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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wappenrocks.
    Die beiden Generäle verneigten sich, bevor die Reihen der sie begleitenden Offiziere vollständig das Zimmer betreten hatten. General Baldwins Schädel schimmerte durch sein dünner werdendes graues Haar hindurch.
    »Meine Königin«, sagte General Baldwin. »Lord Rahl.«
    Kahlan neigte vor dem Mann den Kopf, während Richard den Stuhl nach hinten schob und sich erhob. Berdine schob rasch ihren Stuhl zur Seite, um ihm nicht im Weg zu sein. Sie sah nicht mal auf. Sie war eine Mord-Sith und außerdem beschäftigt.
    »Lord Rahl«, sagte der General mit einem Faustschlag auf sein Herz zum Gruß, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. »Mutter Konfessor.«
    Die Offiziere hinter ihnen verbeugten sich. Richard ertrug es geduldig, bis sie damit fertig waren. Kahlan kam es vor, als könne er es gar nicht erwarten, endlich anzufangen.
    Er tat dies schlicht. »Meine Herren, zu meinem Bedauern muß ich Euch davon in Kenntnis setzen, daß in Aydindril eine Seuche ausgebrochen ist.«
    »Eine Seuche?« fragte General Kerson. »Was für eine Seuche?«
    »Eine Krankheit. Eine Seuche, an der die Menschen erkranken und sterben. Diese Art von Seuche.«
    »Der Schwarze Tod«, warf Drefan mit düsterer Stimme hinter Richard und Kahlan ein.
    Die Männer schienen allesamt tief durchzuatmen. Sie warteten schweigend.
    »Da sie erst vor kurzem ausgebrochen ist«, fuhr Richard fort, »werden wir einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen können. Zur Zeit sind uns weniger als zwei Dutzend Fälle bekannt. Natürlich läßt sich unmöglich sagen, wie viele sich angesteckt haben und noch erkranken werden. Von denen, von deren Erkrankung wir wissen, ist bereits fast die Hälfte tot. Bis zum Morgen wird ihre Zahl noch steigen.«
    General Kerson räusperte sich. »Vorsichtsmaßnahmen, Lord Rahl? Welche Vorsichtsmaßnahmen könnte man ergreifen? Habt Ihr ein weiteres Heilmittel für die Männer? Für die Menschen aus der Stadt?«
    Richard strich sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, während sein Blick zum Schreibtisch vor ihm wanderte.
    »Nein, General, ich habe kein Heilmittel«, gestand er leise. Trotzdem hatte jeder seine Worte vernommen, so still war es im Zimmer.
    »Aber was …?«
    Richard richtete sich auf. »Wir müssen folgendes tun: Wir müssen die Männer trennen. Sie aufteilen. Mein Bruder hat die Pest schon einmal gesehen und über die großen Seuchen der Vergangenheit gelesen. Wir glauben, daß sie möglicherweise von Mensch zu Mensch übertragen wird, also wie in einer Familie, in der einer an einer Halsentzündung erkrankt und sich die anderen bei ihm anstecken.«
    »Ich habe gehört, die Pest entstehe durch schlechte Luft«, warf einer der Offiziere aus dem Hintergrund ein.
    »Wie ich hörte, ist auch das möglich«, antwortete Richard. »Auch eine Reihe von anderen Umständen soll sie auslösen können: schlechtes Wasser, schlechtes Fleisch, überhitztes Blut.«
    »Magie?« wollte jemand wissen.
    Richard verlagerte sein Gewicht. »Diese Möglichkeit besteht ebenfalls. Manche sagen, es handelt sich um ein Urteil der Seelen über unsere Welt, eine Strafe für das, was sie hier sehen. Ich persönlich glaube das nicht. Ich war heute nachmittag draußen und habe unschuldige Kinder leiden und sterben sehen. Ich kann nicht glauben, daß die Seelen uns etwas Derartiges antun würden, ganz gleich, wie aufgebracht sie sind.«
    General Baldwin rieb sich das Kinn. »Wie breitet sie sich Eurer Ansicht nach dann aus, Lord Rahl?«
    »Ich bin kein Fachmann, aber ich neige zur selben Erklärung wie mein Bruder. Die Pest verhält sich wie andere Krankheiten und wird durch die Luft oder über engen Kontakt übertragen. Das ergibt für mich am meisten Sinn, wenn diese Krankheit auch weitaus ernster ist. Diese Seuche, erklärte man mir, verläuft fast immer tödlich.
    Wenn sie tatsächlich von einem Menschen auf den anderen übertragen wird, dürfen wir keine Zeit verlieren. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Seuche von unseren Streitkräften fernzuhalten. Ich möchte, daß die Männer in kleinere Einheiten aufgeteilt werden.«
    General Kerson breitete verzweifelt die Hände aus. »Wieso könnt Ihr nicht einfach Magie benutzen, um die Stadt von dieser Seuche zu befreien?«
    Kahlan legte Richard die Hand auf den Rücken, um ihn daran zu erinnern, nicht die Beherrschung zu verlieren. Er schien jedoch keinen Zorn zu hegen.
    »Tut mir leid, aber im Augenblick wüßte ich kein Heilmittel gegen diese Seuche. Ich wüßte

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