Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
ein.
Die Kommandantin nickte den beiden Offizieren zu und freute sich darüber, sie gesund und munter zu sehen. Wenn es zu einer Konfrontation mit den Kazon kam, brauchte sie ihre besten Leute.
Erleichtert und ermutigt wandte sie sich wieder dem
Hauptschirm zu. Beim Kazon-Schiff blieb noch immer alles ruhig.
»Wie ist unsere Lage?« fragte der Vulkanier und blickte auf die Displays der taktischen Station.
»Torres und Kim sind noch immer auf dem Planeten«, sagte Janeway. »Es läßt sich kein Kontakt zu ihnen herstellen. Was die Kazon betrifft… Sie verhalten sich uns gegenüber nicht feindselig, aber sie sind auch nicht bereit, mit uns zu reden.«
Paris sah sie an. »Wenn Sie an eine Suchgruppe denken…
Ich bin bereit, auf den Planeten zurückzukehren.«
Janeway runzelte die Stirn. »Nicht so eilig, Lieutenant.«
Nun, möglicherweise blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als eine Suchgruppe loszuschicken. Die Frage lautete: Waren Torres und Kim in eine Falle getappt? Und wenn das zutraf: Hatte es einen Sinn, weitere Leben aufs Spiel zu setzen?
Die Kommandantin dachte noch darüber nach, als Tuvok ihren Namen nannte. Sie glaubte, eine gewisse Anspannung in seiner Stimme zu hören, und drehte sich rasch zu ihm um.
»Ja?« fragte sie.
»Ein Raumschiff startet von der Oberfläche des Planeten«, sagte der Vulkanier. »Sein Konstruktionsmuster entspricht dem von Kazon-Schiffen, aber es ist kleiner als alle uns bekannten Kazon-Raumer.«
»Auf den Schirm«, ordnete Janeway an.
Erneut wechselte das Bild im Projektionsfeld des
Hauptschirms. Es zeigte nicht mehr das große Kazon-Schiff, sondern ein wesentlich kleineres Gefährt. Bis vor wenigen Sekunden hatte es sich auf dem Planeten verborgen, und jetzt verließ es ihn, strebte dem All entgegen.
Wenn es sich bisher versteckt hatte… Konnte es dafür einen anderen Grund geben als den, eine Landegruppe der Voyager in die Falle zu locken? Und gab es für den Start eine andere Erklärung als das Bestreben, zum Kazon-Mutterschiff im Orbit zurückzukehren?
»Richten Sie einen Traktorstrahl auf das kleinere Schiff«, sagte Janeway. »Es darf den größeren Raumer nicht
erreichen.«
Bevor Tuvok den Befehl ausführen konnte, verließ das größere Schiff seine bisherige Position, und zwar mit eindeutigen Absichten.
»Das Shuttle soll vor uns abgeschirmt werden«, stellte Janeway fest. »Kompensieren, Mr. Paris.«
»Aye, Captain«, bestätigte der Pilot und steuerte die Voyager in Richtung des aufsteigenden Shuttles.
Aber es war bereits zu spät, wie Janeway schon nach wenigen Sekunden begriff. Und selbst wenn ihnen noch genug Zeit geblieben wäre – der große Kazon-Raumer eröffnete nun das Feuer.
Die Voyager schüttelte sich. »Kapazität der Schilde um zweiundzwanzig Prozent gesunken«, meldete Tuvok.
»Was ist mit dem Traktor strahl?« fragte die Kommandantin.
»Ich kann ihn nicht ausrichten«, erwiderte der Vulkanier, während seine Finger über die Kontrollen huschten.
Und dann kam der Einsatz des Traktorstrahls überhaupt nicht mehr in Frage, weil das kleinere Schiff hinter dem größeren verschwand.
»Wir müssen an dem großen Raumer vorbei«, sagte Janeway.
»Schnell, bevor wir das Shuttle verlieren.«
Paris gab sich alle Mühe, doch als sie die andere Seite des Kazon-Kampfschiffes erreichten, befand sich das Shuttle bereits in seinem Innern.
Janeway fluchte leise. Sie wollte Torres und Kim nicht einfach so aufgeben.
»Zielerfassung für Phaser und Photonentorpedos«, sagte sie.
»Feuer!«
Phaserstrahlen rasten dem großen Raumer entgegen.
Photonentorpedos folgten ihnen und explodierten. Doch die Schilde der Kazon hielten.
Einen Augenblick später beschleunigte das große Schiff und leitete einen Warptransit ein. Janeway reagierte sofort.
»Verfolgung aufnehmen«, wies sie Paris an.
»Aye, Ma’am«, bestätigte er.
Die Voyager wurde schneller und erreichte kurz darauf ihre Höchstgeschwindigkeit – die gerade ausreichte, um das Kazon-Schiff nicht entkommen zu lassen.
Janeway trat an die Seite des Piloten. »Können wir noch etwas mehr Leistung aus dem Triebwerk herausholen?« fragte sie.
Paris schüttelte den Kopf. »Nicht ohne eine automatische Sicherheitsdeaktivierung zu riskieren.«
Die Kommandantin spielte kurz mit dem Gedanken, es
trotzdem zu wagen, doch dann nahm sie Abstand von dieser Idee. Derzeit mußte sie sich damit zufriedengeben, die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten – dadurch bewahrte sie ihren
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