Der Tag Des Falken
sie Salazar und seine Fluggesellschaft überwachen«, warf Long ein. »Das muß unauffällig geschehen, sonst taucht Salazar wieder unter. Andererseits brauchen wir genügend Leute, um wirkungsvoll eingreifen zu können, falls wir auf eine heiße Spur stoßen.«
»Oder wir schnappen uns Van Nuys«, schlug Geffar vor. »Er hat offenbar mit dieser Sache zu tun. Vielleicht kann er uns die Informationen liefern, die wir brauchen, um Salazar fassen zu können.«
»Van Nuys ist nicht zu trauen«, wandte Hardcastle ein und warf Geffar einen Blick zu. »Er hat jetzt nichts mehr zu verlieren. Und selbst wenn wir ihn uns schnappen, ist nicht garantiert, daß er überhaupt sagt, was er über Salazars Organisation weiß. Offenbar fürchtet er Salazar und das Kartell mehr als die amerika-
nische Justiz.« Der Admiral wandte sich an Elliott. »Warum schicken wir nicht einfach das I-Team los und lassen es Salazars Fluggesellschaft flach legen? Warum fliegen wir nicht einfach hin und schnappen uns Salazar?«
»So einfach ist das nicht!« wandte Long ein. »Gleich der erste Zugriff muß klappen, sonst ist die Chance vertan.«
»Und der Einsatz unseres I-Teams in Mexiko kommt vorläufig nicht in Frage«, fügte Elliott hinzu. »Dafür bekämen wir keine Erlaubnis...
Selbst wenn Mexiko damit einverstanden wäre, einen gegen Salazar erwirkten Haftbefehl durchzusetzen, wäre das ein mexikanisches Unternehmen - keines der Hammerheads. Auch zur Unterstützung der dortigen Polizei würde Mexiko das I-Team nicht mal über die Grenze lassen.«
»Was tun wir also?« fragte McLanahan ungeduldig. »Nur die Überwachung fortführen?«
»Mehr können wir vorläufig nicht tun. Wir verstärken die Überwachung mit dem OTH-Radar durch Aufklärungsflüge mit E-2
Hawkeye und P-3 Orion vor der mexikanischen Küste. Falls Salazar versucht, eine große Lieferung zu transportieren, werden wir hoffentlich rechtzeitig darauf aufmerksam.« Elliott wandte sich an Long. »Curtis, Sie überlegen sich inzwischen, wie wir ein I-Team nach Ciudad del Carmen entsenden könnten, um Salazar und Van Nuys verhaften zu lassen...«
Geffar und Hardcastle blieben mit Elliott zurück, als die anderen den Besprechungsraum verließen. »Brad«, sagte Geffar, »diese Warterei hält keiner aus. Wir alle wissen, daß es morgen schon zu spät sein kann... Schick mich nach Ciudad del Carmen, damit ich Van Nuys aufspüren kann.«
»Kommt nicht in Frage! In Mexiko hättest du keine Überle-
benschance. Salazar hat überall Spitzel - beim Zoll, bei der Polizei, in Hotels und Geschäften. Sie alle haben Anweisung, Amerikaner, Tag und Nacht zu überwachen...«
»Und was täten Sie mit ihm, wenn Sie ihn aufgespürt hätten?« fragte Hardcastle. »An den Haaren nach Miami zurückzerren? Salazar läßt ihn bestimmt gut bewachen. Selbst wenn Sie Van Nuys fänden, würde Salazar niemals zulassen, daß Sie ihn in die Staaten entführen.«
»Hört zu«, sagte Geffar aufgebracht, »damit vergeuden wir kostbare Zeit! Wir wissen schon ziemlich viel... wir wissen, wo Salazar und Van Nuys sich aufhalten, wir wissen, daß sie ein Großunternehmen - eine riesige Drogenlieferung - planen, und wir wissen, daß jemand uns genaue Informationen beschaffen muß. Wir dürfen kein I-Team losschicken, wir können uns nicht an mexikanische Stellen wenden...«
»Wenn jemand losgeschickt würde, dann bestimmt nicht Sie, Sandra«, unterbrach Elliott sie. »Sie sind noch nicht völlig wiederhergestellt. Van Nuys kennt Sie, er hat Salazars Männer bestimmt vor Ihnen gewarnt, damit sie auf der Hut sind...«
»Darum geht's nicht! Ich traue mir zu, Van Nuys umzudrehen. Ich habe mit ihm geredet, bevor Hokum in Sunrise Beach auf mich geschossen hat, und gemerkt, daß er ziemliche Angst hat. Er würde lieber aussteigen... Er will nicht mit Salazar zusammenarbeiten, aber er glaubt, keine andere Wahl zu haben, weil er Geld braucht. Als ich ihn in Sunrise Beach aufgespürt hatte, wäre er bereit gewesen, auf einen Handel mit mir einzugehen. Er hätte sein Wissen über Salazar und das Medellin-Kartell gegen seine Freiheit eingetauscht. Ich glaube, daß er noch immer bereit wäre, mit mir zu verhandeln - aber mit keinem anderen! Auch falls er nur vorgibt, auf den Deal einzugehen, weil er glaubt, jeder Frau gewachsen zu sein, traue ich mir zu, ihn zurückzubringen.«
Elliott schüttelte den Kopf.
»General, diese Sache ist mir so wichtig, daß ich Urlaub nehmen und auf eigene Faust nach Mexiko fliegen
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