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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Küstenwache!«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Admiral Cronin kopfschüttelnd.
    »Wen sollen wir sonst rausschicken? Die Marine? Die Luftwaffe? Die Küstenwache hat bewaffnete Schiffe, Radarflugzeuge, ausgebildete Seeleute...«
    »Aber können wir unsere Besatzungen bei jedem Einsatz bis an die Zähne bewaffnet losschicken? Letztes Jahr sind allein in meinem Bezirk über fürt/zehntausend Einsätze gefahren worden — davon aber nur einige Hundert gegen Schmuggler. Es ist gefährlich und unpraktisch, eine hauptsächlich für Rettungsaufgaben ausgebildete Besatzung schwer bewaffnet auf Routinepatrouille zu schicken. Dann ballert sie irgendwann drauflos, wenn sie sie nur ein Fischerboot wegen eines kleinen Verstoßes stoppen soll. Und nimmt Sie nicht jeden Einsatz todernst, ist sie unvorbereitet, wenn's wirklich knallt.«
    Cronin äußerte sich nicht dazu.
    »Meine Leute sind ohnehin schon überlastet, Admiral«, fuhr Hardcastle fort. »Und jetzt müssen wir sie vor einer zusätzlichen Gefahr warnen: Das nächste Boot oder Schiff, das ihr stoppt, kann euch mit einer Lenkwaffe gegen Schiffsziele versenken. Überprüft die vorgeschriebenen Rettungseinrichtungen, fahndet nach Drogen und Stinger-Raketen und paßt gut auf, damit ihr dabei nicht ums Leben kommt.«
    »Ich kenne die Zahl der Einsätze und die Aufgaben der Ihnen unterstellten Leute. Ich kenne auch ihre Pflichten und die Belastungen ihres Jobs. Sie brauchen mir keinen gottverdammten Vortrag zu halten!«
    »Entschuldigung, Sir, ich wollte nur unterstreichen, daß wir...«
    Cronin starrte nach vorn, wo sich am Liegeplatz der Resolute Neugierige und Reporter drängten, die von Männern der Coast-guard und Beamten der Louisiana State Police zurückgehalten wurden.
    »Verdammt noch mal, wer hat die Reporter in meine Station gelassen?« knurrte der Admiral. »Der Idiot, der das genehmigt hat, kann sich auf was gefaßt machen!«
    Als die Resolute sich ihrem Liegeplatz näherte, sahen Cronin und Hardcastle vier weiße Fahrzeuge, die mit eingeschaltetem Blinklicht durch die Menge rollten und sofort die Aufmerksamkeit der Kamerateams auf sich zogen. Die vier großen Krankenwagen hielten an der Pier, und die Menge drängte heran, um einen Blick in ihr Inneres zu erhäschen. Die Sanitäter öffneten die Hecktüren der Fahrzeuge und warteten auf ihre grausige Fracht.
    In diesem Augenblick öffnete sich das zur Landungsplattform der Resolute hinausführende Stahltor. Die beiden Admirale traten zur Seite und salutierten, während die Leichensäcke mit den zehn durch den Angriff der Numestra umgekommenen Besatzungsmitgliedern - darunter Fregattenkapitän Ehrlich und Korvettenkapitän Applegate - auf Tragbahren aufs Achterdeck gebracht wurden, um in die Krankenwagen geladen zu werden.
    Als die letzte Tragbahre an ihnen vorbei war, ließ Cronin seine Hand sinken. »Verdammt noch mal!« knurrte er halblaut. Er starrte aufgebracht die Kamerateams an, die sich jetzt wie Geier auf die Bahrenprozession stürzten.
    »Sir...«
    »/a, Hardcastle?«
    »Tut mir leid, daß das passiert ist, Admiral, aber...«
    »Ich weiß, ich weiß!« Cronin wandte sich ab und betrachtete schweigend die Numestra. Erst als die Resolute angelegt hatte, drehte er sich ruckartig zu Hardcastle um.
    »lan, geben Sie mir Ihre Empfehlungen schriftlich. Machen Sie einen Vorschlag für diese Sondereinheit, von der Sie gesprochen haben.
    Bin ich mit Ihrem Plan einverstanden, kommt er zu meinem Bericht ans Handelsministerium, ans Oberkommando der Coast Guard und an die Vereinten Stabschefs. Verdammt, vielleicht müssen wir wirklich mal zuschlagen! Vielleicht ist damit was zu erreichen!«
Homestead AFB, Florida
    Zehn Tage später Hardcastle fand sie in der Morgensonne auf der Schießbahn der Homestead Air Force Base. Sandra Geffar war auf der Hundert-meterbahn und hatte in dem Ständer neben sich eine erstaunliche Vielfalt von Handfeuerwaffen - von ihrer Dienstpistole Kaliber 45 über ein Sturmgewehr Marke Steyr bis zu einer Maschinenpistole Marke Uzi.
    Um sie herum lagen leergeschossene Magazine und aufgerissene Munitionsschachteln. Sie experimentierte mit verschiedenen Pistolen- und Revolverhalftern und kontrollierte die Trefferlage jeder Serie durch ein neben ihrem rechten Ellbogen aufgebautes Fernrohr.
    So imponierend diese Waffensammlung wirken mochte, so wenig imponierend sah Sandra Geffar aus. Sie trug eine Nackenstütze. Ihr Gesicht war geschwollen und verfärbt. Unter beiden Augen hatte sie blau-schwarze

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