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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Wasser, wo ein Abwurf möglich wäre, von einer AV-22 beschatten lassen, aber die Sea Lion mußte die Verfolgung wegen Schlechtwetters abbrechen. Sobald das Ziel an South Lafourche vorbeifliegt, starten unsere Maschinen zur Verfolgung und halten dabei möglichst großen Abstand. Kontakt halten sie mit Infrarotsensoren, weil wir inzwischen erfahren haben, daß die Schmuggler ihre Flugzeuge mit Radarwarnern ausrüsten.«
    »Setzen die Schmuggler nicht meistens Beobachter am Boden ein, die auf verfolgende Maschinen achten und die Flugzeugbesatzung warnen können?«
    »Richtig, das tun sie. Um nicht entdeckt zu werden, wollen wir den Abstand möglichst groß halten, aber unser eigentliches Ziel sind die Schmuggler an Land. Wenn wir die Chance haben wollen, sie am Tatort zu fassen, müssen wir uns gewaltig ranhalten, sobald die Lieferung abgeworfen ist. Diese Kerle brauchen nicht lange, um die Ware einzuladen und damit zu verschwinden. Und falls das Flugzeug uns sieht und vor dem Abwurf abdreht, wird es verfolgt. Im ungünstigsten Fall hätten wir dann verhindert, daß eine große Drogenlieferung ins Land gebracht wird. Aber wir wollen viel mehr erreichen...«
In der Abwurfzone der Schmuggler, Dulac, Louisiana
    »Höchstens noch ein paar Minuten«, sagte Mario, der das gelbe Abfragelicht am Gerätegehäuse beobachtete. In den letzten Minuten hatte es mehrmals aufgeleuchtet - ein Zeichen dafür, daß die anfliegende Maschine das Funkfeuer zur Feinorientierung vor dem Abwurf benützte.
    »Ich höre nichts«, stellte Girelli fest. »Müßten wir sie nicht längst hören?«
    »Die Cuchillos sind da und wieder weg, bevor du was mitkriegst«, erklärte Mario ihm. »Die verlieren keine Sekunde Zeit, das kannst du mir glauben!« Er beobachtete wieder das gelbe Licht, als er eine Stimme über Funk sagen hörte: »Mario, hier Duncan. Mario, bitte melden.«
    Mario griff nach dem kleinen Mikrofon und drückte auf die Sprechtaste. »Was gibt's Dune?«
    »Ich höre Hubschrauber«, berichtete ihr Vorposten nervös.
    »Mindestens zwei, vielleicht auch mehr.«
    »Verfolgen sie das Flugzeug?«
    »Keine Ahnung. Kann ich nicht beurteilen. An eurer Stelle würde ich abhauen.« Die Verbindung brach ab. Mario und Gi-relli wußten, daß Duncan jetzt genau das tat, was er ihnen emp fohlen hatte.
    »Schöner Vorposten!« sagte Girelli angewidert. »Der Scheißer ist wertlos!«
    »Was tun wir jetzt?«
    »Wir bleiben«, entschied Girelli. Er hob sein Sturmgewehr, ein M-16 mit aufgesetzter Abschußvorrichtung M203 für Ge wehrgranaten, und befestigte den Beutel mit Reservemagazinen und 40-mm-Granaten an seinem breiten Gürtel. Mario trug sein eigenes M-16 über die Schulter gehängt. »Mit zwei Hubschraubern werden wir fertig.« Er wandte sich an Debeauchalet. »Sag deinen Jungs, daß es bald losgeht.«
    Der alte Cajan-Führer machte den Männern im nächsten Fischerboot ein Zeichen, das rasch und wortlos weitergegeben wurde. Girellis Soldaten, die mit Handfunkgeräten ausgerüstet waren, hatten Duncans kurze Warnung bereits mitbekommen.
    Der Abwurf erfolgte scheinbar aus dem Nichts. Die Schmuggler hörten das dumpfe Röhren von mit voller Leistung arbeitenden Flugzeugtriebwerken; im nächsten Augenblick schien ein dunkelgrünes Ungetüm aus dem wolkenschwarzen Nachthimmel auf sie herabzustürzen. Sie hatten kaum Zeit, zwei riesige Luftschrauben und einen kastenförmigen Rumpf wahrzunehmen, bevor das Transportflugzeug in kaum zehn Meter Höhe über sie hinwegraste.
    Sie spürten einen Schwall heißer Luft, hörten ein lautes Brechen und Knacken von Ästen und glaubten schon, die Maschine habe Bäume gestreift. Aber dann sahen sie einen großen Gegenstand in den Sumpf klatschen, sich überschlagen und unter den ersten Bäumen der nächsten Insel liegenbleiben. Der Gegenstand war durch ein schwach leuchtendes Blinklicht und eine lange- orangerote Fahne gekennzeichnet, die beide überflüssig waren, denn der Abwurf war punktgenau erfolgt. Knapp vor einer Baumgruppe zog der riesige Transporter steil hoch. Äste peitschten und knackten, und das Flugzeug verschwand im dunklen Nachthimmel. Sekunden später war der Abwurf beendet.
    »Sie haben's geschafft!« rief Girelli. »Genau ins Zielgebiet! Die Jungs sollen sich ranhalten, Mario!«
    Mario hielt bereits das Mikrofon in der Hand. »Los!« sagte er nur, bevor er das Funkg erät ausschaltete. Girelli deutete mit seinem Gewehr auf die Abwurfstelle, und Debeauchalet ließ den Motor des Luftschraubenboots an

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