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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gegenstände in Gold zu verwandeln war gefährliche Magie. Selbst Zedd tat das nur, wenn ihm keine andere Wahl blieb.
    Im Beutel, neben den Münzen, steckte ein zusammengefaltetes Stück Papier. Er zog es heraus, drehte es in den Fingern um und unterzog es in dem schwachen Licht einer genauen Prüfung, dabei achtete er aufmerksam auf jede Art magischer Fallstricke, die womöglich damit verbunden waren.
    William zeigte darauf. »Das ist der Zettel, den er mir gab. Er sagte, ich solle ihn Euch geben, wenn Ihr mich schnappt.«
    »Und weiter? Hat er noch etwas gesagt, außer daß du mir diese Nachricht übergeben sollst?«
    »Na ja, als wir uns trennten, zögerte er kurz und trug mir noch auf: ›Sag Zedd, es ist nicht, was er denkt.‹«
    Zedd dachte einen Augenblick darüber nach. »Wohin ist er gegangen?«
    »Weiß ich nicht. Ich saß auf meinem Pferd, und er war nach wie vor zu Fuß. Er sagte, ich solle losreiten, dann gab er meinem Pferd einen Klaps auf den Hintern, und ich ritt los.«
    Zedd warf William den Beutel zu. Während er den Mann weiter im Auge behielt, faltete er das Papier auseinander. Im schwachen Schein der einen Kerze überflog er die Nachricht.
    Entschuldige, Ann, aber ich habe wichtige Dinge zu erledigen.
    Eine von unseren Schwestern steht im Begriff, eine große Dummheit zu begeben. Ich muß sie daran hindern, wenn ich kann. Sollte ich dabei umkommen, möchte ich, daß du weißt, wie sehr ich dich liebe, doch ich nehme an, das war dir bereits klar. Solange ich dein Gefangener war, konnte ich es nie aussprechen. Zedd, wenn der Mond rot aufgeht, wie ich es erwarte, dann schweben wir alle in tödlicher Gefahr. Geht der Mond drei Tage lang rot auf, bedeutet dies, daß Jagang eine Prophezeiung mit verknüpften Ästen heraufbeschworen hat. Du mußt zum Jocopo-Schatz gehen. Wenn du statt dessen wertvolle Zeit darauf verschwendest, mich zu verfolgen, werden wir alle sterben, und der Kaiser wird den gesamten Gewinn einstreichen. Eine Prophezeiung mit verknüpften Asten zwingt seinem Opfer ein Dilemma auf. Tut mir leid, Zedd, aber das genannte Opfer ist Richard. Mögen die Seelen seiner gnädig sein. Wenn mir die Bedeutung der Prophezeiung bekannt wäre, würde ich sie dir mitteilen, doch das ist leider nicht der Fall – die Seelen haben mir den Zugang zu ihr verweigert. Ann, begleite Zedd. Er wird deine Hilfe brauchen. Mögen die Guten Seelen mit euch beiden sein.
    Zedd blinzelte, um seinen verschwommenen Blick zu klären. Dann sah er den Fleck. Er drehte die Nachricht um und sah, daß der Fleck ein Wachsrest war. Die Nachricht war versiegelt gewesen, doch im schwachen Licht war ihm das zunächst nicht aufgefallen.
    Zedd hob rechtzeitig den Kopf, um Williams Knüppel zu sehen. Er zuckte zurück, spürte aber trotzdem den betäubenden Schmerz eines Hiebs. Er krachte mit der Schulter auf den Fußboden. William sprang auf ihn und drückte ihm ein Messer an die Kehle. »Wo ist dieser Jocopo-Schatz, alter Mann! Raus mit der Sprache, oder ich schlitze dir die Kehle auf!«
    Zedd spürte, wie das Zimmer wankte, und versuchte sein Sehvermögen zu stabilisieren. Ihm war so übel, daß er keine Luft bekam. Er war augenblicklich schweißnaß. Williams Augen thronten wild über ihm. »Red schon!«
    Der Mann stach ihn in den Oberarm. »Raus damit! Wo ist der Schatz!«
    Eine Hand senkte sich herab und packte William bei den Haaren. Es war eine mittelalte Frau in einem dunklen Gewand. Zedd konnte sich keinen Reim darauf machen, wer sie war oder was sie hier tat. Die Frau stieß William überraschend kraftvoll nach hinten. Er schlug krachend neben der offenen Tür gegen die Wand und sackte zu Boden.
    Sie grinste spöttisch auf Zedd herab. »Ihr habt einen großen Fehler gemacht, alter Mann, indem Ihr Nathan habt entkommen lassen. Ich dachte, wenn ich diesem alten Weibsstück folge, brächte mir das den Propheten ein. Aber was finde ich am Ende Eures magischen Hakens? Diesen Trottel hier, anstelle von Nathan. Tja, nun werde ich Euch ein paar Unannehmlichkeiten bereiten müssen. Ich will diesen Propheten.«
    Sie machte kehrt und stieß eine Hand nach vorn, in Richtung auf die nackte Frau, die wie erstarrt dastand. Ein Donnerschlag explodierte im Zimmer, als sich ein mitternachtsschwarzer Blitz im Bogen von ihrer Hand entlud. Der tödliche Lichtblitz schnitt die Frau mitsamt dem Laken, das sie in Händen hielt, säuberlich entzwei. Blut spritzte an die Wand. Ihre obere Hälfte stürzte zu Boden wie eine in

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