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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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aufbleiben, um dir von dem Spiel zu erzählen.«
    »C assiano war unglaublich!«, jubelte Niklas. »E r hat drei Tore geschossen. Drei!«
    Tom wirkte irgendwie unbeholfen, als er auf der Schwelle erschien. Mattie lächelte. »N iklas, Tante Cäcilia, das ist Tom Burkhart. Ein Kollege von mir.«
    Tante Cäcilia wurde rot und zog ihren Bademantel enger um sich. »O h, Mattie, ich wusste nicht, dass du jemanden mitbringst«, beschwerte sie sich.
    »E r hat mich nach Hause gefahren, und da haben wir beide gemerkt, dass wir fast am Verhungern sind.«
    Damit war der Bann gebrochen– Tante Cäcilia drehte sich um und eilte in die Küche. »I ch habe kalte Würstchen, Kartoffelpuffer und selbstgemachtes Apfelmus. Und kaltes Bier. Ist gleich fertig!«
    Mattie setzte ihren Sohn ab, der plötzlich ganz schüchtern wirkte. »S ag Herrn Burkhart guten Abend, Niklas«, forderte Mattie ihn auf.
    Tom ging in die Hocke und streckte seine Hand aus. »F reut mich, dich kennenzulernen, Niklas.«
    Niklas zögerte, griff aber schließlich zu. »S ie sind groß«, stellte er fest.
    »I ch weiß. Das wirst du eines Tages auch sein.«
    »U nd verlier ich dann auch meine Haare?«
    »N iklas!«, schimpfte Mattie.
    Doch Tom lachte nur. »E ine Glatze hat nichts mit Großsein zu tun, Niklas. Eine Glatze ist ein Geisteszustand.«
    Mattie grinste. Die Spannung, die sich während des Tages aufgebaut hatte, ebbte zu Erschöpfung ab. »I ch muss ihn ins Bett bringen.«
    »K lar«, erwiderte Tom. »S oll ich lieber gehen?«
    »N ein, nein, das würde meine Tante nie erlauben. Jemand, der das Haus hungrig verlässt, ist für sie eine persönliche Beleidigung.«
    »D as habe ich gehört!«, rief Tante Cäcilia aus der Küche.
    Mattie legte eine Hand auf Niklas’ Schulter. »U nd jetzt sag Gute Nacht.«
    »G ute Nacht, Herr Burkhart«, verabschiedete sich Niklas.
    »D u kannst Tom zu mir sagen.«
    »O kay«, sagte Niklas. Er ergriff die Hand seiner Mutter und ließ sich von ihr ins Bett bringen. »F indet ihr denjenigen, der Chris umgebracht hat, du und Tom?«
    »A uf jeden Fall.« Mattie küsste ihn auf die Stirn. »J etzt schlaf ein bisschen, mein Kleiner.«
    »T om hat gesagt, ich werde mal groß.«
    »S timmt, das hat er gesagt.« Sie ging zur Tür.
    »M ami?«
    »J a?«
    »D u lässt dich aber nicht umbringen, wenn du den suchst, der das gemacht hat?«
    Mattie drehte sich noch einmal um, ging zum Bett und nahm Niklas in die Arme. »N ein. Ich werde aufpassen und bei dir sein, bis du so groß wie Tom Burkhart bist.«
    Niklas klammerte sich an sie. »I ch hab dich lieb, Mami.«
    Mattie stiegen Tränen in die Augen. »I ch hab dich auch lieb, Nicky. Mehr, als du weißt.«

69
    Liebe Freunde, es ist noch nicht einmal sechs Uhr morgens, und ich sitze bereits in meinem ML 500. Mir steht eine lange Fahrt bevor, viereinhalb Stunden nach Frankfurt am Main, wenn der Verkehr auf der Autobahn mitspielt. Gibt es einen besseren Moment, um sich eine Geschichte anzuhören, als während einer langen Reise? Mir gefallen diese Hörbücher. Also, lehnt euch zurück und hört aufmerksam zu.
    Wie ich bereits angedeutet habe, brauchte ich, nachdem die Mauer bereits zwei Jahre zuvor gefallen war und ich mich nach meinen Operationen in Afrika gut erholt hatte, einen Monat, um die Schlampe ausfindig zu machen, die mich geboren hatte. Sie lebte in Westdeutschland in dem verschlafenen Städtchen Biedenkopf in der Nähe des Rothaargebirges.
    Kennt ihr die Gegend? Ist ja auch egal. Jedenfalls wohnte meine Mutter allein in einem Haus am Stadtrand, das von Wäldern fest umschlossen war. An einem kalten, dunklen Novemberabend klopfte ich an ihre Tür.
    »W er ist da?«, fragte eine zitternde Stimme.
    »I ch bin’s, Mutter«, antwortete ich und nannte den Namen, den sie mir bei meiner Geburt gegeben hatte.
    Nach einem kurzen Zögern wurde die Holztür langsam geöffnet. Dahinter zeigte sich eine alte, gebrechliche Frau, die ich fast nicht mehr wiedererkannte. Sie hielt eine Luger in der Hand, mit der sie misstrauisch auf mich zielte. »W er sind Sie?«, fragte sie noch einmal.
    »E in Liebhaber von Masken, Mutter«, antwortete ich und knackte in der Kehle. »A m meisten liebe ich die von Don Giovanni.«
    Ungläubig riss sie Augen und Mund auf, während sie die Pistole senkte. »B ist du es wirklich?«
    »N atürlich«, versicherte ich ihr. »H ast du noch immer diese alte Papierkrattler-Maske?«
    »M an hat mir erzählt, du seist im Gefängnis in Hohenschönhausen gestorben!«,

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