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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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schwärzer wurde.
    Als Letztes war der Kräftige an der Reihe. »D er innere Zirkel spricht dir sein Beileid aus. Dein Vater war ein geschätztes Mitglied.«
    Dietrich nickte ausdruckslos. »D anke, Willi.«
    Willi zögerte, bevor sich sein Blick verhärtete. »I ch vermute, du fühlst dich erleichtert, jetzt, da er tot ist.«
    Dietrich musste die Übelkeit unterdrücken, die von seinem Magen aus hochstieg. »E her noch fühle ich mich von ihm verflucht. Von euch allen. Ich werde erst frei davon sein, wenn ich weiß, dass auch der Letzte von euch tot ist und alle Geheimnisse mit euch begraben sind.«

72
    Um kurz nach zehn Uhr fahre ich in ein Parkhaus auf der Nordwestseite des Messegeländes, auf dem die weltgrößte Automobilfachmesse stattfindet. Exotische Autos aus aller Welt sind hier abgestellt. Ich liebe Autos. Sie sind die beste Maske, die es gibt. Im richtigen Auto kann man der sein, der man sein will.
    Ich parke den Wagen und betrachte ein Foto von Artur Jäger, das ich aus dem Internet heruntergeladen habe. Dank der hilfreichen Sekretärin weiß ich, wo ich den Ingenieur finden kann.
    Mit einem letzten Blick in den Rückspiegel prüfe ich mein Gesicht, das mit der entsprechenden Schminke und der Glatze viel älter aussieht. Ich ziehe den Reißverschluss einer blauen Windjacke zu, über die ich mir eine rote mit einem Aston-Martin-Logo anziehe. Eine passende Kappe vervollständigt das Bild.
    Ich zwinge mich, langsam und tief zu atmen. Ich weiß, welches Risiko ich eingehe, das ich sonst nicht eingehen würde. Normalerweise habe ich lieber alle Vorteile auf meiner Seite, doch heute habe ich keine Wahl.
    Also ziehe ich die Pistole und den Schalldämpfer unter dem Fahrersitz hervor und schiebe die Waffe in das Holster unter meiner Windjacke. Ich öffne die Tür, tue so, als hätte ich Schmerzen, während ich aussteige und auf den Eingang zuhumple. Hüftbeschwerden oder Arthritis. Zumindest heute. Ich muss nur so kaltblütig und tödlich bleiben, wie es mich mein Vater gelehrt hat, dann werde ich noch unsichtbarer sein, wenn ich Frankfurt verlasse.

73
    Das Taxi brachte Mattie und Tom vom Flughafen zu den ungleichen Zwillingstürmen Kastor und Pollux, die den Eingang City an der Friedrich-Ebert-Anlage säumten. Sie bezahlten den Eintritt und eilten auf das Messegelände, dessen riesige Hallen über Rollbänder und Rolltreppen miteinander verbunden waren.
    An diesem zweitletzten Ausstellungstag herrschte immer noch großer Andrang. Mithilfe einer Karte des Ausstellungsgeländes gelangten sie zu Halle 1, in der BMW vertreten war, und suchten dort nach Artur Jäger, nachdem Gabriel ihnen ein Foto auf das Mobiltelefon geschickt hatte.
    Mattie entdeckte ihn auf einer Bühne neben einer wunderschönen Frau im Abendkleid. Er hielt ein Mikrofon in der Hand und beschrieb die Vorzüge und technischen Eigenschaften des schicken Konzeptsportwagens, der sich hinter ihm auf einer Plattform drehte.
    Mattie schob sich durch die Menge nach vorne durch. Über Jägers Stimme und den allgemeinen Lärm in der Halle hinweg hörte sie nicht, was ihn veranlasste, plötzlich zusammenzuzucken, das Mikrofon fallen zu lassen und nach hinten zu kippen.
    Doch als Jäger auf dem Bühnenboden aufschlug, sah sie einen feinen Blutfaden aus seinem Mund rinnen.
    »S chüsse!«, brüllte Tom. »A lles auf den Boden!«
    Chaos brach aus, als die Menschen in der Halle zu schreien begannen, sich auf den Boden fallen ließen oder zum Ausgang stolperten.
    Mattie zog ihre Waffe, während sie grob den Winkel berechnete, aus dem Jäger angeschossen worden sein musste. Entlang dieser Linie erblickte sie unter den Fliehenden einen älteren Mann in roter Windjacke, der rasch davonhumpelte.
    »D er Kerl in roter Jacke!«, rief sie Tom zu.
    Der Alte schien sie zu hören und stürmte mit plötzlich erwachter Stärke und Wendigkeit durch die Menge.
    Doch Tom war wie ein mit Steroiden vollgepumptes Rhinozeros. Er schob die Menschen beiseite, als wären sie Vogelscheuchen, während Mattie ihm in der geöffneten Gasse folgte.
    Der Mörder verschwand in einem Durchgang, in dem sich die Messegäste drängten. Zehn Sekunden später hatten Mattie und Tom dieselbe Tür erreicht und ließen ihren Blick über die Menge in der nächsten Halle gleiten. Immer mehr Menschen flohen, nachdem sie von den Schüssen gehört hatten.
    Der Alte war weg. Oder doch nicht?
    Mattie entdeckte eine rote Jacke auf dem Boden. »E r hat sich eine andere Jacke angezogen«, rief sie Tom

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