Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
und stämmigste betrat den Frachtraum und lächelte grimmig.
»Ja, aus einem ganz einfachen Grund«, betonte er noch einmal. »Sie haben etwas, das wir möchten. Geben Sie es uns –
dann lassen wir Sie frei.«
»So einfach ist das«, meinte Kim.
»So einfach ist das«, wiederholte der Kazon. »Wir würden zwar großen Gefallen daran finden, Sie zu foltern und zu töten, aber auf dieses Vergnügen verzichten wir, wenn Sie
Kooperationsbereitschaft zeigen. Sie haben das Wort von Teeg’l, Dritter Maje der Ogla.«
»Und woher sollen wir wissen, daß Sie Ihr Wort halten?«
fragte B’Elanna.
Der Kazon zuckte mit den Schultern. »Ich schätze, Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen.«
Die Chefingenieurin schnitt eine finstere Miene. »Was wollen Sie?«
»Ich glaube, Sie kennen die Antwort bereits«, erwiderte der Kazon. »Immerhin zeigen wir nicht zum erstenmal Interesse an Ihrer Transportertechnik. Bisher haben Sie es abgelehnt, jene Technik mit uns zu teilen – obwohl sie von großem Nutzen für unsere Sekte wäre.«
»Sie könnten damit über alle anderen Sekten dominieren«, sagte Kim.
Der Kazon nickte. »Und auch über andere Feinde.«
B’Elanna sah dem Krieger in die Augen. »Ihnen sollte klar sein, daß wir Ihnen Ihren Wunsch nicht erfüllen können.«
»Ganz im Gegenteil«, knurrte Teeg’l, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. »Ich weiß, daß Sie dazu in der Lage sind. Sie verfügen über das notwendige Wissen. Was fehlt, ist die Entscheidung, es uns zur Verfügung zu stellen.«
»Wir haben einen Eid geleistet«, sagte B’Elanna. »Er verpflichtet uns, solche Technik mit niemandem zu teilen, weder mit Freund noch mit Feind. Es ist unser wichtigstes Prinzip.«
Der Kazon kniff die Augen zusammen. »Treiben Sie keine Spielchen mit mir, Lieutenant. In diesem Bereich des Alls sind Sie ganz allein. Sie wollen Ihre Technik niemand anders zur Verfügung stellen, weil Sie fürchten, dadurch militärische Vorteile zu verlieren.« Er lächelte erneut, dünn und humorlos.
»Das ist der Hauptgrund, obwohl es noch andere geben mag.«
Das stimmt nicht, dachte B’Elanna. Aber sie sah keinen Sinn darin, über diesen Punkt zu streiten.
»Vielleicht hoffen Sie, von Ihren Freunden gefunden zu werden«, fuhr Teeg’l fort. »Vielleicht glauben Sie, nur eine Zeitlang durchhalten zu müssen – bis zu Ihrer Befreiung. Nun, da muß ich Sie enttäuschen. Ihre Gefangennahme ist nicht das Ergebnis einer günstigen Gelegenheit, die wir ausnutzten. Sie sind vielmehr in eine gut vorbereitete Falle gegangen.«
»In eine Falle?« wiederholte B’Elanna.
Sie wollte, daß der Kazon auch weiterhin redete. Je mehr sie von ihm erfuhren, desto größer wurde die Chance, einen Ausweg zu finden.
»Ja«, sagte Teeg’l. »Die Ogla beobachten Ihren Flug durch den Quadranten schon seit einigen Monaten, und dabei haben wir festgestellt, welche Planeten Ihre Aufmerksamkeit wecken und aus welchem Grund. Als wir herausfanden, was Sie suchen und in welcher Richtung Sie unterwegs sind, hielten wir Ausschau nach dem nächsten attraktiven Planeten auf Ihrem Weg.«
»Auf diese Weise haben Sie uns erwischt«, spekulierte Kim.
Der Kazon runzelte die Stirn. »Nicht sofort. Auf zwei anderen Welten bereiteten wir Fallen vor, aber Sie änderten den Kurs. Dies ist unser dritter Versuch, und dabei lief alles nach Plan.«
»Und worin besteht dieser Plan?« fragte Torres ein wenig zu scharf.
»In einem Täuschungsmanöver«, antwortete Teeg’l, ohne B’Elannas Aggressivität Beachtung zu schenken. »Während Sie und Ihre Gefährten auf dem Planeten weilten, traf ein Kazon-Kreuzer ein. Ihr Captain fragte sich natürlich, was das bedeuten mochte, und zur Sicherheit holte sie die
Erkundungsgruppen zurück. Bei Ihnen allerdings ließ sich kein Transfer bewerkstelligen.«
»Wegen der Erzvorkommen«, warf der Fähnrich ein.
Der Kazon lachte. »Diesen Eindruck müssen Sie gewonnen haben. In Wirklichkeit hüllten wir die Höhle in ein Kraftfeld, das Kom- und Sondierungssignale störte, indem es die Auswirkungen bestimmter Mineralien simulierte. Es diente auch dazu, dieses Raumschiff zu verbergen, das sich die ganze Zeit über auf der Oberfläche des Planeten befand. Und nicht nur dieses Schiff, sondern auch noch ein anderes.«
B’Elanna begann zu verstehen. Aber sie schwieg in der Hoffnung, daß Teeg’l in seinem rhetorischen Eifer
irgendwelche wichtigen Dinge verriet.
»Kurz nach dem Eintreffen unseres
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