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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ein.
    Roseroar starrte die endlosen Warenreihen an. »Wie viele Regale hast'n hia bloß?«
    »Laßt sich nicht genau sagen«, erwiderte Snooth. »Das ändert sich ständig.«
    »Führst du dieses Geschäft ganz allein?« wollte Jon-Tom wissen.
    Sie nickte. »Man gewöhnt sich dran. Ich mag Lagerverwaltung, und die Nebeneinnahmen sind ganz gut.«
    »Wie weit von hier ist die Medizin denn untergebracht?«
    »Nicht weit. Nur einen halben Sprungtag. Sonst hätte ich uns auch erst eine Mahlzeit eingepackt oder einen Scooter ausgegraben.«
    »Ist das so etwas wie die Honda ATC, auf der wir einen 'deiner Kunden durch die Stadt haben fahren sehen?«
    »Das wird Foharfas Spielzeug sein. Eines Tages wird er sich mit dem Ding noch das Genick brechen. Nein, ein Scooter ist nur eine trägheitslose Scheibe. Man lenkt ihn, indem man sich auf das örtliche planetare Magnetfeld einstimmt.«
    Jon-Tom schluckte schwer. »Ich fürchte, für so was habe ich keinen Führerschein.«
    »Macht nichts. Ich genieße den Spaziergang.«
    »Können wir vielleicht einen davon kaufen, um nach 'ause zu kommen?« fragte Mudge voller Hoffnung.
    »Tut mir leid. Davon habe ich keinen im Generallager. Und außerdem achte ich darauf, daß manche Waren nicht über Crancularn hinaus gelangen. Die Welt ist auch so schon kompliziert genug. Man kann die Magie leicht übertechnisieren, wenn man nicht aufpaßt.«
    »Sieht aus, als liefen deine Geschäfte nicht besonders gut«, bemerkte Drom.
    Snooth zuckte mitten in einem Hopser mit den Schultern. »Ich hab es nicht darauf abgesehen, reich zu werden, Einhorn. Mir gefällt der Laden einfach, das ist alles. Außerdem bleibt man auf diese Weise gut auf dem laufenden, was im großen Kosmos so alles passiert. Waren sind besser als Klatsch, und sie sind auch ehrlichere Spiegelungen dessen, was los ist, als offizielle Nachrichtenbulletins.«
    »Muß die Gewinne aber ziemlich beeinträchtigen«, meinte Mudge.
    »Das hängt davon ab, welche Art von Gewinn man machen will, Otter.«
    Jon-Tom musterte das Känguruh beunruhigt. »Aus dem Mund einer Ladenbesitzerin hört sich das aber ziemlich seltsam an. Bist du sicher, daß du nicht selbst eine Art Zauberin bist?«
    »Wer, ich?« Snooth wirkte ehrlich schockiert. »Nein, das bin ich ganz bestimmt nicht! Viel zuviel Verantwortung, viel zuviele Auflagen, die meinen Beruf bestimmen. Meine jetzige Anstellung genügt mir vollauf, danke. Und die Lebenshaltungskosten in Crancularn sind recht niedrig.« Sie machte eine Pause und fuhr schließlich fort: »Was ist eigentlich mit diesem Frettchen und dem Mädchen, von dem du mir vorhin erzählt hast?«
    »Es waren Reisegefährten von uns«, erklärte Jon-Tom. »Wir wurden auf unglückliche Weise unterwegs voneinander getrennt.«
    »Unglücklich? Das will ich meinen«, polterte Mudge. »Das dreckige Gesindel 'at uns unsere Karte geklaut, 'at es, und nur weil wir etwas Glück 'atten und dieser Bannsänger so entschlossen war und dieses Einzig'orn die Gegend so gut kannte, 'aben wir es...!«
    Snooth unterbrach ihn und lächelte Jon-Tom an. »Dann bist du also ein Bannsänger? Ich habe zwar sofort deine Duar bemerkt, aber ich dachte, du wärst höchstens ein Wandermusikant.«
    »Ich bin immer noch Amateur«, gestand Jon-Tom. »Ich lerne noch, meine Fähigkeiten zu beherrschen.«
    »Ich glaube, eines Tages wirst du das auch, obwohl ich das Gefühl habe, daß du noch viel tun und lernen mußt.«
    »Es ist mir einfach nur noch so neu. Die Magie, nicht die Musik. Alles ist mir neu. Ich bin nicht von dieser Welt.«
    »Ich weiß, du riechst nach anderswo. Laß dich von deiner Versetzung nicht unterkriegen. Das Neue ist die größte Freude und der größte Spaß im Leben.« Sie deutete auf die sie umgebenden Regale. »Jedes neue Produkt, das ich kennenlerne, versetzt mich in Staunen und Bewunderung.«
    »Ich wünschte, ich könnte deine Begeisterung teilen. Aber ich komme nicht gegen mein Heimweh an. Du kannst mich nicht zufällig auf dieselbe Weise nach Hause befördern, wie du deine Waren herbekommst?« fragte er hoffnungsvoll.
    »Nein, und das tut mir aufrichtig leid«, sagte Snooth leise, und er hatte das Gefühl, daß es ernst gemeint war. »Das hier ist nur ein Empfangs- und Verteilungsunternehmen. Ich kann nur Güter befördern, keine Leute.«
    Jon-Tom sackte wieder etwas zusammen. »Na ja, mehr hatte ich auch nicht erwartet. Clodsahamp hat es ja schon gesagt.«
    »Du mußt mir von deinen Reisen erzählen. Merkwürdigerweise weiß ich

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