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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Widerstand gegen die Aufstellung der Hammerheads erinnerte, zuckte innerlich zusammen, als er hörte, daß der Präsident ihnen ausgerechnet Massey vor die Nase setzen wollte. Trotzdem war es vielleicht keine schlechte Idee, einen Bürokraten, der sein Revier so erbittert verteidigte, zum nominellen Chef der Hammer-
    heads zu machen. Und als er darüber nachdachte, vermutete er sogar, daß der Präsident die gleiche Überlegung angestellt hatte...
    »Zuletzt«, fuhr der Präsident fort, »möchte ich den Einsatz des Vizepräsidenten für die Border Security Force würdigen. Als Verantwortlicher für die Eindämmung von Drogenhandel und -
    mißbrauch hat Kevin Martindale in vorderster Linie dafür gekämpft, unserem Land die Fähigkeit zu erhalten, seine Grenzen zu kontrollieren und die Verbreitung von Drogen in unserer Gesellschaft einzudämmen.
    Selbst auf die Gefahr hin, daß das zu sehr nach einer Wahlrede klingt, mö chte ich feststellen, daß Amerika stolz darauf sein kann, einen energischen, von hohen Überzeugungen geprägten Mann wie seinen Vizepräsidenten zu besitzen...«
    Brad Elliott, Patrick McLanahan und Roland »J. C.« Powell erhoben sich, als der Präsident einige Minuten später das Oval Office betrat. Der Präsident lockerte sofort seine Krawatte, ließ sich aufs Sofa fallen und forderte sie mit einer Handbewegung auf, wieder Platz zu nehmen.
    »Ah, Pressekonferenzen!« seufzte er.
    »Verdammt lästige Pflichtübungen.«
    Jack Pledgeman goß ihnen Kaffee ein. Der Präsident griff automatisch nach dem Porzellankännchen mit dem blauen Band am Henkel. Aber bevor er einen Schuß daraus in seine Tasse kippte, ließ er die Hand sinken und starrte das unschuldig weiße Känn-chen stirnrunzelnd an.
    »Was für ein Heuchler ich doch bin«, murmelte er. »In der Öffentlichkeit sitze ich auf dem hohen Roß und predige gegen Drogen - und dabei habe ich solchen Mist im Arbeitszimmer. Was, zum Teufel, ist der Unterschied zwischen diesem Zeug und Marihuana? Wo ziehe ich die Grenze, verdammt noch mal? War's denn, in Ordnung, wenn ich Marihuana in ein Porzellankännchen täte und ein blaues Band um den Henkel knoten würde?«
    Der Präsident blickte in die erstaunten Gesichter der drei Männer, die natürlich nichts von dem Irish Cream Whisky wußten. »So zerstören wir unsere Gesellschaftsordnung, Gentlemen -nicht mit Kugeln und Waffen, sondern durch müde, engstirnige
    alte Männer mit Porzellankännchen und blauen Bändern am Henkel.«
    Er hielt Pledgeman das Kännchen hin. »Schaffen Sie das weg, und beseitigen Sie jeden Tropfen, den Sie in meinem Arbeitszimmer finden. Sofort!«
    Die anderen wagten nicht, ihre Kaffeetassen zu berühren, bis der Präsident nach seiner griff. Er sah Elliott an und lächelte. »Tut mir leid, daß ich Sie diesmal wirklich entlassen mußte, Brad. Nehmen Sie's mir nicht übel, General, aber ich glaube, daß Sie einfach nicht fürs öffentliche Leben geeignet sind.«
    »Da haben Sie allerdings recht, Mr. President.«
    »Freut mich, daß Sie mir zustimmen. Ich habe nämlich vor, Sie und Patrick und Roland...«
    »J. C., Sir.«
    »Wie, bitte?«
    Elliott und McLanahan zuckten innerlich zusammen, weil sie wußten, was kommen würde.
    »J. C., Sir. Niemand nennt mich Roland - außer meiner Mom.«
    Der Präsident sah Elliott kopfschüttelnd an, als wollte er fragen: Wo treiben Sie bloß diese Kerle auf, General? Aber statt dessen murmelte er nur: »Jesus Christus...«
    »Danke, Mr. President«, sagte J. C. ausdruckslos.
    »Wie ich gesagt habe, General«, fuhr der Präsident fort, indem er Powell einen nachdenklichen Blick zuwarf, »schicke ich euch drei nach Dreamland zurück. Da es zu schwierig wäre, der Öffentlichkeit zu erklären, wie ihr entlassen und gleichzeitig befördert werden konntet, schicke ich euch Clowns in die Wüste, wo ich mich nicht mit euch abgeben muß. Ich weiß, daß es zuviel verlangt wäre, euch zu bitten, nichts mehr anzustellen, deshalb sage ich nur: Viel Glück und paßt gut auf euch auf!«
    »Danke, Mr. President«, antwortete Elliott. »Sie haben eine kluge Entscheidung getro ffen, finde ich. Im HAWC sind wir dabei, ein paar Sachen zu entwickeln, über die Sie wirklich staunen werden...«
    »O Gott!« murmelte der Präsident. »Erzählen Sie mir lieber nichts davon!«
Medellin, Kolumbien
Am selben Tag
    »Unsere Verluste lassen sich unmöglich berechnen«, sagte Jörge Luiz Pena, eines der einflußreichsten Kartellmitglieder. Pena und zehn weitere Direktoren

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