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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Finger auf eine Stelle in der Handschrift.
    Richard kniff die Augen zusammen. »Berglendursch ost Kymermosst« , las er aus dem Tagebuch vor. »Berg der Vier Winde.«
    »Eigentlich«, sagte Berdine, »bedeutet Berglendursch mehr als einfach nur Berg. Berglen heißt ›Berg‹ und ›dursch‹ bedeutet manchmal Fels, manchmal kann es allerdings auch etwas anderes bedeuten, ›willensstark‹ zum Beispiel, in diesem Fall aber heißt es, glaube ich, eher so etwas wie Felsberg oder großer Berg aus Fels. Ihr wißt schon, felsiger Berg der Vier Winde … so in der Art.«
    Kahlan verlagerte das Gewicht auf ihren müden Füßen. »Berg Kymermosst?«
    Berdine kratzte sich an der Nase. »Ja. Das klingt, als könnte es sich um denselben Ort handeln.«
    »Es muß derselbe Ort sein«, sagte Richard, der zum erstenmal seit Stunden Hoffnung zu schöpfen schien. »Weißt du, wo er sich befindet?«
    »Ja. Ich war schon auf dem Berg Kymermosst«, sagte Kahlan. »Windig ist es dort oben zweifellos – und felsig. Oben auf dem Gipfel stehen ein paar Ruinen, aber nichts, was einem Tempel ähnlich wäre.«
    »Vielleicht sind das die Ruinen des Tempels«, schlug Berdine vor. »Wir wissen nicht, wie groß er war. Ein Tempel kann sehr klein sein.«
    »Nein, in diesem Fall glaube ich das nicht.«
    »Warum nicht?« wollte Richard wissen. »Was gibt es dort oben? Wie weit ist es?«
    »Er liegt nicht weit entfernt in Richtung Nordosten. Vielleicht einen Tagesritt, je nachdem. Höchstens zwei. Es handelt sich um einen ziemlich unwirtlichen Ort. So trügerisch der alte Pfad ist, der auf den Berg hinaufund über ihn hinwegführt, der Weg über Berg Kymermosst erspart einem die Durchquerung sehr schwierigen Geländes und mehrere Tagesreisen.
    Oben auf dem Gipfel befinden sich einige alte Ruinen. Nur ein paar Nebengebäude, dem Aussehen nach. Ich habe eine Menge prächtiger Gebäude gesehen, mir ist klar, daß das, was dort oben steht, von seiner Architektur her nicht der Hauptkomplex war. Die Ruinen ähneln einigen der Nebengebäude hier im Palast der Konfessoren. Es gibt eine Straße, die zwischen den Gebäuden hindurchführt, ein wenig so wie die große Promenade hier, die genau zwischen den Nebengebäuden verläuft.«
    Richard hakte einen Daumen hinter seinen breiten Ledergürtel. »Und wo führt sie nun hin, diese großartige Straße?«
    Kahlan sah ihm fest in die grauen Augen. »Direkt bis zum Rand eines Abhanges. Die Felswand fällt vielleicht drei-, viertausend Fuß steil ab.«
    »Gibt es irgendeine Art in den Abhang geschlagene Treppe? Irgend etwas, das zum eigentlichen Tempel hinunterführt?«
    »Du verstehst nicht, Richard. Die Überreste der Gebäude stehen hart am Rand des Abhangs. Man sieht deutlich, daß die Gebäude, die Mauern und die Straße selbst einmal weitergeführt haben, denn sie sind genau an der Kante abgeschnitten. Der Berg ging einst an dieser Stelle weiter. Jetzt ist er verschwunden. Es ist alles weggebrochen. Ein Erdrutsch oder ähnliches. Was hinter den Ruinen lag, der Hauptkomplex und der eigentliche Berg, ist verschwunden.«
    »Das jedenfalls schreibt Kolo. Die Mannschaft kehrte zurück, und der Tempel der Winde war verschwunden.« Richard wirkte niedergeschlagen. »Sie müssen Magie oder ähnliches benutzt haben, um den Tempel der Winde zu verbergen, damit niemand mehr dorthin gelangen konnte.«
    »Also«, seufzte Berdine, »ich werde weiter im Tagebuch danach suchen, ob Kolo etwas davon erwähnt, daß der Tempel der Winde bei einem Erdrutsch oder einer Lawine in die Tiefe gestürzt ist.«
    Richard nickte. »Vielleicht steht im Tagebuch noch mehr darüber.«
    »Lord Rahl, werdet Ihr, bevor Ihr zu Eurer Heirat abreist, Zeit finden, mir zu helfen?«
    Frostiges Schweigen senkte sich über die große Eingangshalle.
    »Berdine –« Richards Mund bewegte sich, aber es kamen keine Worte heraus.
    »Wie ich höre, sind die Soldaten wieder gesund«, sagte Berdine, während ihr Blick erst kurz zu Kahlan, dann wieder zu Richard hinüberwanderte. »Ihr sagtet, Ihr und die Mutter Konfessor würdet, sobald die Soldaten wieder gesund sind, aufbrechen, um Euch trauen zu lassen. Die Soldaten sind wieder gesund.« Sie schmunzelte. »Ich weiß, ich bin Eure Liebste, aber Ihr habt es Euch doch nicht etwa anders überlegt, oder? Keine kalten Füße bekommen?«
    Sie wartete gespannt und schien nicht zu bemerken, daß niemand über ihren Scherz lachte.
    Richard wirkte wie gelähmt. Er brachte es nicht über die Lippen.
    Kahlan wußte, er

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