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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und hielt darauf zu.
    Der Glasfaserbehälter hatte mehrere Risse, war aber sonst intakt geblieben. Mario benützte ein Kampfmesser KA-Bar, ein Andenken aus dem Vietnamkrieg, um die Stahlbänder um den Behälter zu zerschneiden. Ohne sich die Mühe zu machen, die zugeschweißten und verklebten Plastikbeutel zu zählen, warf er rasch zwei Beutel Girelli zu, der sie auf dem Luftschraubenboot in einer Sporttasche verstaute. Als die anderen Männer heranka men, warf Mario auch ihnen Plastikbeutel zu.
    »Wir haben's geschafft!« sagte Girelli lachend. Er fühlte sich high, fast wie im Kokainrausch. Die ersten Fischerkähne mit Einheimischen verschwanden bereits in der Regennacht, um in vorher festgelegten Verstecken zu warten, bis es Zeit wurde, den vereinbarten Treffpunkt anzulaufen. Girelli rief lachend Befehle, ohne auf den strömenden Regen zu achten, der sie bis auf die Haut durchnäßte...
    Und ohne auf das dumpfe Knattern großer Rotoren zu achten, bis die Maschinen nur noch wenige hundert Meter entfernt wa ren.
    Plötzlich flammten mehrere Fünftausendwattscheinwerfer auf, glitten übers Wasser auf die Abwurfstelle zu und tauchten sie in gleißend helles Licht.
    »Hammerheads!« sagte eine Lautsprecherstimme. »Bleibt alle, wo ihr seid!« Eine riesige orange-weiße Maschine, die an ein Frachtflugzeug erinnerte, aber Rotoren wie ein Hubschrauber hatte, schwebte in nur fünfzig Fuß Höhe über dem schlammigen Wasser, das ihre Rotorstrahlen schäumend aufwühlten. Und dann waren weitere Drehflügler heran: nachtschwarze Hubschrauber mit der Aufschrift U. S. CUSTOMS SERVICE und große Rotorflugzeuge mit der Aufschrift U. S. BORDER SECU-RITY FORCE. Zwei der Hubschrauber drehten ab und röhrten über die Sümpfe, um einige Fischerkähne zu verfolgen, die ihre Ladung an Bord hatten und zu entkommen versuchten.
    Der starke Suchscheinwerfer eines der Rotorflugzeuge verließ das Luftschraubenboot, um die kleine Insel abzusuchen. Einige Sekunden lang saß Girelli wie vor den Kopf geschlagen in tiefer Dunkelheit. Wie hatten die Hammerheads nur so überraschend auftauchen und die Abwurfzone völlig einkreisen können? Ein Hubschrauber dröhnte heran, als wolle er auf der Insel landen.
    Wenn Girelli das zuließ, würden sie von Agenten überrannt werden.
    Er steckte eine 40-mm-Granate in den Aufsatz seines M-16 und lud das Sturmgewehr durch.
    »Sie mit dem Gewehr!« blaffte die Lautsprecherstimme. »Sofort weg mit der Waffe! Aufstehen und Hände auf den Kopf!«
    Diese Kerle brauchten nicht mal Scheinwerfer - sie mußten Nachtsichtgeräte haben.
    Girelli hockte sekundenlang unschlüssig da. Er durfte den Hubschrauber nicht landen lassen... Gut, sie konnten ihn sehen, aber konnten sie ihn auch am Schuß hindern?
    Er hob sein M-16, zielte auf den Hubschrauber und betätigte den Abzug...
An Bord der Führungsmaschine Lion Two-Six
    Rushell Masters hatte das Infrarotvisier seines Helms abwechselnd ein- und ausschalten müssen, weil der NightSun-Schein-werfer einer Black Hawk ihn immer wieder blendete. Aber als der Hubschrauber die Insel entlang weiterflog, um einen Landeplatz zu suchen, konnte er seinen IR-Scanner endlich wieder benützen. Er suchte die nähere Umgebung ab und fand die Drogenladung, neben der zwei Schmuggler kauerten. Beide waren bewaffnet, aber nur einer von ihnen hielt sein Gewehr schußbereit. »Ich hab' die Kanone«, sagte er zu seinem Kopiloten, während er die Revolverkanone M230 wählte und mit seinem IR-Visier koppelte.
    Er zentrierte das Fadenkreuz auf die wärmste Stelle des Bildes: die Brust des Schmugglers mit dem erhobenen Ge wehr. Der Mann beobachtete die zur Landung ansetzende Black Hawk. Masters sah deutlich, wie er eine Patrone in die Kammer seines M -16 schob und die Waffe durchlud.
    »Sie mit dem Gewehr!« rief Masters über die Außenlautsprecher.
    »Sofort weg mit der Waffe! Aufstehen und Hände auf den Kopf!«
    Der Mann blickte kurz zu der Sea Lion auf, aber sein Gewehr blieb auf die Black Hawk gerichtet. Masters drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts: »Omaha One-Seven, ein Verdächtiger in Zwei-Uhr-Position, sechzig Meter, mit einem Gewehr mit Gra-
    natenaufsatz. Scheinwerfer ausschalten, Abstand vergrö ßern...«
    Als der Bewaffnete seine linke Schulter etwas in Richtung Hubschrauber drehte, schrillten bei Masters sämtliche Alarm-
    glocken. Der Kerl würde schießen! »Omaha, schnell weg!« rief er noch hastig über Funk, bevor er mit dem Daumen die Sicherungsklappe hochschob und den

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