Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Batterie in Ordnung. Keine Zeit für die vorgeschriebenen Startkontrollen. Zum Glück brauchte die Sea Lion keine externe Stromversorgung zum Anlassen der beiden Triebwerke.
    Sobald kein Bodenpersonal mehr an der Maschine war, ließ Hardcastle das Hilfstriebwerk der V-22C an, das Strom, Druckluft und Hydraulikdruck lieferte. Dieses kleine Triebwerk war leistungsfähig genug, um die angeklappten Flügel in Normallage zu bringen, die Triebwerksgondeln in Senkrechtstellung zu schwenken, die Rotorblätter zu spreizen und dann das linke Triebwerk anzulassen.
    Zwei Minuten später war die Sea Lion startklar. Ohne eine Startfreigabe einzuholen, ließ Hardcastle sie senkrecht steigen und nahm Kurs auf die Absturzstelle des Seeaufklärers Nomad.
    »Omaha Three-One, hier Hammerhead Four-Nine«, funkte Hardcastle. »Bin gestartet, fliege nach Südwesten.«
    »Four-Nine, hier Three-One«, antwortete Geffar hörbar aufgebracht.
    »Verdammt noch mal, Hardcastle, Sie sind nicht berechtigt, die Sea Lion zu fliegen, bevor...«
    »Ich habe Sie gerufen, um zu fragen, ob ich Three-Four irgendwie helfen kann«, unterbrach Hardcastle sie. »Ihr jetziger Standort?«
    Ihre Antwort ließ einige Sekunden auf sich warten. »Okay, wir sind ungefähr über der Absturzstelle von Three-Four. Bisher keine Wrackteile, keine Überlebenden gesichtet. Ein amerikanischer Fischkutter kann in zwanzig bis dreißig Minuten hier sein; das Pegasus-Tragflügelboot braucht noch etwa eine Stunde. Un ter uns Seegang Stärke eins - Sie könnten also mit der Sea Lion aufsetzen, um... Überlebende zu bergen.«
    »Verstanden, Three-One«, antwortete Hardcastle. »Wir übernehmen die Suche nach Überlebenden. Weisen Sie das Tragflügelboot und Omaha Four-Zero an, die Schmugglerboote abzufangen.«
    »Damit können wir uns jetzt nicht aufhalten«, sagte Geffar. »Die Rettung ist wichtiger...«
    »Verdammt noch mal, Sandra, diese Kerle müssen wir schnappen!«
    rief Hardcastle aufgebracht.
    Tatsächlich brauchte Geffar nur einen Anstoß, um auf seine Linie einzuschwenken. Inzwischen war das Durcheinander im Funk fast unerträglich geworden, weil alle möglichen Stellen wis sen wollten, was, zum Teufel, passiert sei.
    »An alle außer Omaha- und Hammerhead-Einheiten«, sagte sie über Funk. » Verlassen Sie diese Frequenz! Unterbrechung. Hammerhead One, hier Three-One. Lassen Sie die Pegasus die Boote abfangen, die dieses Gebiet verlassen. Four-Zero soll versuchen, an Ziel eins dranzubleiben. Setzen Sie hinzukommende Einheiten zum Abfangen der Boote ein, die vielleicht noch von Ziel eins beliefert werden.«
    Wenige Minuten später erreichte auch Hardcastle die ungefähre Absturzs telle der Nomad. »Die Schalter für den Infrarot-Scanner finden Sie neben Ihrem rechten Ellbogen«, erklärte er Agent Coates.
    »Sie brauchen nur das Kabel einzustecken und wie ich das Visier runterzuklappen... Sehen Sie die Anzeigen?« Der andere nickte.
    »Okay, ich aktiviere jetzt Ihren Helm. Jetzt überträgt der Infrarot-Scanner seine Bilder auf Ihr Visier -und folgt dabei genau Ihren Kopfbewegungen. Mit den Knöpfen am Steuerknüppel schalten Sie auf Zoom oder Weitwinkel um. Wenn Sie aufhören wollen, klappen Sie einfach das Visier hoch.«
    Tatsächlich hatte Coates freie Sicht in alle Richtungen - sogar nach hinten und über den Rumpf der V-22C hinweg -, und das Infrarotbild war hell und kontrastreich. Genau parallel zu seinen Kopfbewegungen veränderte sich auch der Blickwinkel des Infrarot-Scanners. Winzige eingespiegelte Zahlen lieferten Angaben über Kurs, Höhe und Geschwindigkeit der Sea Lion sowie die Peilung zum anvisierten Ziel. Zwischen den Schwenks benützte er mehrmals die Zoomfunktion, um Einzelheiten heranzuholen.
    So entdeckte er über ein weites Gebiet verstreut einzelne Wrackteile der Nomad. Der Infrarot-Scanner registrierte mehrere warme Gegenstände, die aber nicht als Menschen zu erkennen waren.
    Überall brannte ausgelaufener Treibstoff und nahm ihnen die Sicht.
    Schließlich fanden sie das stabilste Teil der Nomad: ihren Flügelkasten, das Verbindungsstück zwischen Rumpf und Flügeln.
    »Die rechte Seite des Flügelkastens ist aufgerissen«, meldete Coates, »vermutlich durch den Aufprall aufs Wasser. Die linke Seite sieht...
    abgesprengt aus. Ungefähr dort, wo die Triebwerksgondel sitzen müßte, hat sie ein großes halbkreisförmiges Loch.«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, sagte Coates, »aber... ja, das sind Einschußlöcher auf der Oberseite des

Weitere Kostenlose Bücher