Der Tag der zuckersueßen Rache
Paul Wilson heißt. Das ist ja so was von nullachtfünfzehn! Ein echter Name d’simple! Wie seltsam. Die nächste Überraschung ist, dass Paul Wilson der Freund von Deiner Christina ist. Und da ging mir Folgendes durch den Kopf: Bist Du Dir sicher, dass diese Christina ein netter Mensch ist? Man muss schließlich bedenken, dass sie sich einen abartigen Freund ausgesucht hat! Vielleicht ist Christina gar nicht so toll. Vielleicht vergisst Du sie lieber. Ich bin jedenfalls froh, dass die Suche vorbei ist, weil ich jetzt wieder Zeit für meine Hausaufgaben usw. habe und, wichtiger noch, für Dein Training. Bist Du an weiteren Übungen interessiert? VIELEN DANK FÜR DEINE GROSSE HILFE BEI DER SUCHE NACH MATTHEW DUNLOP.
Liebe Grüße
Emily
Liebe Em,
es war mir ein Vergnügen.
Und ja, ich würde sehr gerne noch ein paar Übungen mit Dir machen.
Super!
Du hast Recht, was die Überraschungen angeht, aber vielleicht
sind einige davon gar nicht so überraschend, wie sie aussehen.
Wie gesagt, am Anfang war ich echt sprachlos, als ich hörte, dass
es Paul Wilson ist, aber nachdem ich darüber nachgedacht habe,
macht es irgendwie Sinn. Er ist einer von diesen gut aussehen
den Schleimern, bei dem die Mädchen immer kichern, wenn sie ihn sehen, wie Mädchen das eben so tun, und selbst die Lehrerinnen versuchen mit ihm zu flirten. Meiner Meinung nach fliegen die Leute hauptsächlich deshalb auf ihn, weil er eben Stufensprecher, Theaterstar usw. ist. (Und es ist doch eigentlich nicht Christinas Schuld, wenn sie das auch anziehend findet, oder?) Aber ich habe immer schon gedacht, dass er einen bösen Kern besitzen könnte. Seb findet das auch. Er denkt, Paul könnte dieses Briefprojekt benutzt haben, um sein böses Ich auf anonyme Weise auszuleben.
Liebe Grüße
Charlie
PS: Ich glaube nicht, dass Du ›d’simple‹ gemeint hast, als du geschrieben hast, Paul Wilson sei ein echter Name ›d’simple‹. Ich glaube nämlich, dass das gar kein korrektes französisches Wort ist und Du besser einfach sagst, er habe einen echt simplen Namen. Nur so ein Gefühl.
Lieber Charlie,
ich habe mir über unser Trainingsprogramm Gedanken gemacht und es wird bestimmt mehrere Wochen dauern, wenn nicht Jahre. Es könnte sein, dass Du gar nichts mehr mit Christina zu tun haben wirst, wenn es vorbei ist! Wer weiß? Der Punkt ist: Es gibt einfach so viele Aspekte daran, ein perfekter Junge zu sein, und wir müssen an allen arbeiten! Dinge wie: Haare, Schuhe, wie man redet, wie man sich bewegt, tanzt, wie man, ohne seinen Aus weis zeigen zu müssen, an Alkohol rankommt usw., usw. Wir haben also noch SEHR viel zu tun. Für den Anfang: Eines, was alle Jungs meiner Meinung nach kön nen müssen, ist, neben einem Mädchen zu schlendern und dabei einen Stein vor sich herzukicken. Deshalb würde ich gerne wissen, ob Du Lust hast, mich diese Woche nach der Schule zu treffen und mit mir nach Castle Hill zu spazieren, während Du ein Steinchen vor Dir herkickst.
Liebe Grüße
Emily
Em,
gerne. Wir können uns morgen um die gewohnte Zeit vor Deiner Schule treffen und einen Spaziergang zusammen machen. Ich habe nur eine Frage: Muss ich den Stein mitbringen oder suche ich mir einen auf der Straße?
Charlie
Lieber Charlie,
falls es Dich interessiert: Cass’ Reaktion, als wir ihr sagten, wir
hätten Matthew Dunlop aufgespürt, war eher gemischt. Sie war
erst ganz still und sagte dann, sie wolle eigentlich nicht darüber
reden. Sie bat uns, die Sache auf sich beruhen zu lassen, weil sie
sich nicht rächen wolle.
Sie weiß ja nicht, was sie da redet.
Ich warte schon gespannt auf Lydias Rachepläne.
Bis morgen dann bei unserer Spaziergangsübung. Und bitte bringe keinen Stein wird, denn das fände ich irgendwie merkwürdig.
Liebe Grüße
Emily
Hey Em,
wie war ich im Steinchenkicken? Ich fand mich super!
Charlie
Lieber Charlie,
ehrlich gesagt, bist Du nicht sehr gut im Steinekicken. Das hast Du jedoch dadurch wettgemacht, dass Du mich beim Spazierengehen fabelhaft mit Deinen Witzen unterhalten hast. Ich frage mich nur, warum Du diesen genialen Humor bei unserem ersten Date so erfolgreich versteckt hast. Das Interessante daran ist, dass ich versucht habe, einige Beispiele zu finden, wann genau Du lustig warst, und dabei feststel len musste, dass ich gar nicht erklären konnte, warum ich den halben Weg nach Castle Hill lachen musste. Ich frage mich, ob man daraus eine Lehre ziehen sollte und wenn ja,
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