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Der Tag wird kommen

Der Tag wird kommen

Titel: Der Tag wird kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Vogt- stli
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Teilzeit«. Irgendwie erfüllt mich das mit Stolz. Mum will nach oben.
    Sie sollte sich auf das Studium konzentrieren, ihre Noten werden bald schlechter werden, wenn sie ihre Zeit damit verschwendet, mit Gunnar rumzumachen. Na, damit ist sowieso bald Schluss, wenn sie erfährt, dass er die Angewohnheit hat, Kinderpornos aus dem Internet herunterzuladen. Aber dann hört sie wohl auch auf, vor sich hin zu trällern.

Fera:
    Wer ist der böseste Mensch, den du kennst?
    Hans Petter:
    Andreas.
    Fera:
    Keiner, den du persönlich kennst. Eine historische Person.
    Hans Petter:
    Hitler.
    Fera:
    Was, wenn du mit Hitler hättest sprechen können, als er noch jung war? Bevor er damit anfing, Juden zu hassen und die Weltherrschaft an sich reißen zu wollen.
    Hans Petter:
    Dann hätte ich ihn getötet.
    Fera:
    Hättest du?
    Hans Petter:
    Ja. Jeder weiß, dass er verantwortlich für einen Völkermord ist. Es wäre fahrlässig, ihn nicht zu töten.
    Fera:
    Selbst wenn er ein Kind wäre? Würdest du ihn auch töten, wenn er ein Baby wäre?
    Hans Petter:
    Nein, das wohl nicht.
    Fera:
    Zwei Jahre? Fünf Jahre? Zehn Jahre?
    Hans Petter:
    Was meinst du?
    Fera:
    Wie alt müsste er sein, damit du ihn töten könntest?
    Hans Petter:
    Hm, ich würde ihn wahrscheinlich doch nicht töten. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich jemanden umbringen könnte.
    Fera:
    Was würdest du dann tun? Mit Hitler?
    Hans Petter:
    Ich würde ihn kidnappen. Als Baby. Und ihn selbst großziehen.
    Fera:
    Und was, wenn etwas, das du getan hast, ihn dazu veranlasst hätte, den Völkermord zu begehen?
    Hans Petter:
    Mann, du machst es aber wirklich kompliziert. Na ja, ich hätte es ja zumindest gut gemeint.
    Fera:
    Und dann bist du nicht verantwortlich?
    Hans Petter:
    Verantwortlich ist doch auf jeden Fall Hitler.
    Fera:
    Findest du? Auch wenn es jemanden gibt, der hätte verhindern können, dass Hitler so wird?
    Hans Petter:
    Ich weiß nicht. Was denkst du denn?
    Fera:
    Ich weiß es auch nicht. Ich habe keine Ahnung.
    Hans Petter:
    Schreibst du eine Hausaufgabe darüber, oder was? Weil du dich so für Hitler interessierst?
    Fera:
    Du warst derjenige, der Hitler erwähnt hat.
    Hans Petter:
    Ich bin weder an Hitler interessiert noch an irgendeinem komplett theoretischen moralischen Dilemma. Brauchst du das für einen Aufsatz?
    Fera:
    Bist du sicher, dass es theoretisch ist?
    Hans Petter:
    Ach ja, du bist ja aus der Zukunft, das hatte ich vergessen. Warum schreibst du nicht an Hitler, wenn er dich so beschäftigt?
    Fera:
    Er beschäftigt mich nicht. Du hast Hitler ins Spiel gebracht.
    Hans Petter:
    Echt?
    Ich scrolle zurück und kontrolliere unseren Chat. Man kann sich nicht rausreden, wenn man sich schriftlich unterhält.
    Hans Petter:
    Ja, wie es aussieht, hast du recht.
    Fera:
    Es ist nur so, dass ich im Moment über solche Sachen nachdenke.
    Hans Petter:
    Merkwürdige Gedanken. Du kannst ja nicht in die Vergangenheit zurückreisen, deshalb wäre es ohnehin schwierig, Hitler zu töten. Erzähl mir lieber ein bisschen mehr von der Zukunft.
    Fera:
    Was denn?
    Hans Petter:
    Es könnte ja zum Beispiel nicht schaden, wenn ich wüsste, wer dieser Diktator eigentlich war. Hat er zu meiner Zeit gelebt? In dem Fall wäre es gut, wachsam zu sein, falls er in meiner Nähe auftaucht, haha.
    Fera:
    Er hat tatsächlich zu deiner Zeit gelebt. Aber wir wissen nicht sehr viel über ihn, bevor er zum Diktator wurde.
    Hans Petter:
    Gib mir doch wenigstens seinen Namen. Vielleicht habe ich ja einen richtig bösen Schurken als Nachbarn.
    Fera:
    Besser nicht.
    Hans Petter:
    Warum nicht?
    Fera:
    Es könnte zu große Konsequenzen haben.
    Hans Petter:
    Was meinst du damit? Hast du Angst, ich könnte die Information ausnutzen und mich zum Propheten machen? Orakel Dr. Delfin sagt die Zukunft mit 99%-iger Treffsicherheit voraus.
    Fera:
    Du glaubst mir immer noch nicht.
    Hans Petter:
    Doch, klar. Ich glaube dir. Ich würde nie ausnützen, was du mir erzählst. Ganz ehrlich.
Obwohl es keine schlechte Idee wäre. Das könnte mir zu Reichtum verhelfen …
    Fera:
    Ich denke auf jeden Fall, es ist besser, ich sage es dir nicht.
    Hans Petter:
    Okay. Dann muss ich wachsam sein.
    Fera:
    Wie läuft es mit dir und Andreas? Planst du immer noch, was zu unternehmen? Mobbt er dich?
    Hans Petter:
    Im Moment ist es überraschend einfach mit ihm, er verhält sich ziemlich okay. Er hat mich sogar hier besucht.
    Fera:
    Er war bei dir zu Hause?
    Hans Petter:
    Ja. Aber ich traue ihm nicht.
    Fera:
    Lass ihn nicht

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