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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Ausbruch eines Kampfes. Verbreitete sich die Kunde, dass manche Klingen unfähig wären, würden andere sich künftig mehr Herausforderungen stellen müssen.
»Na schön. Anwärter Ringwald, Seine Majestät braucht eine Klinge, aber wenn du diesen Posten nicht willst, kannst du ihn ablehnen.«
Ringwald setzte ein breites Grinsen auf. »Ich werde dienen!« Es war beinahe ein Jubelschrei. »Danke, Herr.«
»Tod und Feuer!«, stieß Tancred aus. »Du beschämst uns.«
»Er ist wirklich unglaublich«, pflichtete Großmeister ihm bei. »Das gilt für beide. Ich bin sehr stolz auf euch. Ihr werdet der besten Tradition des Ordens gerecht!«
Er streckte Ringwald die Hand entgegen, der sie mit strahlender Miene heftig schüttelte. »Das werde ich immer versuchen, Großmeister.«
»Nur zwei?«, knurrte Raunzer. »Ihr habt uns immer eingebläut, zu einer Garde gehören drei. Warum gebt Ihr mir nicht auch Gutsieg?«
Großmeister rang den Drang nieder, ihn anzuherrschen. Er stand in der Schuld dieses Flegels, und die mindeste Gegenleistung war Geduld. »Gutsieg ist zu jung.«
»Er ist einen Monat älter als der da.«
»Ich weiß.« Großmeister überlegte, wie Gutsieg wohl als Primus zurechtkommen würde. Es musste an die zwanzig Anwärter geben, die älter waren als er. Und wie würde Eisenburg ohne fähige Altgediente zurechtkommen, mit denen die Jungspunde brauchbar üben konnten? Gutsieg war ein besserer Fechter als Raunzer.
»Euer künftiges Mündel ruht sich gerade aus, aber die Bindung findet heute Nacht statt, und dem Großherzog wurde mitgeteilt, dass zuvor meditiert werden muss. Ringwald, bitte such Waffenmeister und gib ihm Bescheid. Ich glaube, er hat noch nicht einmal angefangen, ein Schwert für dich zu schmieden. Falls er die Esse braucht, finden wir einen anderen Ort, an dem ihr meditieren könnt. Raunzer, bitte überbring die Neuigkeiten unserem neuen Primus. Ich schlage vor, danach begebt ihr euch schnurstracks zur Esse, damit die Jungspunde euch nicht belästigen. Ich führe Ihro Gnaden später zu euch. Eisenburg wird sich an die Vorgabe des Königs halten, aber ihr zwei habt meine Erlaubnis, den Mann so anzureden, wie er es wünscht.
Abschließend«, fügte Großmeister inbrünstig hinzu, »danke ich euch im Namen des Königs und beglückwünsche euch nochmals zu eurem Mut und Pflichtgefühl.« Er brachte es nicht übers Herz, ihnen Glück zu wünschen.
»Komm mit zu deinem Verhängnis, du Esel.« Damit ging Raunzer zur Tür voraus.
Ringwald folgte ihm, aber auf halbem Weg hielt er inne und schaute unsicher zurück. »Großmeister? Ah … Anwärter Glockmann? …«
»Kümmere dich um deine Angelegenheiten! Glockmann geht dich nichts an.«
»Ja, Großmeister. Tut mir Leid…« Damit verschwand Ringwald und zog die Tür hinter sich zu.
Die Morgenglocke begann zu läuten. Erster Anwärter Gutsieg würde aufwachen und feststellen, dass er allein war – von nun an eine ganze Weile, der arme Bursche.
Sir Tancred musterte Großmeister mit schiefer, fragender Miene. Er sagte nicht: »Heute Morgen lacht Euch aber wahrlich das Glück, Herr!«, oder »Wie konntet Ihr das diesen armen Knaben nur antun?« Statt dessen meinte er: »Glockmann ist noch hier? Ist die Heilung fehlgeschlagen?«
Großmeister versengte ihn mit dem lodernden Blick, den er in seiner Zeit als Lordkanzler vervollkommnet hatte. Dieser Blick hatte noch bei jedem außer König Ambrose gewirkt, und er besaß immer noch die Macht, einen Stellvertretenden Befehlshaber zurückschrecken zu lassen.
»Um die Rückgabe der Schwerter kümmern wir uns gleich nach dem Frühstücksmahl, Sir Tancred.«
»Gewiss, Großmeister.«
2
    Die Glocke läutete. Glockmann schlug die Augen auf. Rings um ihn brach der übliche Chor des Klagens los.
Das Falkenzimmer war für gewöhnlich einer der Schlafsäle der Altgedienten. Aber mittlerweile gab es in der
Klasse der Flaumlinge zweiunddreißig Anwärter, und
ihre eigenen Schlafsäle, das Leoparden- und das Luchszimmer, waren hoffnungslos überfüllt. Fortwährend wurden Bartlose zu Flaumlingen befördert, aber niemand
konnte zu den Altgedienten vorrücken, bevor Glockmann
es tat. Und das würde Glockmann nie, denn die Beförderung beruhte so wie die Bindung auf der Dauer der Anwesenheit in der Schule und auf dem Fechtgeschick –
und Glockmann focht wie eine lahme Schildkröte, die
den Panzer verkehrt herum trug. Er war der älteste Anwärter in Eisenburg, was jedoch keine Rolle spielte. Er setzte sich auf und streckte sich,

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