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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Grinsen. »Es ist strengstens verboten, dir etwas zu erzählen! Worüber willst du überhaupt reden?«
    »Aber du darfst doch wohl ein paar Hinweise austauschen, oder?«
»Ich habe nichts zum Handeln.« Glockmann fiel kein aufsehenerregendes Ereignis ein, von dem Gefahr noch nichts gehört haben würde. Andererseits wäre Gefahr zweifellos die beste Quelle für Auskünfte über die Todesfälle. »Aber frag einfach.«
Sie suchten sich einen stillen Winkel im Innenhof und setzten sich auf das von der Hitze des Sommers braune, verdorrte Gras. Die Mitglieder der Garde, die auf Besuch in Eisenburg weilten, versuchten, Fechtunterricht für die angehenden Klingen anzubieten. Die meisten Anwärter aber standen nur in betretenen Grüppchen beisammen und besprachen die traurigen Neuigkeiten. Sogar Meister und Ritter tuschelten untereinander.
»Also«, begann Gefahr eindringlich. »Vor ein paar Monaten wurde gemunkelt, du würdest unser nächster Fechtmeister. Wir brauchen jemanden, der diese widerwärtigen, knoblauchfressenden Isilonder in Schach hält, wenn Cedric verknöchert. Ich habe sogar im voraus Geld auf dich für den Königspokal 408 oder 409 gesetzt. Ich will dir nicht verraten, welche Quote ich bekommen habe, aber ich hatte vor, mir damit ein Gehöft zu kaufen.«
»So gut war ich nie«, begehrte Glockmann auf. »Ich war bloß älter als die meisten, als ich an der Schule zugelassen wurde.«
»Dann muss Großmeister etwas Besonderes in dir gesehen haben«, meinte Gefahr siegessicher.
Was er in Glockmann gesehen hatte, musste ein sehr früher Tod gewesen sein, doch das war eine andere Geschichte und gewiss keine, die man dem Fürsten der Klatschmäuler mitteilte. Ein wenig jedoch hatte das Alter beigetragen. Glockmann war nie wirklich einer der Jungen gewesen, und bereits in seinem Bohnenstengeljahr hatten sogar die Ritter wie mit einem Erwachsenen mit ihm gesprochen.
»Dann hieß es, du hättest nachgelassen«, fuhr Gefahr fort. »Aber als wir beide zuletzt die Klingen kreuzten, hast du mich haushoch geschlagen. Vor zwei Wochen – wie du dich vielleicht erinnern kannst, haben sie mich zu Hause gelassen, um die Kronjuwelen zu wienern – gab es hier in Eisenburg eine große Untersuchung wegen dir. Anführer, Tancred, Cedric, Großmeister, die ganze Schurkenbande. Und jetzt flüstert der Wind, du sollst wegen Stümperei den Stiefeltritt kriegen, aber niemand macht den Mund auf! Warum? Was ist denn los?«
Glockmann lachte. »Das ist alles?« In Eisenburg war es kein Geheimnis. »Mein Fechten hat aufgehört, besser zu werden, ja. Dann wurde es schlechter. Viel, viel schlechter. Und niemand verstand weshalb. Das ist das einzige Geheimnis – keiner will zugeben, dass er etwas so Offensichtliches übersehen hat.« Was ihn selbst mit einschloss, denn es widerstrebte ihm zutiefst, sich dumm zu fühlen. »Cedric, der Unbesiegbare. Großmeister, die größte Klinge, die es je gab. Rapiermeister, Säbelmeister. Auch einige der alten Ritterwaren zu ihrer Zeit wirklich gut. Sie alle waren da. Den ganzen Tag lang haben sie mich bearbeitet.«
»Und?«
»Und es war Cedric, der es schließlich erkannte.«
»Was erkannte?«, wollte Gefahr wissen, wobei die Enden seines Schnurrbarts zitterten.
»Warum ich mich gegen einige Mitglieder der Garde immer noch gut schlug, aber in Eisenburg mit niemandem jenseits der Soprane mithalten konnte.«
»Und warum ist das so?«
Glockmann stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das darf ich nicht verraten. Also, was hat es nun mit diesen Schattenherren auf sich?«
    »Der König ist ein Trottel«, verkündete Raunzer. »Verschenkt uns wie zwei Rebhühner an einen heruntergekommenen, schäbigen Schmarotzer! Was trägt das zum Wohl Athelgars, Chivials oder der Garde bei? Er besitzt das Gehirn eines Schimmelpilzes. Die springen die ganze Zeit für ihn in die Bresche. Er hat wohl zu viele Nägel verwendet, um sich die Krone auf den Kopf zu hämmern.« Rastlos lief er in der Esse auf und ab.
    Wenn er jetzt schon so über Athelgar redete, wie würde er dann erst über ihr Mündel schimpfen, nachdem sie gebunden waren? Ringwald saß auf dem Boden und lehnte an dem großen Amboss, der sich kühl in seinem Rücken anfühlte. Wegen der Ofen war es in der Esse niemals kalt, und im Achtmond war es angenehm, fast schon zu warm. Der Gedanke an ein kaltes Bad in diesen Wassertrögen hatte durchaus seinen Reiz. Es war ein Teil des Rituals. Ritualmeister pflegte scherzhaft zu meinen, es sei eine Mutprobe für Anwärter,

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