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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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Hannover zwanzig Minuten später mit leiser, trauriger Stimme. »U nd Ilse auch?«
    Sie saßen an einem kleinen Tisch in einer spartanisch eingerichteten Küche und tranken Kaffee, den Tina für sie gekocht hatte.
    Mattie dachte an die Leiche der Frau, die neben der von Chris gelegen hatte. »I ch bin mir nicht sicher. Die Leiche wurde noch nicht untersucht, aber es war eindeutig die einer Frau.«
    Ilse Freis Mitbewohnerin ließ die Schultern sinken, Tränen liefen an ihren Wangen hinab, während sie langsam den Kopf schüttelte. »D ie arme Ilse. Sie hatte solche Angst. Ich habe Chris gesagt, dass sie Angst hatte und dass er vorsichtig sein sollte. Ich denke, ich…« Sie hielt die Faust vor den Mund und wandte sich ab.
    »W ovor hatte Ilse Angst?«, wollte Tom wissen. »U nd warum war Chris hierhergekommen?«
    Tina Hannover stieß die Luft aus und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab. »E r kam her, weil ihn Ilona, Ilses durchgeknallte Schwester, darum gebeten hatte. Er hat gesagt, sie alle seien Freunde aus ihrer Kindheit.«
    Rasch hatte Mattie eins und eins zusammengezählt. Ilona Frei musste die geheimnisvolle Frau sein, von der Chris eine Woche vor seinem Verschwinden besucht worden war.
    »F angen Sie von vorne an«, bat Tom sie.
    Tina Hannover beschrieb, wie Ilse Frei etwa zwei Wochen zuvor völlig aufgelöst von der Arbeit nach Hause gekommen war, sich aber geweigert hatte, ihrer Mitbewohnerin den Grund zu erzählen. Seltsamer noch war gewesen, dass Ilse direkt in ihr Zimmer gegangen war und ihre Schwester in Berlin angerufen hatte, was sie sonst nicht tat. Laut Tina Hannover war Ilona Frei Gift für Ilses Leben. Ilona war methadonabhängig und litt unter Schizophrenie. Immer wieder war sie in der Klinik gewesen und bettelte ihre Schwester um Geld an.
    »W oher wissen Sie, dass Ilse ihre Schwester Ilona angerufen hat?«, fragte Tom.
    Tina Hannover wurde rot und rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. »I ch… äh…« Sie ging in die Defensive. »I ch habe an ihrer Tür gelauscht. Ilse war so aufgeregt, dass ich nicht anders konnte.«
    »W as hat sie ihrer Schwester erzählt?«, fragte Mattie weiter.
    Tina Hannover zierte sich wieder einen Moment, bevor sie antwortete. »I ch habe nicht alles verstanden, weil die Türen ziemlich dick sind. Aber das Wesentliche habe ich mitbekommen. Sie hat jemanden aus ihrer Vergangenheit wiedererkannt. Sie nannte ihn Falk und schien tierische Angst zu haben.«
    »F alk?«, vergewisserte sich Tom. »S ind Sie sicher?«
    Tina Hannover nickte. Mattie drehte sich verblüfft zu Tom um.
    »D er Chef des Schlachthauses hieß Falk«, sagte Tom.
    »A ber er kann nicht…«, wandte Mattie ein, bis sie sich erinnerte. »E r hatte einen Sohn.«
    »E r hatte einen Sohn«, wiederholte Tom mit einem Nicken.
    Zum ersten Mal seit Chris’ Verschwinden hatte Mattie das Gefühl, dem Mörder einen Schritt näher zu sein. »H aben Sie Chris davon erzählt?«
    Tina Hannover nickte. »E r schien zu wissen, wer Falk war.«
    »W as hat er gesagt?«, drängte Mattie.
    »G esagt? Nichts. Aber seine Körpersprache verriet, dass er ihn kannte.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen in der Küche. »W ohin ist Chris von hier aus gegangen?«, fragte Tom. »Z um Gericht?«
    »G ericht?« Tina Hannover klang überrascht. »N ein.«
    »A ber Sie sagten, sie hätte Falk auf der Arbeit erkannt«, wunderte sich Mattie. »W ar Falk ihr Mandant? Oder hat sie ihn vor Gericht wiedererkannt?«
    »N ein, nein«, wimmelte Tina Hannover mit rotem Gesicht ab. »I lse… sie…« Wieder ging sie in die Defensive. »I lse hat vor eineinhalb Jahren ihre Stelle als Rechtspflegerin gekündigt, nachdem sie herausfand, dass sie in der Hälfte der Zeit mehr Geld im Paradise Club verdienen kann. Sie war professionelle Prostituierte.«

78
    Der Paradise Club lag mitte n im Ackerland im Norden von Bad Homburg auf einem vier Hektar großen, gepflegten Grundstück. Bäume und eine weiße Mauer säumten das Gelände. Trotz des trostlosen Wetters standen fünfzehn oder zwanzig Fahrzeuge der Extraklasse auf dem Parkplatz, und Taxen brachten weitere Besucher.
    Mattie und Tom gingen an blassen griechischen Statuen nackter Männer und Frauen in erotischen Posen vorbei zu einem weißen Gebäude mit einem bombastischen Säulenvorbau.
    »E in bisschen übertrieben, würde ich sagen«, meinte Mattie verlegen, als zwei Männer das Haus verließen und sie im Vorbeigehen anstarrten.
    »I ch habe dir doch gesagt, du sollst im Wagen

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