Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
Handlungsspielraum.
»Na schön, verfolgen Sie das Kazon-Schiff auch weiterhin«, wies sie Paris an. »Lassen Sie es nicht entkommen.«
Teeg’l, Dritter Maje der weithin bekannten und gefürchteten Kazon-Ogla, blickte über die Schultern des Navigators hinauf zu den Monitoren. Unglücklicherweise sorgten die
Sensorstörfelder dafür, daß die Displays nahezu nutzlos blieben.
Die gleichen Kraftfelder hatten es Teeg’ls Schiff gestattet, bisher unentdeckt zu bleiben – zweifellos ein großer Vorteil.
Doch jetzt hinderten sie den Dritten Maje daran festzustellen, wann sie aufbrechen konnten, ohne Entdeckung befürchten zu müssen.
Der Navigator namens Shan’ak blickte zu ihm auf. »Ich erwarte Ihre Befehle, Dritter Maje.«
Teeg’l runzelte die Stirn und rief sich seine Anweisungen ins Gedächtnis zurück. Er war mit einer wichtigen Mission beauftragt – die erste seit seiner Beförderung zum Dritten Maje. Ihm durften keine Fehler unterlaufen.
»Wieviel Zeit ist vergangen, seit wir die Höhle verlassen haben?« fragte er.
Der Navigator sah auf ein Chronometer. »Zweiundsiebzig kleine Zyklen.«
Die Falten fraßen sich tiefer in Teeg’ls Stirn. »Das genügt nicht. Unser Schiff könnte sich noch immer im Orbit befinden und auf jenes Shuttle warten, das wir als Köder verwenden.
Und wenn das der Fall ist, befindet sich auch die Voyager noch in der Umlaufbahn.«
Der Dritte Maje warf einen kurzen Blick zur Tür hinter ihm.
Jenseits davon bewachten seine Leute die Gefangenen von der Voyager. Bisher war alles nach Plan gelaufen, zumindest von seinem Standpunkt aus gesehen. Es konnte sicher nicht schaden, wenn sie sich noch etwas länger in Geduld faßten.
»Wir warten«, entschied Teeg’l.
Shan’ak nickte. »Wie Sie wünschen, Dritter Maje.«
B’Elanna erwachte, richtete sich ruckartig auf und beobachtete ihre Umgebung. Sie befand sich in einer Art Frachtraum, der recht dunkel war und fünf Seiten aufzuweisen schien. Eine der fünf Wände bestand aus einer undurchsichtigen, gelb
glühenden energetischen Barriere.
Sie glaubte zu spüren, daß sich dieser Ort bewegte. Jenseits der Wände schien Wind zu flüstern.
Kim lag nur einen Meter entfernt und stöhnte, als er wieder zu sich kam. An seinem Kinn zeigte sich ein purpurner Fleck.
Ihnen beiden fehlten die Insignienkommunikatoren.
Vermutlich waren die kleinen Kom-Geräte zerstört worden.
»Harry…« B’Elanna kroch zu dem Fähnrich und rüttelte ihn an der Schulter. »Wachen Sie auf.«
Kim hob die Lider, als er ihre Stimme hörte. Einige
Sekunden lang sah er an ihr vorbei und versuchte, die neue Umgebung zu identifizieren.
»Wo sind wir?« fragte er und setzte sich auf.
Torres schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Aber vermutlich haben uns die Kazon gefangengenommen. Ich erinnere mich noch daran, daß viele von ihnen in die Höhle stürmten.«
Kim nickte. »Ich habe gesehen, wie Sie mehrmals von Energiestrahlen getroffen wurden.« Er richtete einen ernsten Blick auf die Chefingenieurin. »Ich hielt Sie für tot – und ich zweifelte kaum daran, daß es auch mich erwischen würde.
Deshalb stürmte ich den Kazon entgegen, in der Hoffnung, daß sie angesichts der geringen Entfernung nicht mehr schießen würden, aus Furcht davor, sich gegenseitig zu treffen.«
»Und?« fragte B’Elanna.
Kim schnitt eine Grimasse und tastete nach dem großen Fleck am Kinn. »Die Kazon haben tatsächlich nicht mehr
geschossen. Aber einer von ihnen fand eine neue Verwendung für seinen Strahler.«
»Er schlug Sie damit nieder«, vermutete B’Elanna.
»Ja«, bestätigte der Fähnrich. »Und dann schoß er auf mich.«
Torres seufzte. »Und jetzt sind wir hier. Und wir leben noch.« Sie sah sich erneut um. »Ich frage mich, warum man uns nicht umgebracht hat.«
»Aus einem ganz einfachen Grund«, erklang eine Stimme.
Sie schien von der anderen Seite der energetischen Barriere zu kommen.
Kurz darauf knisterte das Schirmfeld und löste sich auf. Drei hochgewachsene und kräftig gebaute Kazon kamen im
Korridor dahinter zum Vorschein. B’Elanna stand auf und musterte sie.
Die Finsternis in der Höhle hatte Einzelheiten verborgen, aber jetzt erkannte Torres die typische Kleidung der Kazon
Ogla, der ersten Kazon-Sekte, der die Voyager im Delta-Quadranten begegnet war. Doch eigentlich spielte es kaum eine Rolle, um welche Sekte es sich handelte. Alle Kazon haßten die Voyager und ihre Crew.
Zwei der drei Männer hielten Strahler in den Händen. Der dritte
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