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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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haben.«
    »Er ist hier, um es wieder gutzumachen, da bin ich sicher; also achten Sie darauf, ihm jemanden mit einer robusten Konstitution zu geben.«
    »Meine kleinen Lieblinge sind sehr zäh, sonst hätten sie all die Reisen, die sie bereits hinter sich gebracht haben, nicht überstanden«, entgegnete sie mit vollkommen ernstem Gesicht. Mandy Winkle hielt für ihre Kunden die Illusion aufrecht, dass alle ihre Mädchen aus den Serails diverser ungenannter Sultane befreit worden seien. Da sie keine anderen Fähigkeiten hatten außer denjenigen, welche für die Kunst der Liebe erforderlich waren, waren sie mehr als glücklich, dieses Wissen zu praktizieren, um sich damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einige ihrer Kunden glaubten diese Geschichte, und für den Rest von uns war es eine unschuldige Fantasie, gegen die wir nichts einzuwenden hatten.
    Mandy besaß einen feinen Blick fürs Exotische, und obgleich keines ihrer Mädchen weiter aus dem Osten stammen konnte als aus Dover, so sahen sie dennoch so fremdländisch aus, wie man es sich nur wünschen konnte. Statt Perücken, welche durch Puder eine weiße Farbe erhalten hätten, waren die ihren nach Mandys Anweisung tiefschwarz. Zunächst war es ein Schock für die Augen und dann ein unwiderstehlicher Reiz für die restlichen Sinne, da die dunkle Farbe einen auffallenden Kontrast zu ihrer blassen Haut bildete.
    »Sie sehen ganz gewiss so aus, als seien sie in hervorragender Form«, meinte Oliver, der sich bewundernd umsah.
    »Ich bin sicher, dass jede von ihnen sich glücklich schätzen wird, Ihnen dies zu beweisen. Möchten die Herren zunächst eine Erfrischung? Wir haben Tee oder etwas Stärkeres, wenn Sie mögen.«
    Nachdem er auf diese Weise sanft an die geschäftliche Seite der Angelegenheit erinnert worden war, riss Oliver seine Aufmerksamkeit von den Mädchen los und kümmerte sich mit Mandy um das Geschäftliche. Es war teuer im Vergleich zum ›Red Swan‹ – Guineen statt Schillinge, und zwar viele davon. Ich legte Protest ein, aber er bestand darauf zu bezahlen.
    »Betrachte es als Geschenk, um dich zurück in England willkommen zu heißen, Vetter.«
    »In einem türkischen Harem? Dies ist nicht ausgesprochen englisch, weißt du.« Er zuckte mit den Schultern. »Es spielt keine Rolle, solange du dich willkommen fühlst.«
    »Mache dir darum keine Sorgen.«
    Mehrere der Mädchen beäugten mich abwägend. Vielleicht war dies nur Schauspielerei, aber geschickt ausgeführt und daher recht verführerisch. Meine früheren Erfahrungen in Mandys alter Lokalität waren stets zufrieden stellend gewesen, und diese war damals bei weitem noch nicht so gut ausgestattet gewesen.
    Dieses Ereignis versprach sogar noch erinnerungswürdiger zu werden.
    »Sie erinnern sich vielleicht, dass Mr. Barrett es schätzt, wenn ihm die gesamte Behandlung zuteil wird«, sagte er zu Mandy. »Ich hoffe, Sie können sich um ihn kümmern.«
    »Um ihn und alle seine Vettern.«
    »Ach nein, nicht dieses Mal. Heute Nacht würde ich für meine eigene Unterhaltung etwas vorziehen, was etwas weniger wässerig ist, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Gott segne Sie, Sir, wenn ich irgendetwas dagegen hätte, was Ihr Herren tut, würde ich mein Geschäft im Handumdrehen verlieren.«
    Mandy begann die ganze Angelegenheit mit einem raschen zweifachen Händeklatschen, und die Mädchen standen auf, damit wir sie uns genauer ansehen konnten. Unglücklicherweise erschienen sie mir alle gleichermaßen verlockend.
    Da ich mit der Wahl überfordert war, bat ich Mandy um Hilfe. »Ich erinnere mich, dass Sie beim letzten Male, als ich hier war, jemanden namens Fatima hatten. Ist sie noch immer hier?«
    Mandy verlieh ihrem großen Bedauern Ausdruck. »Sie ist mit einem anderen Herrn beschäftigt, aber wenn Sie vielleicht warten möchten ...?«
    Kaum, dachte ich für mich und schüttelte den Kopf.
    »Dürfte ich vielleicht einen Vorschlag machen?«
    »Nur frei von der Leber weg, liebste Dame.«
    »Yasmin dort drüben ähnelt Fatima genug, um ihre Schwester zu sein.«
    Um die Wahrheit zu sagen, so hätte ich Fatima nicht von Yasmin unterscheiden können oder umgekehrt, da Erstere für mich nur einen Namen bedeutete, den ich aus meiner Erinnerung gefischt hatte, damit er mir bei meiner Entscheidung half, aber ich drückte augenblicklich mein Vergnügen darüber aus, die himmlische Yasmin besser kennen zu lernen. Mandy klatschte erneut in die Hände, und eines der Mädchen kam herüber, um meinen Arm zu

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