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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gelegen!«
    Hardcastle deutete zum Deck der Numestra hinauf, wo Zollbeamte auf Handwagen herangerollte Plastiksäcke aufstapelten. Jeder dieser kühlschrankgroßen Säcke enthielt Dollarscheine: ver-einzejt Fünfziger und Hunderter, hauptsächlich Fünfer und Zehner. An Deck lagen bereits Dutzende solcher Säcke.
    »Sehen Sie sich das an!« forderte er Cronin auf. »Dieser Frachter ist ein schwimmendes Lagerhaus für Schmugglerwaren gewesen. Wie ich gehört habe, enthält jeder Sack hunderttausend Dollar in kleinen Scheinen. In den Laderäumen lagern Tonnen
    von Geld. Ganz zu schweigen von fast einer halben Tonne Heroin und Kokain sowie weiteren hundert Tonnen Marihuana. Wahrscheinlich hat das Schiff schon mehrere solcher Geldladungen außer Landes gebracht. Außerdem sind an Bord automatische Waffen, Bazookas, Seeminen, große Mengen Sprengstoff und sogar Luftabwehrraketen des Typs Stinger gefunden worden.«
    »Ja, ich weiß - aber worauf wollen Sie hinaus? Was hat das alles mit McConahay zu tun?« fragte Cronin, obwohl er bereits wußte, was Hardcastle antworten würde.
    »Ihrer Auffassung nach hätte McConahay die Verfolgung abbrechen, sich um sein Schiff kümmern und es einem kleineren, schwächer bewaffneten Patrouillenboot überlassen sollen, den Frachter aufzubringen. Ich behaupte, das wäre ein Fehler gewesen. Ehrlich gesagt sind weder die Resolute noch die Manitou gut für solche Einsätze geeignet, aber die Manitou hätte gar keine Chance gehabt und leicht versenkt werden können. Damit will ich sagen, Admiral, daß McConahay eigentlich doch richtig gehandelt hat, als er die Schmuggler an der Flucht gehindert hat. Wären sie erst später gestellt worden, hätten wir oder der Cu-stoms Service wahrscheinlich höhere Verluste erlitten. McConahay sollte für seinen tapferen Einsatz sogar belobigt werden!«
    Cronin, der privat ähnlich dachte, obwohl er das nicht sagen durfte, äußerte sich nicht dazu.
    »Jedenfalls ist unsere Lage prekär, Admiral«, fuhr Hardcastle eindringlich fort. »Dies ist der zweite Fall - sogar der dritte, wenn man den Abschluß der Falcon und den Überfall auf Gef-fars Hubschrauber einzeln zählt -, in dem Schmuggler sich mit schweren Waffen gegen Coast Guard oder Customs Service zur Wehr gesetzt haben. Obwohl dies keine militärischen oder terroristischen Angriffe sind, weisen sie Elemente von beiden auf. Ihr Hauptzweck ist schlicht und einfach die Verteidigung von Schmugglerware. Nur ist diese neue Taktik der Schmuggler keineswegs einfach...«
    »Ich habe veranlaßt, daß jede Coast Guard Station eingehend über diese Aktivitäten unterrichtet wird«, sagte Cronin. »Ich habe zusätzliches Personal für Ihren Bezirk und Admiral Kellermans achten Bezirk angefordert. Außerdem sollen weitere Schiffe und Flugzeuge aus anderen Bezirken...«
    »Dann möchte ich eine Sondereinheit zur Bekämpfung gewalttätiger Schmuggler zusammenstellen, Admiral. Wir brauchen eine speziell ausgebildete und ausgerüstete Truppe, die es mit diesen Kerlen aufnehmen kann.«
    »Das erscheint mir nicht wirklich notwendig, lan. Ich kann McConahays Reaktion von letzter Nacht nicht billigen - aber sie hat den Schmugglern immerhin gezeigt, daß wir bereit und imstande sind, Gewalt mit Gewalt zu beantworten.«
    »Da bin ich anderer Meinung, Sir. In zwei Fällen sind die Schmuggler ursprünglich Sieger geblieben. Daß sie schließlich personelle und materielle Verluste hinnehmen mußten, ist meiner ...
    unorthodoxen Reaktion und der eines noch unerfahrenen Leutnants zu verdanken, der nicht gewußt hat, daß er laut Vorschrift nicht zurückschießen durfte.«
    »Was, zum Teufel, empfehlen Sie uns also, lan?« fragte Cronin aufgebracht. »Sollen wir anfangen, auf jedes nicht identifizierte Schiff und Flugzeug innerhalb unseres Hoheitsgebiets zu schie ßen? Wir sind die United States Coast Guard - nicht die alten DDR-Grenztruppen!
    Klar, unser Job ist manchmal frustrierend. Und häufig gefährlich. Das wissen die Männer und Frauen auf unseren Schiffen, aber sie fahren trotzdem raus, sie tun trotzdem ihre Pflicht...«
    »Aber es ist falsch, sie unvorbereitet loszuschicken, statt...«
    »Dann müssen wir eben anfangen, sie besser vorzubereiten. Bessere Waffen, bessere Ausbildung, stärkere Reserven, größere Feuerkraft.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Sir«, stimmte Hardcastle eilig zu. »Ja, wir brauchen ein Schiff oder Flugzeug, das solche Angriffe wirkungsvoller abwehren kann. Aber kein Schiff der

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