberte in dem durch das Blattwerk gefilterten Sonnenlicht.
    »Das wird nicht genügen, Tigerin. Ich merke zwar, daß du kräftig bist und kampferprobt, aber es sind zu viele, und du mußt auf sehr geringe Entfernung kämpfen. Wenn sie dich von allen Seiten gleichzeitig anfallen, hast du keine Chance. Ihr braucht eine Stellung, die leichter zu verteidigen ist.«
    »Kennst du eine?« fragte Jon-Tom.
    »Ja, sie ist nicht sehr weit von hier. Wenn wir es bis dort schaffen sollten, könnten wir sie möglicherweise abwehren.«
    »Dann sollten wir möglichst schnell von hier verschwinden«, murmelte er, als er sein Gepäck wieder aufnahm.
    Mudge zögerte, hin und her gerissen zwischen Vernunft und der Mühe, die er in das Abendessen investiert hatte. Roseroar bemerkte es.
    »'n voller Bauch is'n schwacher Trost, wenn einem die Eingeweide aufgeschlitzt werden. Würde sagen, Kurzbart, manchmal frag ich mich schon, was du nua füa Prioritäten setzt.«
    »Das frage ich mich manchmal auch, Mädchen.« Sehnsüchtig warf der Otter dem verlorenen Braten einen Blick zu, als sie dem Hengst hastig durch den Wald folgten.
    Drom hielt ein gleichmäßiges, aber geringes Tempo aufrecht, damit seine neugewonnenen Freunde mit ihm Schritt halten konnten. Alle beobachteten sie wachsam den sie umgebenden Wald. Doch vor allem verließen sie sich auf Roseroars Gehör.
    »Sie bleiben imma ganz vorsichtig auf der Luvseite, aba ich kannse trotzdem hören, wie se schneller werden. Sind aba immer noch hinter uns. Denken wahrscheinlich, wia wären noch im Lager.«
    »Einen Augenblick mal!« Jon-Tom befahl zu halten. »Wo ist Mudge?«
    Roseroar fluchte leise. »Verdammta Otta! Hätt ich doch ahnen müssen, daß ich fürchterlich auf den aufpassen muß. Ist wahrscheinlich zurück gegangen, um sich was von dem Fleisch zu holen. Dein Freund is'n reines Triebwesen, volla niedriger Instinkte.«
    »Ja, aber dumm ist er trotzdem nicht. Da kommt er schon.« Mudge erschien, an einem Bratenstück tragend, das beinahe so groß war wie er selbst. »Tut mir leid, Kumpels, 'ab den ganzen Tag für dieses verdammte Essen geschuftet, und verdammt will ich sein, wenn ich das alles diesen Bastarden zurücklasse.«
    »Verdammt bist du trotzdem«, bellte Jon-Tom. »Wie willst du denn mit uns schritthalten, wenn du so beladen bist?«
    Der Otter lud die schwere, stechend

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